Mein (w) erster Korb war schon ziemlich dramatisch, entbehrt im Nachhinein aber nicht einer gewissen Komik.
Ich war in der 6. und das erste Jahr in dieser Klasse. Ich hatte mich in einen Jungen, Andre, verknallt. Während einer Klassenfahrt versuchte ich schon einen Kontakt aufzubauen. Das missglückte aber komplett, weil er ständig einem Treffen auswich.
Eine Woche später, kurz vor den Sommerferien, wollte ich es schließlich wissen. Mittlerweile ging es mir schon gar nicht mehr darum, dass wir nun zusammenkamen, sondern nur noch darum, zu wissen, woran ich bin.
Ich beschloss, Andre nach der Schule abzupassen, um ihn zur Rede zu stellen, was er denn nun von mir hielt. Aber ich kam wohl etwas spät, denn er ging so schnell davon, dass ich ihn nur noch von weitem sah. Da ich keine Sommerferien im Ungewissen verbringen wollte - war ich damals eigentlich blind, oder was? - ging ich ihm schnell hinterher. Er wurde immer schneller. Kurz bevor er zu seiner Wohnung kam, begann ich zu rennen, um ihn noch einzuholen. Er begann auch zu rennen, denn bemerkt hatte er mich ja schon längst. Das wurde mir dann auch klar, und ich rief ihm hinterher, ob er mit mir gehen wollte. Noch immer rennend, wandte er kurz den Kopf, brüllte mir ein ‚Nein’ entgehen und verschwand in seinem Hauseingang. Was glaubte der eigentlich damals, was ich mit ihm machen wollte? Naja, das war zumindest eine spektakuläre und unglaublich peinliche Verfolgungsjagd. Letztlich war ich aber nur noch erleichtert, endlich eine Antwort bekommen zu haben.