Also wenn ich an die Fälle denke, die mir bekannt sind, so ist zumindest die hier gestellte Frage in der Form einfach nicht ganz passend.
Also ich weiß von Fällen, in denen die finanzielle Situation ein grund war oder noch ist, in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben.
In all diesen Fällen wäre aber die Fragestellung "was macht ihr mit dem Geld " nicht passend gewesen, denn in diesen Fällen ging oder geht es fast immer um wirtschaftliche Abhängigkeiten und häufig um große Immobilienkredite.
Besonders schwierig sind hier ja immer die Fälle, in denen einer der beiden hauptverdiener ist und der andere seine Karriere bzw. Seinen Beruf für die Kinder aufgegeben hat und/oder lediglich ein bisschen dazu verdient.
Ich kenne Frauen in diesen Konstellationen, die schlicht und ergreifend Angst haben, wie sie es dann alleine schaffen sollen. Es geht nicht wirklich um Luxus, aber natürlich um die weiterfinanzierung eines lebensstandards, an den man sich gewöhnt hat (Einfamilienhaus vs. Kleine Sozialwohnung, gute Wohngegend in der Nähe der Schule der Kinder, Hobbys der Kinder weiterfinanzieren usw).
In den meisten dieser Fälle kam es dann früher oder später doch zur Trennung, und irgendwie geht am Ende natürlich alles, wenn es muss.
Was ich aber beobachtet habe: je größer das Gefälle im Verdienst zweier Partner, umso bissiger und hässlicher wird am Ende halt auch die Trennung, weil eben wirklich um jeden Cent gestritten wird. Deutlich entspannter, wenn einfach beide grundsätzlich dazu in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Ich kenne aber auch einen Fall im Freundeskreis, in dem beide etwa gleich verdienen. Die beiden haben sich gemeinsam aber eine wirklich teure Immobilie gekauft (kein mega Luxus, aber den steigenden Preisen in den Städten geschuldet). Die kreditrate ist schwindelerregend hoch, so hoch, dass sie es wirklich nur mit beiden Gehältern zusammen schaffen, diese zu bedienen.
Eine Trennung würde bedeuten, dass sie die Immobilie verkaufen müssten, denn keiner von beiden kann das Ding alleine halten.
Von ihr weiß ich, dass dieser Gedanke sie natürlich abschreckt, sich zu trennen, es geht ihr nicht um den Luxus, sondern um das Zuhause ihrer Kinder.
Und auch, wenn das am Ende nicht das Argument sein darf, sein Leben lang in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben, kann ich sie zumindest ein kleines bisschen verstehen, denn ich bin sehr glücklich, dass meine Kinder ihr Zuhause und damit ein Stück Stabilität in ihrem Leben nach der Trennung zumindest behalten durften.