@muetzle:
Als Maxime sehe ich das nicht. Bestenfalls in einer Notsituation oder auch zur theoretischen Standortbestimmung (Abstraktion). Allerdings wird es bei allgemeiner Betrachtung dann komplex. Das geht in die Richtung der generellen Lebensanschauung und der persönlichen Art der Problemlösungsansätze.
Danke für Deinen Einwurf und die nachfolgend aufgeführten Aspekte, die zu diskutieren wären.Weil das ein wenig vom eigentlichen Thema wegführen würde, das m. E. einen eigenen Thread wert wäre, nur eine kurze Anmerkung, die letztlich wieder zu diesem Thema zurückführt: Es gab Zeiten und es gibt Regionen, in denen das gesamte häusliche Leben in einem Raum stattfindet, und auch dort vermehr(t)en sich die Menschen. Es wird also nicht selten dazu gekommen sein, daß Kinder in irgendeiner Weise mitbekommen haben, was ihre Eltern miteinander treiben. Die Annahme, daß den Kindern daraus zwangsläufig ein Schaden erwächst, halte ich für wenig plausibel. Es dürfte eine große Rolle spielen, wie derartige Handlungen moralisch bewertet werden, und die Moral ist eine wandelbare Größe.
Und damit sind wir wieder bei "unserem" Thema: Dieser Wandel führte vor vielleicht 40 Jahren dazu, daß zunächst einzelne Menschen, dann aber immer mehr sich ganz offen dazu bekannt haben, auch außerhalb einer behördlich besiegelten Verbindung zu vögeln, was zu einem Bewußtseinswandel geführt hat, der sogar so weit ging, daß ein Vermieter nicht mehr gesetzlich verpflichtet ist, sich den Trauschein vorlegen zu lassen, wenn er eine Wohnung an ein Paar vermietet. Inzwischen ist es völlig normal, daß Menschen auch ohne Trauschein ganz offen in einer festen Partnerschaft leben. Nicht ganz so weite Verbreitung hat die Umsetzung des Slogans "Wer zweimal mit demselben pennt, gehört schon zum Establishment" gefunden. Dennoch gibt es aber Menschen, die gerne die Abwechslung suchen, und eine der Möglichkeiten, diesen Wunsch auszuleben, ist ein Clubbesuch. Das ist gesellschaftlich ein Randbereich, und ich vermute, daß das so bleiben wird, aber ich denke, daß dieses "Treiben" zumindest allgemein geduldet ist.
Jemand, der zu diesem Thema nicht mehr als ein abschätziges "Wie kann man nur...?" einfällt, wird über die Frage "Warum denn nicht?" kaum nachdenken wollen, und den meisten dürfte es schlicht und ergreifend egal sein.