„Manchmal sage ich Ihr das sie sich selbt im Wege steht.
Wieso glaubst du das? Wieso glaubst du, sie könnte glücklicher werden, wenn sie deinen Weg der Sexualität beschreitet? Wieso glaubst du, dass sie so, wie sie ist, unglücklich ist und "bekehrt" werden muss?
Ihre Sexualität, so "eingeschränkt" man diese von außen betrachten mag, ist OKAY, so wie sie ist. Sie muss sich nicht ändern, sie muss sich auf nichts einlassen, sie muss keinen anderen Weg beschreiten.
Genauso wie deine Sexualität vollkommen okay ist und es nicht sein muss, dass du dich einschränkst.
Ich sage das deshalb so vehement, weil ich bis zu meinem 29. Lebensjahr vollkommen asexuell gewesen bin und ich es so unfassbar leid war, wenn Leute mir sagten, ich stehe mir nur selbst im Weg, ich müsse nur mal dies oder jenes ausprobieren, dann wüsste ich schon, wie toll Sex ist und was es da für Möglichkeiten gibt. Es interessierte mich aber nicht! Ich wollte akzeptiert werden, so wie ich bin, mit all meinem Desinteresse.
Genauso solltest du akzeptieren, dass deine Frau eine andere Art von Sexualität hat, die eben nicht zu deiner passt. Keiner von euch muss sich für den anderen verbiegen.
Ich finde es schlimm, wenn man versucht, die eigene Sexualität dem Partner aufzustülpen, egal von welcher Richtung aus. Egal ob du das bist, der seiner Frau zu verstehen gibt, sie sei so, wie sie ist "nicht in Ordnung", oder ob das deine Frau ist, die deine Sexualität offenbar abstoßend findet und möchte, dass alles zu ihren Konditionen läuft. Das ist beides falsch und respektlos.