Ich glaube, es ist o.k., unzufrieden zu sein, das Gefühl zu haben, daß was fehlt und das ändern zu wollen.
Ich glaube, man kommt dann sehr schnell da hin, einen Wunschkatalog zu entwickeln, verbunden mit der Vorstellung, die Erfüllung dieses Wunschkataloges würde alles besser machen.
Und ich glaube, das ist falsch.
Eine Beziehung ist ja kein Versandhandel und der Partner kein Dienstleister.
Vermutlich sollte man sich also nicht nur fragen, was man sich vom Partner wünscht. Man sollte anfangen, sich so zu verhalten, wie man sich wünscht, daß die Beziehung wäre.
Damit meine ich natürlich NICHT, daß man das Einverständnis des Partners zu Dingen voraussetzen sollte, die man bisher nur in seinem eigenen Kopf gewälzt hat. Viel mehr meine ich Folgendes.
Man wünscht sich das Sexleben lebendiger, leidenschaftlicher und die Köpfe offener für Phantasien und Optionen?
Dann wäre es gut, die eigene Lebendigkeit zu entfalten, sich wieder mehr Mühe mit sich (!) und dem Partner zu geben, offener zu sein (für den Partner und nicht nur für die Phantasien, die man in seinem Kopf alleine entwickelt hat), Initiative zu zeigen, Taten sprechen zu lassen und Phantasien auszusprechen. Und zwar nicht als aufgesagten Wunschzettel, sondern als einladendes, ergebnisoffenes (!) Gedankenspiel.
Vielleicht ist das aber auch Mumpitz.