"Man liebt was man hat, man begehrt was man nicht hat.
Denn nur das reiche Gemüt liebt, nur das arme begehrt."
Die Herkunft meines Psyeudonyms ist nicht blind gewählt. Er ist bewusst gewählt.
"Als Aphrodite zur Welt kam, hielten die Götter einen Schmaus und mit den anderen auch Poros (Erwerb,Reichtum), der Sohn der Metis (Klugheit). Nach beendigter Mahlzeit kam Penia, eine Gabe zu erbitten und weilte an der Tür. Poros nun, berauscht vom Nektar begab sich in den Garten des Zeus und schlief schwer benebelt ein. Penia aber, getrieben durch ihre Dürftigkeit, sann darauf sich listigerweise zu einem Kinde von Poros zu verhelfen, legte sich zu ihm und empfing den Eros. So ist es denn gekommen, dass der Eros auch der Aphrodite Begleiter und Diener ward, erzeugt am Tage ihrer Geburt, und zugleich von Natur ein Liebhaber des Schönen, da ja auch Aphrodite eine Schönheit ist. Als Sohn des Poros und der Penia ist im folgendes Los gefallen: erstens ist er immer arm, und weit gefehlt, dass er zart und schön wäre, wie die meisten wähnenm ist er vielmehr rauh und struppig, barfuß und obdachlos, zum Lager hat er nie etwas anderes als die bloße Erde, ohne Decke , an den Türen und auf der Straße sucht er seine Ruhestätte unter freiem Himmel, die Natur der Mutter teilend, stets der Dürftigkeit gesellt. Vom Vater her ist er der listige Späher nach dem Schönen und Guten, tapfer, waghalsig und unermüdlich, ein gewaltiger Jäger, unerschöpflich im Ersinnen von Anschlägen, dabei beseelt von lebhaftestem Streben nach Erkenntnis der Wahrheit und nie verlegen um Auskunft von der Natur seines Vaters.
Doch was er gewonnen , zerrint immer wieder; niemals also ist er der Mittel völlig ledig, niemals aber auch reich. Zwischen Weisheit und Unwissenheit hält er die Mitte."
Im allgemeinen ist jedes Verlangen nach dem Guten und der Glückseligkeit für einem jeden auch Liebe, und sie, die Liebe beschränkt sich also nicht auf die größte und verfängliche Liebe. Allein für die, die sich vielfach auf andere Weise ihr zuwenden, sei es geleitet durch Geldgier oder durch ihren Eifer für "Liebesübungen", ist weder das Wort "lieben" noch "Liebhaber" üblich, wogegen für diejenigen, die sich einer bestimmten Art zuwenden und ihr mit vollem Eifer huldigen, die Ausdrücke für das Ganze gebräuchlich sind, Liebe, lieben und Liebhaber.
Soviel zu dem Pseudonym und dem Wesen.
Um abschließend die Frage zu mir zu beantworten:
Bedingt durch meine (strenge) Kindheit, habe ich lange gedacht zu lieben heißt zu dominieren. Durch diesen fehlerhaften Gedankenansatz dachte ich, dass der andere Mensch (den ich mag - bspw. Freund) mich mag, wenn ich ihm überlegen bin, wenn ich stärker bin und ihn zwingen kann.
In den Anfängen der Pupertät habe ich erkannt, dass dies falsch ist und mich geschämt und weiterhin schäme für meine Vergangenheit.
Oft wurde ich der Zeit von Mitschülern schikaniert. Oft auch durch Mitschülerinnen.
Damals habe ich es nicht gemerkt und auch heute fällt es mir schwer Gefühle anderer richtig zu verstehen.
Wenn jemand sich freut oder weint kann ich das begreifen.
Wenn jemand sich nicht klar ausdrückt und sagt "Ich mag dich" o.Ä. und rumdruckst "Was machst du später?" oder "Vielleicht sieht man sich ... "
Hier ein treffendes Beispiel:
Einst war ich mit einem Freund und einer Freundin unterwegs. Wir hatte was zusammen unternommen und als der Tag zuende und der Abend begann, entschieden wir uns nach Hause zu gehen. Da ich der Fahrer war musste ich natürlich jeden nach Hause fahren.
Sie - die Freundin von uns beiden (kein F+) - sagte oder fragte besser:
"Du kannst ja erst Ihn nach Hause bringen und dann mich nach Hause bringen."
Worauf ich antwortete: "Das macht keinen Sinn. Das ist voll der Umweg."
Und ab da an hatte Sie dann "plötzlich" weniger Zeit.
Heute versuche ich zu verstehen.
Ich will verstehen ob mein Eifer "Leidenschaft" ist.
- Die Leidenschaft ist eine Eigenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. -
Ob mein Suchen bedingt durch - rational und unromatisch gesprochen - Hormone und "äußeren Einflüssen" ist. (Medien etc.)
Denn eines ist - so meine ich - eine Tatsache, dass Liebende glücklich sind.
So will ich verstehen ob ich glücklich werde durch eine Beziehung. Oder ob mein Suchen rein physiologisch gerichtet ist und ich unglücklich werde wenn ich Sex habe.
Hatte ich Sex ist es nicht mehr rückgängig zu machen. Eine Entscheidung des Lebens.
So Frage ich erneut.
• Ist meine Ansicht falsch, sprich ist mein Gedankengang unsinnig und meine denkweise "verdunkelt"?
• Wie kann ich dem Menschen nebenmir auch morgen sagen: "Ich liebe dich" ? Dass das Gefühl - sofern ich es empfingen kann - nicht verfliegt, wie "Heißhunger" (auf Süßigkeiten o.Ä.)
• Muss ich das aufgeben, was mir am meisten bedeutet - meine Freiheit? Muss / soll ich diese einschränken ?
Ganz nach dem Zitat
„Schließ mich, so streng du willst, in tausend Eisen ein,
ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein.“
Angelus Silesius (Werk: Der Cherubinische Wandersmann, Der Geist bleibt allzeit frei)
Gruß
P.s: Für die vielen Antworten bedanke ich mich!
Verbindlichsten Dank.