Zitat von *********_love:
„...
Menschen, die das Selbstverständnis haben, ihre Konflikte zu hinterfragen und in der Tiefe verstehen zu wollen, machen gar nicht so viele Kompromisse.
Besonders angenehm daran ist auch, dass einen der Kram nicht ständig wieder einholt, wenn man wirklich aufgelöst hat. Das ist bei unterdrückten Gefühlen sehr anders. Die suchen sich immer einen Weg. Zur Not über den Körper.
Es lohnt sich durchaus, das Problem der Konflikte etwas weiter in's Detail aufzudröseln:
Der Interessenskonflikt entsteht bei unterschiedlichen Interessen. Ein schönes Beispiel dafür wurde gerade geliefert:
„Wenn Sie ans Meer möchte und er in die Alpen, dann ist die Hildesheimer Börde kein Kompromiss.
Hier lohnt sich zu hinterfragen, was die eigentliche Motivation ist, die hinter dem Interesse steht, genau so wie es lohnt, die Priorität dieser Motivation zu hinterfragen.
"Das Meer" an sich ist genau so wenig interessant wie "die Alpen"!
Wenn Sie nämlich zum Surfen und Schwimmen ans Meer will und er zum Wandern oder Fliegen in die Alpen, dann wäre ein Quartier südlich vom Chiemsee oder Forggensee der perfekte Kompromiss!
Beim Sex ist es oft nicht ganz so einfach, aber vom Prinzip her ähnlich.
Hinzu kommt, dass bestimmte sexuelle Vorlieben häufig nur eine Folge von Konditionierung sind. Daran lässt sich arbeiten.
Wenn man es natürlich über mehrere Jahre hat einreißen lassen, alles als gegeben hin nimmt und sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt hat, dann wird es schwer, aus dieser emotionale Lethargie wieder raus zu kommen.