Für mich (uns) hat sog. Dominanz viel mehr mit Unvorsehbarkeit zu tun, als mit Zwang. Durch den vorab gemeinsam abgesteckten Rahmen, in dem sich die Sub hingibt, ist ja eh weitgehend eingegrenzt, was Dom tun kann. Wirkliche "Macht" hat der Dom nur, wenn er eigen-mächtig handeln würde - dann aber setzt er den Fortbestand der Beziehung aufs Spiel, die seine Position überhaupt erst begründet.
Die Hingabe der Sub bezieht sich also vor allem darauf, selbst nicht zu agieren, sondern zu reagieren. Sie genießt, keinem eigenen Plan folgen zu müssen, sich nicht einmal einen ausdenken zu müssen, keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Und dennoch voller Urvertrauen uu sein, dass er sie trägt. Er genießt, entscheiden und machen zu dürfen, nicht vorher schon Zweifel und Kritik fürchten zu müssen, seinen Drang, gestalten zu wollen, kaum beschränken zu müssen. Und genau für diese Entscheidungsfreude und den Gestaltungswillen gefeiert zu werden.
Der Dom ist für mich der kreative Inszenierer, der nicht zögert und zaudert, der ideenreich variiert und improvisiert und dabei gleichermaßen selbstsicher und verantwortungsvoll wirkt.
Kein Macho, kein Hassadeur, kein Egoist, kein durchschaubarer Potentat.
Eine sanfte Rückenmassage für die Sub kann dominanter sein als ein Gertenhieb, wenn sie letzteren bereits fest eingeplant und lustvoll erwartet hat