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Wie wirkt sich das in einer Beziehung aus?

Wie wirkt sich das in einer Beziehung aus?
Hallo,
ich habe mit dem Thema Dominant/Devot noch keine praktische Erfahrung, aber ich gehe davon aus, dass es sich sehr stark auch auf den Alltag einer Beziehung auswirkt...also meine Frage: wo verläuft die Trennlinie? Bleibt ihr nur im Schlafzimmer bei euren Rollen oder auch im "richtigen" Leben?
Ich frage, weil ich es mir schwierig vorstelle, aus dieser Rolle wieder herauszukommen, wenn man einmal damit angefangen hat...oder könnt ihr von einem Moment auf den anderen umswitchen?

Danke schon mal für Antworten...
**ke Mann
57.026 Beiträge
JOY-Team 
Danke für den Link, aber
ich dachte jetzt nicht an den beruflichen Alltag etc, sondern an den Beziehungsalltag.
Also zum Beispiel, ganz banale Sachen wie Hausputz, Autokauf, wo man abends hingeht...verwandelt sich dann alles in eine Frage von dominant/devot? Oder beschränkt sich das (hauptsächlich) aufs Bett und den Sex und außerhalb ist man wieder total gleichberechtigt?

ich weiß, die Frage ist für viele hier wahrscheinlich ziemlich naiv, aber mich würde es einfach interessieren, wie Paare das handhaben...mir is aber natürlich auch klar, dass das jedes Paar für sich ausmacht und es da keine Grenzen gibt, aber ein paar Erfahrungsberichte fänd ich ganz interessant *ggg*
Im Profil
der Fragestellerin habe ich nix von BDSM oder dominant/devot gelesen, dafür aber: "Das mag ich nicht: SM".

Ist die Frage akademischer Natur?
Carrie 23
Hallo Carrie 23,

um Deine Frage zu beantworten, sobald wir aus dem Schlafzimmer kommen
sind wir automatisch wieder gleichberechtigte Partner.
Man konnte sonst kaum von einer guten Partnerschaft sprechen.

Wir betrachten es als eine Spielvariante in Bezug auf Sex.

Es wäre doch überhaupt nicht lustig, wenn Dein Mann Dir ein Auto kauft ( er ist dominant ) was ihm gefällt, Dir aber total nicht zusagt.

Es gibt ja auch Menschen die im Alltag ihre Neigung ausleben, solange niemand darunter leidet ist das OK.
Jeder so wie er es mag.

Liebe Grüße
Patty und Marc
Danke
für die Antwort, Marcpatty! das dachte ich mir schon, aber ich stells mir halt schwierig vor, da den Hebel umzuschalten und zu sagen: Jetzt sind wir wieder gleichberechtigt. Aber wenn's klappt is ja super *ggg*

@*******tor: ich hab aus reinem Interesse gefragt, ich hab nicht vor darüber eine Doktorarbeit zu schreiben *zwinker*
**********7w33m Paar
349 Beiträge
Wir gehen im Alltag als gleichberechtigte Personen durchs Leben.
Lediglich im Spielzimmer oder sonstigen geeigneten Locations leben wir (ER=dom, SIE=dev) unsere Vorliebe aus. *hotlady2*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Seltsam
Immer wieder kommt der Gedanke von BDSM-Außenstehenden, -Neugierigen und sogar BDSM´lern auf, wie sehr es in das reale Leben hineinspielt.

Auswirkungsphilosophen und Folgenverneiner gibt es haufenweise.
Wir haben eine eigene Meinung!

Da weder Dom- noch Dev-Haltung auschließlich zum Gefallen des Anderen sein sollte (falls dies doch der Fall ist, sollten BEIDE mal ein ernstes Gespräch führen), tragen BEIDE eine gewisse "Notwendigkeit" in sich, leben diese zunächst in ihrer Beziehung aus und übertragen es dann, in der für sie passenden Form, auf ihre Außenrolle.
Warum muß jeder Mensch auf der Arbeit, im Büro oder sonstwo sehen, daß eine dienende oder herrschende Haltung in dem Einzelnen steckt? Das ist Alltag.

Dann gibt es besondere Situationen, besondere Kreise. Hier ist eine Deutlichmachung unter Umständen angebracht oder erwünscht.
Nicht die Frage wie man dies macht, sondern die Frage, wie die Umwelt es versteht, ist entscheidend.

Der alte Kalauer "Verstehen kommt von Vertstand" hat hier keine Bedeutung, weil es bei "normalen Menschen" keinerlei Verhaltensmuster oder Verhaltensschablonen hierfür gibt.
Aber was ist "normal"?
Eine weitere, sehr entscheidene Frage!

Viele Menschen tragen einen Dom- oder Dev-Ausprägung in sich, ohne dies in Form von BDSM zu leben.
Schauen wir uns einmal Tango-Tänzer an. Dort ist die Frau gnadenlos dem Mann ausgeliefert, seinen Bewegungen seinem Willen. Ist das eine Vorstufe von BDSM oder sind dies alles BDSM-Anhänger? Alleine die Frage ist schon zu platt.
Aber sie zeigt, Unterwerfung unter eine Machtposition gehört zu unserem täglichen Leben.

Wenn nun Paare die Insignien des BDSM offen tragen, für alle erkennbar zeigen, dann ist es zunächst auch nicht ein Hineintragen in die Öffentlichkeit. Swinger gehen ja auch nicht mit jedem x-beliebigen auf die Matte, haben nicht 4mal täglich Sex und sind auch nicht ständig kopulationsbereit.

Der natürlich Umgang mit der eigenen Innenwelt, den eigenen Vorlieben und Wohlfühlmuster macht das glückliche Leben mit sich und seinem Partner aus.
Sicher ist, daß BDSM-Beziehungen viel intensiver gelebt werden.
Sicher ist auch, daß BDSM-Beziehungen zuerst einem sehr zerbrechlichen Glas gleichen und im Laufe der Zeit immer fester werden.
Sicher ist auch, daß die Art des BDSM, die mit einem Partner gelebt wird, mit einem anderen Partner in gleicher Form nicht auszuleben sind.
Irgendwie hört sich das ganz normal an ... es ist ganz normal.
Verehrte(r) Trout,
weil es bei "normalen Menschen" keinerlei Verhaltensmuster oder Verhaltensschablonen hierfür gibt.
wenn dem so wäre, gäbe es keine Psychologie und auch keine Psychiatrie. Menschen verhalten sich schablonenhaft und nach Mustern, auch wenn viele das nicht wahr haben wollen. Um den Bogen zum Thema zu schlagen: Mir sind Menschen, die SM ausschließlich sexuell ausleben, sich in der Beziehung und im Alltagsleben hingegen völlig anders verhalten, suspekt.

Schauen wir uns einmal Tango-Tänzer an. Dort ist die Frau gnadenlos dem Mann ausgeliefert, seinen Bewegungen seinem Willen.
Halte ich für übertrieben. Bei jedem Tanz "mit Anfassen" führt der Mann, aber mit Auslieferung und Gnadenlosigkeit hat das meiner bescheidenen Meinung nach nix zu tun.
Nur beim Sex
Zu der Frage:

Wir lieben devoten/dominanten Sex, für uns hören Erniedrigungen und Unterwürfigkeit jedoch auf, sobald unser Sex beendet ist. Heißt, daß wir diese Rollen im Alltag keinesfalls ausleben. Für uns ist es also eine Sache, die sich lediglich auf Sex bezieht.

Das mit dem Rauskommen aus der Rolle ist für uns weniger ein Problem, da mein Schatz, wenn er mich dominiert, sowieso nur das macht, was ich gerne mag. Im Grunde hat der devote Part genauso das Sagen, wie der Dom., nur das die Rollen hierbei verschieden sind. Ist ja alles eine Sache der Absprache!

Für mich ist es jedenfalls kein Problem, nach dem Sex wieder gleichberechtigt nebeneinander zu kuscheln *lol* .

D
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@Masculor
Deshalb heißt es ja Diskussion, weil unterschiedliche Meinungen vorgetragen werden können, ohne Anspruch auf Alleinrichtigkeit zu haben.

Wir sehen das eben so und somit sind wir Dir suspekt. Damit müssen wir leben und können trotzdem mit Dir diskutieren, weil Toleranz auf beiden Seiten die Möglichkeit hierzu gibt.

Das Tango-Beispiel ist garnicht weit hergeholt, obwohl es befremdet. Schau Dir einmal die instabile Lage der Frau bei diesem Tanz an. Einen falsche Bewegung des "Mannes" und "Frau" liegt am Boden.
Absichtlich wurden jetzt Tütelchen bei Mann und Frau gesetzt, weil diese Rollenverteilung geschlechtsspezifisch nur im öffentlichen Blick steht und in speziellen Clubs eine Rollenwandlung stattfindet. Interessant ist auch daß bei diesem Tanz Hilfsmittel die instabile Lage fördern (Absatzhöhe des Schuhs).

Bei den Schablonen geben wir Dir recht, jedoch ist jede Persönlichkeit so vielschichtig, daß mehrere Schablonen übereinander bzw. ineinander verzahnt ein komplettes Bild ergeben. Wir sollten die Vielschichtigkeit des menschlichen Wesens nicht zu sehr verallgemeinern.
@Trout
Ich spreche ja inzwischen schon explizit von "meiner bescheidenen Meinung", damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt. Wie Du vermutlich längst aus meinen Beiträgen herausgelesen hast, halte ich den Austausch unterschiedlicher Meinungen und Standpunkte für unterhaltsamer und lehrreicher als den Wohlfühlkonsens. Ich gehe auch fest davon aus, dass niemand hier ein Problem damit hat, wenn er mir suspekt ist, genau so wie es mir recht egal ist, von Familie Flloyd grußlos ins Bett geschickt zu werden. Man sollte erwarten, dass es in einem Perversenforum anders zugeht als in einer Stillgruppe.

Bezüglich des Tangos gebe ich zu bedenken, dass die Absatzhöhe des Schuhs mit der Körpergröße der Trägerin und des Partners zusammenhängt und dass die Eier des Tänzers oft genau so bedroht sind wie das Gleichgewicht der Tänzerin (mir wird bei diesem hektischen "Knie zwischen die Beine" immer etwas unwohl...). Ansonsten ist dieser Tanz natürlich ein Genuss für jeden, der eine klare Rollenverteilung und Machismo mag, und außer Rindfleisch der einzig nennenswerte Exportartikel Argentiniens.

"Jede Persönlichkeit ist so vielschichtig..." halte ich für übertrieben. Ich denke, dass die meisten Menschen eine recht einfache Persönlichkeit haben, und damit auch recht zufrieden sind und gut damit durch's Leben kommen.

Nun aber getreu dem Moderatorenmotto "Jetzt aber wieder zurück zum Thema, sonst schließe ich diesen Strang": Wer SM-Praktiken einmal pro Monat im Bett ausübt, sich aber "im Alltag", "im wirklichen Leben" dazu konträr verhält, erweckt den Eindruck, dass er in eben diesem wirklichen Leben etwas unterdrückt -- dass entweder das wirkliche Leben oder die paar Popoklopfversuche (Stichwort Seidenschal) nur gespielt sind. Nun ist gegen Spielen nichts einzuwenden, aber ein erwachsener Mensch wird bei Dingen, die für ihn und seinen Partner essenziell wichtig sind, nicht herumspielen. Deshalb halte ich so ein Verhalten für -- suspekt.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Was die Eier des Tänzers angeht....
... so ist er, der Führende ja immer noch der Verantwortliche dafür, ob und wie oft er sie in Gefahr bringt [b]schmunzel[/b]
Und die Tanzhaltung als solche bedingt ja bereits die Instabilität der Frau... da ist die Absatzhöhe relativ wurscht ...

Aber jetzt schweife ich ab und halte besser meine Klappe *rotwerd*

Tilla
(sie von Trout)
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
tztztz, Tilla *fiesgrins*

Masculor, mir sind die auf-biegen-und-brechen-Ausüber suspekt.
Auch egal, weil sie damit selbst umgehen müssen.
Bedenklich finde ich nur den Anspruch auf die allein seeligmachende Absolutausrichtung.
Der alte Fritz hatte das so schön mal in einen Satz gepresst, der gilt immer noch - allerdings, wenn es sich bewahrheitet, daß Menschen in der Mehrzahl eindimensional sind, dann ist es Zeit die Koffer zu packen und eine einsame Insel zu suchen.

BDSM macht doch nur in der Vielschichtigkeit Spaß, weil das Herauslösen und Herausreizen der Schichten spannend ist. Ansonsten hat jeder seine Rolle, spielt sie ab, der eine macht "aaah", der andere sagt "aua" und alles ist geritzt. Danke, wenn das so ist, werde ich Supervanilla.

Michael, er von Trout
@Trout
Lieber Michael, Biegen und Brechen liegt mir ebenso wenig wie Absolutheitsansprüche, und seelig machen will ich niemanden. Biegen und Brechen ist ja ebenso verkrampft wie das Verhalten manch anderer "Spieler". Ich glaube, man muss aber kein Missionar und auch kein Spielverderber sein, um die einen oder anderen hier geäußerten Gedanken und Praktiken auch mal kritisch kommentieren zu wollen.
hier schreibt nun die devote Hälfte (weiblich)

sehr lange überlege ich schon, warum ich in unterschiedlichen Bereichen - (Job/Freunde/Familie) mich so verhalte wie ich eben bin. [b]DEVOT[/b]

Ich lebe diese Art, weil ich so bin, nicht weil ich im Schlafzimmer plötzlich einen Schalter umlege, gemäß dem Motto: Jetzt will ich "unterwürfig" sein. Ich bin es letztlich auch privat d.h. außerhalb des Sexes ..... ich habe mir gezielt einen Mann gesucht und auch gefunden, der letztlich der "Chef" in unserer Beziehung ist. ( Ein Beispiel: Ich entscheide nie, wann wir schlafen gehen, frühstücken o.ä. ...... ich erwähne es wohl, aber letztlich wird es nicht durch mich begünstigt sondern irgendwann entschieden, daß es jetzt so ist. )

Im Job ist es mir innerhalb der letzten 20 Jahre nicht gelungen z.B. eine Gehaltserhöhung zu fordern (da ich nichts fordern kann).

Innerhalb der Familie frage ich heute noch meine Mutter, ob ich mal ihr Telefon benutzen darf, da ich es nicht einfach täte.

Innerhalb des Freundeskreises bin ich grundsätzlich mehr für andere da und helfe wo ich helfen kann, andersrum passiert das eher selten.

Meiner Meinung nach würde ich mich unglaubwürdig präsentieren, wenn ich nur in bestimmten Momenten devot handeln "könnte"

Es ist für mich eine Lebensform und ich lebe sie ......... SEHR GERN SOGAR !
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@Masculor
... und schon sind wir uns einig *achtung*
@Duo
Hilli, schöner Beitrag und schönes Profil. Das kühle Bier in der Wüste. Nebenbei: Endlich auch mal ein Dom, der wie einer aussieht.
@ Masculor

Danke - ....... und ich würde das kühle Bier finden und ihm bringen - sei Dir sicher *hotlady2*
Devot
Hallo@Duoforfun

Dein Beitrag ist Beindruckend, Du sprichst mir aus der Seele.

Bin auch der Meinung das man nicht nur im Schlafzimmer Devot ist.

Bin aber auch der Meinung das es jeder auf seiner Art und weise Ausslebt.


Jedem/er wie er/sie es mag.

Lieben Gruss Golden_Girl
........ ich glaube viele Menschen sind sich dessen gar nicht bewußt, daß sie, wenn sie denn devot sind, es auch in ganz vielen anderen Bereichen überaus deutlich zeigen ....... ein Versteckspiel vor dem eigenen ich ?
Hallo@Duoforfun

Auch hier zu deinem Beitrag kann ich Dir nur sagen Du hast vollkommen Recht.

Lieben Gruss Golden_Girl
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