Nun, Herr Mäuserich, Du findest alle Antworten zu Deinem Thema in Deinem eigenen ausführlichen Text.
Ich gebe Dir mal, was bei mir ankommt. Das kann natürlich nur basieren auf dem, was ich dem Thread entnehmen kann, ist mit einer echten Arbeit nicht zu verwechseln.
Was davon Deins ist, wirst Du spüren, den Rest kannst Du ignorieren.
Den Raum, Dich zu entfalten und wohlzufühlen hast Du nicht.
Die Schieflage, die vermutet wurde, zeigt auch Deine Idee, der Wunscherfüller zu sein und Dir den Platz an ihrer Seite verdienen zu müssen.
Deine Angst, diese Rolle nicht ausfüllen zu können zeigt aber auch, dass es um Performance geht und Eure Basis eben nicht ist, einander sein zu lassen, wie man ist.
Sie ist die Sonne, Du umkreist sie wie ein Planet. Das Fatale an menschlichen Planeten ist, auch wenn sie sich im Licht der Sonne wähnen, laufen sie sich müde, denn sie selbst befeuern, während es umgekehrt um sie nicht geht.
Da ist keine Augenhöhe, auch wenn das durch „viel reden“ suggeriert wird.
Inhaltlich hat das ja keine Varianz.
Wenn Du nicht bist, wie sie Dich möchte, hält sie das nicht aus und Du sollst Dich ändern.
Andere Möglichkeiten konnten wir Deiner Gattin nicht entlocken. Mir fehlt die Phantasie, dass es hinter den Kulissen anders ist.
Diesen Aspekt kann man zwar ausschmücken und mit inhaltlichen Ablenkungen versehen. Man kommt dennoch immer wieder auf diesen Kern der Sache.
Das ist nicht viel reden. Das ist einfach nur eine Vielfalt von ein und derselben Manipulation.
Zur Hirnwäsche gereicht es, denn den Vorschlag, Du hättest keinen Grund zu fühlen, was Du fühlst, hast Du ja schon angenommen.
Dein Gefühl spielt allerdings, zu Recht, nicht mit. Wenn es eine Diskrepanz zwischen Wissen und Fühlen gibt, hat das Gefühl erstmal Recht.
Ab dem Moment, wo Du einen Job hast, nämlich diese Rolle auszufüllen, hast Du keinen Raum mehr, Dich zu entfalten, sondern Druck.
Du kennst Dich durchaus souverän, das ist deshalb nicht automatisch dominant.
Um souverän zu sein, muss man sich wohl fühlen, nicht nur in der Materie.
Du spürst, dass Du daran gemessen wirst und auch wenn es noch nicht zum Sex mit anderen kam, ist Dein Thema doch, dass man Dir unentwegt unter die Nase reibt, dass Du es nicht bringst.
Gerade, wenn Du in Kampfsport ausgebildet bist, sollten Dir zwei Dinge klar sein.
In Deine Kraft kommst Du nur aus Deiner eigenen Mitte heraus und nicht, weil von außen an Dir gezerrt wird.
Kämpfe gewinnt man mit Besonnenheit und nicht mit Verbissenheit.
Der Unterschied zu Deinem Publikum, das Du mühelos begeistern kannst ist einfach erklärt.
Du bist der Experte in einem Thema, das Dir liegt. Du machst das Angebot zu teilen, womit Du Dich wohl fühlst. Dein Publikum nimmt das Angebot an oder lässt es. Die, die es annehmen kommen wegen des Themas und wertschätzen Dich als Experten, wie Du bist. Das steht spürbar im Raum und schafft die entsprechende Atmosphäre und Du agierst aus Deiner Mitte heraus.
Die, die nicht kommen, jucken Dich nicht.
Du hast nicht die Idee, Dich in Themen einzuarbeiten, die Dir einfach gar nicht liegen, um um die Gunst derer zu buhlen, die sich für Dich mit Deinen Themen nicht interessieren, während sie nicht müde werden, Dich damit zu konfrontieren, dass Du in den Themen, die sie interessieren, Dir aber nicht liegen, unzulänglich bist. Das würdest Du beruflich nicht tun.
Warum möchtest Du das privat tun?
Dass Du anders fühlst als Du denkst, wie Du fühlen solltest, hängt durchaus damit zusammen, dass Deine Frau nicht tut, was sie sagt.
Ihr Wille steht unverhandelbar im Raum. Das spürst Du als Bürde und Druck. Eine lähmende Schwere.
Dem Gegenüber verpackt sie alles in ein „Verständnis“, dass sie tatsächlich aber gar nicht hat, sonst würde sie Dich ja sein lassen können.
Diese Verständnis-Verpackung suggeriert erst recht Deine Unzulänglichkeit.
Sie kastriert Dich quasi und wundert sich dann, dass Du kein Hengst bist. Überraschung.
Wenn Ihr tatsächlich in therapeutischer Begleitung seid, sollte nicht fremd sein, dass das Ziel von Therapie nicht ist Vereinbarkeit herzustellen oder jemanden passend zu machen.
Ziel von Therapie ist in seine individuelle Wahrheit und Kraft zu finden und bei Paaren zu schauen, ob sie sich gegenseitig so und nicht anders annehmen können. Das ist das, was man bedingungslose Liebe nennt.
Das Fazit aus meiner Perspektive ist:
Gras wächst nicht, weil man dran zieht.
Wenn es nicht genügt, dass Du bist, wer Du bist, dann genügt es halt nicht. Das kann sehr befreiend sein. Es befreit einen von der blöden Idee man sei falsch oder ungenügend.
Wie gesagt, nicht mehr und nicht weniger als das, was bei mir ankommt. Meine ganz private Meinung.