Verallgemeinert
Ich schicke vorweg, dass sich für mich persönlich eine glückliche Beziehung und eine Affaire gegenseitig ausschließen.
Ich lese oft, ja Sex und Liebe kann man trennen, auch derjenige, der nur Sex will hat Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt, da muss man Verständnis für haben, das ganze locker sehen....ach ja, und natürlich sind das keine rein interessensschwangeren Ansichten
Nun, dann will ich einmal etwas verallgemeinernd ein paar zugegebenermaßen fernliegende Beispiele/Fragen zum Besten geben um das Ganze einmal abstrakt darzustellen und dabei so schön nach Herzenslust polarisieren.
Fangen wir einmal an:
These: Sex und Liebe kann man trennen, bei dem einen geht es nur um den körperlichen Akt
Frage: Wieso dann die Affaire in der Regel heimlich?
Antwort: Weil der Partner mich nicht versteht/weil ich meinen Partner nicht verletzen will.
Frage: Und es verletzt ihn nicht, dass er hintergangen wird? Würdest Du gerne hintergangen werden?
These: Trotzdem, das kann man trennen, da ist ja auch nichts bei.
Gegenthese: Wir sind uns einig, Sex ist Intimität. Wäre es immer noch kein Problem, wenn Dein Partner mit jemandem anders zwar keinen Sex hat, aber seine Intimität auslebt, sich bspw. in einen anderen verliebt, ihm Liebesbriefe schreibt, sie sich versunken umarmen und küssen, Geheimnisse ohne Dich hüten, Dein Partner erzählt, dass er Dich zwar liebt, aber der Gedanke an den anderen ihn nicht schlafen lässt etc. Kann man dann nicht auch Liebe trennen, ein bißchen für jeden? Wäre das genau so unproblematisch?
These: Aber ich habe nun einmal Bedürfnisse, die mein Partner nicht erfüllen will.
Frage: Wieso muss Dein Partner etwas tun?
Antwort: Wenn er mich lieben und verstehen würde, würde er es zumindest versuchen.
Frage: Und Du auch?
Antwort: Ja.
Frage: Was wäre, wenn Dir Dein Partner erzählt, er hätte einen derartigen Drang, es sei ihm ein Grundbedürfnis, dass Ihr künftig auf brennenden Holzbalken frühstückt, zwischen Schweinehälften im Schlachthof schlaft, im Reinigungsbecken einer Kläranlage Eure Dusche aufstellt und vor seinen Eltern zur Toilette geht. Auch alles vollkommen problemlos?
Ich denke, wenn sexuelle Wünsche ohne den Partner ausgelebt werden wollen oder müssen, dann ist im Regelfall auch die Basis der Beziehung nicht mehr intakt. Angeblich sollen ja viele Partner, die keinen oder nur wenig Sex haben wollen, ein offenes Verhältnis akzeptieren. Die angebliche Akzetanz des "Betrogenen" ist aber im Regelfall nicht darauf zurückzuführen, dass der Betrogene zuhause sitzt und sich dabei freut, dass der andere gerade fremd p...., sondern auf Resignation, Verlustangst oder Gleichgültigkeit. Und da kann man wohl kaum von einer glücklichen Beziehung reden.