„Ich glaube, man sollte die Menschen einer Plattform wie das Joy, so behandeln, als würde man sie irgendwo auf der Straße oder in einer Bar treffen
Hast Du schön formuliert ... musst mal bei Joy in einen Chat. Alleine schon die Begrüßung, wenn es so in der Realität zugehen würde, auch was den weiteren Austausch betrifft, würde ich so schnell wie möglich die Flucht ergreifen.
„Da geht man ja auch nicht hin und sagt: "Hey, willst ficken?"
Kommt darauf an, wo man sich befindet und wen man anspricht bzw. welche Signale ein Mitmensch aussendet. Offen gesagt habe ich in der Realität schon mehr Mitmenschen in vergleichbarer Form angesprochen als ich es auch nur im Ansatz in der virtuellen Welt (über all die Jahre und Plattformen) in Summe getan habe.
Im richtigen Augenblick und Ort eingesetzt, evtl. etwas situativer formuliert, sind die Erfolgsaussichten auf dem direkten Weg (meine Erfahrung) nicht schlecht.
„ ...arbeitet sich etwas zurückhaltend an eine Person heran
Vielleicht ist das auch das Problem. Wirkt schon wie eine Taktik der Überlistung, ehrlich und offen ist jedenfalls anders. Möchte ich einen Menschen einfach nur Kennenlernen um mich zu unterhalten sollte sich die Ansprache schon von der unterscheiden, die bspw. nur die Absicht des Sexualverkehrs beinhaltet.
Man sollte einfach mal bei sich anfangen und reflektieren was man möchte bzw wie die Mitmenschen mit einem selbst umgehen sollten.
„Man ist höflich, interessiert
Nein, man ist so wie man ist!
Soll man ein gesteigertes Interesse suggerieren welches nicht besteht? Ist es nicht eine bodenlose Frechheit und Respektlosigkeit jemandem das Gefühl zu geben man würde sich für den Menschen interessieren, dabei mag man nur den attraktiven Körper für ein einmalig sexuelles Vergnügen "benutzen". Diese Scheinheiligkeit und das Moralgetue ist zum ...
Mal ganz ehrlich, wenn jemand mir direkt sagt, dass man mich eigentlich nicht so berauschend findet und keine Lust hat sich mit mir zu unterhalten, aber gerade sexuelle Lust verspürt und der Eindru
ck gewonnen wurde ich könne dazu ein geeigneter Mitspieler sein ... dann habe ich die freie und unvoreingenommene Wahl. In so einem Fall wäre zumindest ich von der Ehrlichkeit meines Gegenübers beeindruckt und würde deutlich eher ein positves Signal aussenden.
„... im besten Fall klappt es schon am selben Abend
Wenn ich nicht gerade auf der Suche nach der großen Liebe bin ist alles andere auch recht sinnfrei.
"Gehen wir nachher zusammen was Essen", "Schauen wir uns den Film um 20 Uhr an" oder "Würde dich jetzt gerne flachlegen" sollen ein zeitnahes Handeln initieren. Mir ist es in meinem Leben noch nicht unter gekommen, dass ich jemanden angesprochen habe mit "Entschuldigen sie, ich weiß es mag jetzt etwas irritierend auf sie wirken, aber gerade hatte ich den Gedanken, dass wir in 5 Jahren in einem gemeinsamen Haus wohnen, in 8 Jahren heiraten und in 10 Jahren unser erstes Kind geboren wird. Wären sie vielleicht daran interessiert sich näher mit mir zu beschäftigen um dieser Vision Auftrieb zu verleihen?"
„wer auf Plattformen wie das Joy keine Manieren hat
Es existieren in nahezu allen virtuellen Welten irgendwelche Rahmenbedingungen an die sich Nutzer zu halten haben bzw es von sich aus tun sollten. Ohne nun bildungsferne Schichten abwerten zu wollen, bisweilen kommt es allerdings vor das eben Personen aus diesen Kreisen nicht in der Lage sind einem Gegenüber zu folgen noch sich dessen Aussagen ihnen erschließen, was gemeinhin als "keine Manieren" oder sogar "Beleidigung" ausgelegt wird. Sicherlich versucht man in einem allgemeinen Umfeld mit der Sprache begrenzt umzugehen, damit ein möglichst großer Anteil folgen kann. Andererseits ist das schöne und einzigartige an einer Sprache wie treffend einzelne Begriffe etwas definieren können was man sonst nur mit einer längerem Umschreibung im Stande wäre zu verdeutlichen.
„...viel Rückschlüsse...
In der Tat zieht man hier viele solche Rückschlüsse
Besonders in virtuellen Welten wird zunehmend nicht "dahinter" geschaut, besitzt der Empfänger gar noch eine etwas eingeschränkte Sichtweise so erfolgte eine mehr als oberflächliche Differenzierung. Derartiges Gebahren kann man sich manipulativ zu eigen machen
Während vielleicht 1% die Ironie einer Aussge verstehen nimmt es die breite Masse als gegeben und vorverurteilt. Ein solches Spiel lässt sich vom negativ auch ins Gegenteil wenden
Grundsätzlich empfiehlt es sich daher immer die andere Seite zunächst als "überlegen" einzustufen um im Idealfall auf Augenhöhe zu landen. Diejenigen die einen Dialog nicht wert sind werden sich recht schnell zu erkennen geben
Trifft man tatsächlich auf jemanden "Überlegeneres" sind die Karten nicht verspielt, da man bereits zu Beginn explizit darauf eingegangen war. So kann gute Kommunikation funktionieren, macht nur niemanden zum Helden (vor anderen).