„Nur ist es eben für Frauen leichter Spaß zu finden und zu haben wie Männer. Wird wohl daran liegen, daß Männer ein höheres sexuelles Bedürfnis haben als Frauen.
Das habe ich lange auch gedacht aufgrund meiner Erziehung, aber dem ist nicht so. Ich habe Frauen kennengelernt, deren Libido weit über meinen Interessen lag. Da habe ich mich dann irgendwann getrennt, weil es mich genervt hat.
Es ist eher eine kulturelle Sache, dass das sexuelle Bedürfnis nicht gezeigt und teilweise auch nicht gefühlt werden darf (Buchtipp "Die versteckte Lust der Frauen" von Daniel Berger).
Nach langer Beschäftigung mit dem Thema ist mir klar geworden, dass dies eher ein Aspekt der Beziehungsdynamik ist. Klar, jeder Mensch hat eine Grundlibido, die sich aber auch von Moment zu Moment ändern kann, wenn durch äußere Ereignisse die Erregung steigt oder gedämpft wird. Das macht die Sache ja so kompliziert.
Letztendlich ist es normal, dass die Lust in einer langfristigen Beziehung abnimmt, s. Coolidge-Effekt. Das wird dann versucht durch BeziehungsARBEIT auszugleichen. Was manchmal funktioniert, aber häufig auch nicht.
Interessanterweise können Swingen, Affären oder Polyamorie hier tatsächlich einen Ausgleich schaffen, da hier die Verlässlichkeit des Vertrauten mit dem Reiz einer neuen Begegnung kombiniert wird. Ich kenne es durch aus, dass der Kontakt mit einer anderen Frau mir wieder Lust gemacht hat, auch wieder den Kontakt in meiner primären Beziehung stärker einzugehen.