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Einige Tugenden solltest du stets dabei beachten.
Stelle stets das Wohl- und die Lusterfüllung deiner Partnerin in den Vordergrund und dein Ego in den Hintergrund
Eine Safeword zum Abbrechen des Spiel ist immer zu 100 % notwendig zum Schutz von euch Beiden.
Und lass deinen Schwanz da wo er hingehört.........in der Hose denn nur so kannst du dich zu 100 % auf deine Partnerin konzentrieren .
Ich widerspreche all diesen Punkten aus meiner persönlichen Perspektive.
Kann man so machen, muss man aber nicht und es sind auch keine notwendigen "Tugenden".
Ich zum Beispiel genieße einen gewissen Egoismus eines dominanten Parts und mag es überhaupt nicht, ständig in den Mittelpunkt gestellt zu werden. Gerade die initiativen und aktiven Forderungen, die Dom durchsetzt, weil sie ihn geil machen, machen mich wiederum heiß. Wenn ich merke, er macht alles nur, um mir zu gefallen, oder schlimmer noch: Damit ich nicht weglaufe, ist das keine Art von Dominanz, die ich spüren will (ich würde das nichtmal als Dominanz bezeichnen). Es ist schön, wenn ich etwas zurückbekomme, denn Geben und Nehmen finde ich wichtig, aber Sub und ihre Lust stets in den Vordergrund zu stellen, das würde mir sehr schnell fade werden.
Safewords sind eine individuelle Sache. Ich hatte nie eins, habe auch jetzt keins und kenne einige, die ohne Safeword spielen. Es ist nicht zwingend notwendig.
Und wer beim Spielen jedes Mal seinen Schwanz in der Hose lässt, würde mich instant langweilen. Ich liebe es, seine Erregung zu sehen, zu spüren und sie befriedigen zu dürfen. Sex und sexuelle Stimulation ist für mich beim Spiel von Dominanz und Devotion sogar essenziell.
Man kann also nicht so einfach pauschal sagen: Mach dies und das, nur so ist es richtig. Jede Dominanz ist individuell, jede Devotion ist individuell und so ist auch jede Interaktion von beidem individuell. Genauso individuell sind Wünsche, Bedürfnisse, Vorstellungen.
Ich denke, man kann einige Dinge lernen, wie den Umgang mit Schlagwerkzeugen, oder auch, wie man eine souveräne Führungskraft wird (es gibt ja auch Manegement-Seminare). Man kann lernen, selbstbewusster zu werden, man kann lernen, Trigger zu setzen, man kann lernen, gewisse Reaktionen hervorzurufen.
Was man meines Erachtens nicht erlernen kann, sind Neigungen und Bedürfnisse. Das ist das, was ich unter "Alltags- oder Naturdominanz"" verstehe: Der initiative Wille, eigene Vorstellungen umzusetzen, aktiv die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und Spaß in der eigenen Neigung zu haben. Man kann nicht "lernen", eine Neigung zu haben. Wem es keinen Spaß macht, zu führen, der wird auch keinen Spaß daran haben, selbst wenn er es kann.
Für mich muss dieser intrinsische Wille da sein. Ich muss merken können, dass dieser Wille authentisch ist und Worte, sowie Handlungen darauf abzielen, ein Machtgefälle herzustellen, weil es genau das ist, was befriedigt und glücklich macht. Alles andere ist schlichtweg "kalt", reines Abarbeiten von Praktiken und Phrasengedresche.