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(Damit meine ich nicht, jedes Verhalten von ihm zu er-dulden oder zu tolerieren.)
Und damit ist die Liebe schon nicht mehr bedingungslos. Wenn man will, dass der Partner kein Arsch ist, ist Liebe an Bedingungen geknüpft. Bedingungslos liebe ich nur mein Kind, da hab ich im Grunde keine Wahl. Aber Partner suche ich mir aus. Und ich habe Kriterien. Ich habe Bedingungen.
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Was ist eure persönliche Vorstellung von Liebe oder geliebt-werden?
Liebe ist für mich das Spiegelbild meiner Werte, lebendig geworden im Gegenüber. Alles, was ich im Leben wichtig und hoch halte, ist in diesem Menschen vereint. Ich sehe und erlebe ihn und halte im Grunde einen Spiegel in der Hand. Ich bewundere diesen Menschen, will mein Leben mit ihm verbringen und meine Zukunft mit ihm gestalten.
Ich verliebe mich in die Verkörperung der Werte, die jemandes Charakter formen, ausgelebt in seinen größten Zielen und kleinsten Gesten, die seine Einzigartigkeit ausmachen.
Zudem erlebe ich eine durchaus egoistische Freude durch die bloße Existenz des Menschen, den ich liebe.
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Wann fühlt ihr euch geliebt?
Dasselbe, nur umgekehrt: Wenn mich jemand aufgrund meiner Werte bewundert, die seine eigenen widerspiegeln, und er deshalb nicht nur Freude durch meine Existenz empfindet, sondern diese Freude - und damit mich - in seinem Leben behalten will.
Die Worte und Handlungen, die er dafür aufwendet, machen seine Liebe für mich greifbar und verständlich.
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Wann liebt ihr jemanden? Habt ihr Gründe dafür, jemanden zu lieben?
Ja. Für mich passiert Liebe nicht "einfach so", ist kein Bauchgefühl, sondern eine klare, zielgerichtete Entscheidung.
Ich liebe jemanden, wenn er zu mir passt. Wenn wir in den fundamentalsten Fragen dieser Welt dieselben Antworten haben und unser Leben in gleicher Weise gestalten wollen. Wenn wir harmonieren, zwischenmenschlich und emotional, aber auch körperlich. Wenn wir einander bewundern, einander im eigenen Leben behalten wollen.
Ich habe tatsächlich einige wenige, dafür sehr klare Prinzipien in meinem Leben, die ein Mensch ebenfalls haben muss, damit Liebe für mich überhaupt infrage kommt. Ich kann mich leicht verknallen in einen Menschen, komme schnell ins Schwärmen, aber meist kenne ich den Menschen da noch nicht so gut, sondern nur das, was er bereit ist, mir von sich zu zeigen. Schwärmereien halten bei mir auch meist nur ein paar Monate. Liebe entsteht, wenn ich den ganzen Menschen kennenlerne. Seine Lebensphilosophie. Seine Ziele. Das, was ihn begeistert und das, was ihn abstößt.
Wenn das, was mir im Leben am wichtigsten ist, in einem anderen Menschen lebendig ist, dann kann ich mich verlieben.