„Biologisch würde ich mich da nicht festlegen wollen, weil die klassische "steinzeitliche" Rollenverteilung (er geht auf die Jagd, sie zieht die Kinder groß) durchaus auch eine kulturelle sein könnte, sprich: die Rollen können anerzogen sein.
Man hat bis jetzt noch keine eindeutige Beweise, gefunden, dass es in der Steinzeit tatsächlich so aufgeteilt war und insbesondere nicht, dass dem ein Machtungleichgewicht zugrunde lag. Die Forscher sind sich noch nicht sicher, ob das Bild das man bisher von der Steinzeit annahm überhaupt so stimmt.
Biologisch und anerzogen ist gerade was Charaktertypen und Denkweisen angeht schwer zu unterscheiden. Sprich: was anerzogen wurde geht ins biologische rüber und umgekehrt. Man kann also mittlerweile zwar etwas biologisch Vorhandenes feststellen (z.B. dass gewisse Hormone bei Gewalttätigkeit besonders aktiv sind und dass das Gehirn anders vernetzt ist, als bei jemanden Friedfertigen) aber nicht, ob das angeboren biologisch ist, oder anerzogen/Entwicklungs biologisch.
„Man kann die Evolution nicht innerhalb 3 Generationen auf den Kopf stellen auch wenn sich das viele wünschen, da wirken andere Mächte als Wunschvorstellungen.
Mit Evolution hat das wenig zu tun. Dennoch stimme ich dir zu - eine Gesellschaftsübergreifende Stereotypenvorstellung kann man nicht in 3 Generationen einfach auf den Kopf stellen. Das dauert seine Zeit.
„Würde sich die Anzahl männlicher und weiblicher Dominanz "die Waage" halten, würde sich dies in den Chef-, Führungs- und Vorstandsetagen von Unternehmen und Konzernen widerspiegeln.
Das ist ein politisches und gesellschaftliches Problem und hat wenig mit weiblicher und männlicher Dominanz zu tun, die sich da widerspiegelt.
„Ja es gibt 100te Umfragen dazu, im Prinzip haben die alle identische Werte
Das stimmt. Dabei geht es aber erstens um keine empirischen Umfragen, da sie z.B. oft nur Studenten befragten, oder nur sehr wenige Leute befragten.
Und zweitens sind Fantasien nicht sehr aussagekräftig. Sie vermitteln oftmals nur das was man sich selber vorstellen kann und was man mit den eigenen Werten vereinbaren kann. Ob die Fantasie der eigenen sexuellen Bedürfnissen entspricht, oder ob sie eine unbewusste Abwandlung mit vertretbaren Werten war, entdeckt man dann erst mit der Zeit.
Zu der Ausgangsfragen:
Natürlich wird es immer wieder Menschen geben, die der festen Überzeugung sind, dass Frauen naturdevot und Männer naturdominant sind (oder umgekehrt). Dagegen kann man oftmals nicht wirklich was tun, weil es dann eine tief verwurzelte Überzeugung ist.
Dann wird es aber auch ein paar geben, die so Beute locken.
Aber das wichtigsten vom ganzen: ein paar im Chat wiederspiegeln nicht die Mehrheit.
Ich bin aufgrund meines aktuellen Wissenstands der Überzeugung, dass es weder naturdevot noch naturdominant gibt. Sondern Menschen mit Charakterzügen, Eigenschaften und Bedürfnissen, die sie unterschiedlich gewichten.