Hallo zusammen, auch ich litt vor Jahren unter Depressionen und das für eine lange gefährliche Zeit. Möchte gar nicht so sehr auf die Details eingehen, Euch aber an einem Gedicht teilhaben lassen, welches ich damals, als es für mich wieder aufwärts ging, geschrieben hatte.
Vielleicht erkennt Ihr Euch wieder oder es hilft Euch, z B. Angehörige mit Depressionen etwas besser zu verstehen.
Depressionen, der wirklich kalte Krieg mit Dir selbst!
Der Antrieb fehlt, der Geist ist schwer,
der Körper schaltet einfach ab.
Du willst es anders, kämpfst wie wild,
doch trotzdem bist Du schlapp.
Du verstehst es nicht, auch wenn Du suchst, wo all die Kraft geblieben.
An welchem Punkt bist Du hinein,
in dieses Loch getrieben?
Auf der Suche nach dem alten Ich,
gräbst Du zum Seelengrunde.
Doch dabei öffnet sich dann auch,
so manche alte Wunde.
Du sehnst Dich nach Veränderung,
hast viel Dir vorgenommen.
Drängst auf das Ziel, dann viel zu schnell, der Rückfall, er wird kommen.
Die Scham vor andern treibt Dich an
und so beginnt das Lügen.
Doch dabei schaffst Du eines nur,
Dich selber zu betrügen.
An irgendeinem Punkte dann,
da fällt dein Kartenhaus.
Geist und Körper schalten ab,
der Wille geht Dir aus.
Was warst Du früher doch so stark,
warst stolz und voller Ehre.
Doch davon bleibt Dir nicht mehr viel,
nur Kälte und auch Leere.
Die Dunkelheit macht sich so breit,
umhüllt dein ganzes Herz.
Es bleibt Dir die Verzweiflung nur
und jede Menge Schmerz.
Die Tage werden lang und zäh,
nichts will mehr funktionieren.
Und Nachts da gibt es keine Ruh,
dein Geist ist am Rotieren.
So weicht sie immer weiter fort,
die Lust an diesem Leben.
Nicht viel hält Dich noch davon ab,
bald völlig aufzugeben.
Was früher war so einfach
und war für Dich normal,
geht ohne Angst dann gar nicht mehr
und wird zur reinen Qual.
Nur ganz allein in Einsamkeit,
kannst Du noch Atem holen.
Aus der Gemeinschaft hast Du Dich,
bald gänzlich fort gestohlen.
Und spätestens, an diesem Punkt,
fängst Du an zu verderben.
Der dunkle Wunsch sitzt tief in Dir,
bald willst Du nur noch sterben.
Noch kämpfst Du weiter ganz allein
und suchst den Lebenswillen.
Doch die Schreie deines Kampfes,
verhallen bald im Stillen.
Jetzt ist er da, der Scheideweg,
nun musst Du weise wählen.
Willst Du, endlich leben neu,
oder Dich zu Tode quälen?
Auch ich stand da, wo Du jetzt stehst
und habe mich entschieden.
Ich nahm von Profis Hilfe an
und fand so wieder Frieden.
Gelernt hab ich zu lieben mich
und an mich selbst zu glauben.
Und war dies erst verinnerlicht,
konnt nichts die Kraft mir rauben.
Der Kampf geht weiter, Tag für Tag,
doch eins kann ich versprechen.
Egal wie hart es kommen mag,
auch Du wirst nicht zerbrechen.
Das Leben hält, genau für Dich,
viel schönes noch bereit.
Drum nimm ihn an den Seelenkrieg
und nimm Dir dafür Zeit.
Am Ende wirst Du stärker sein,
wie Phönix Dich erheben,
voll Zuversicht und Mut und Kraft,
zu deinem neuen Leben!