Ich habe da eine klare Meinung zu: Persönlich, von Angesicht zu Angesicht, in aller Ruhe und vor allem wertschätzend.
Mit "wertschätzend" meine ich, dass erstens das "warum" klar gesagt wird, und das am besten mit Ich-Botschaften. Also nicht "Du bist so langweilig geworden", sondern "Ich habe bemerkt, dass mir das tägliche gemeinsame Auf-dem-Sofa-Sitzen nicht mehr gut tut und ein anderes Leben mehr meins ist", so etwas in der Art.
Und dann eben wirklich eine Begründung liefern! Auch, vor allem das finde ich wichtig, wenn es so weh tut, dass man nach dem Schluss machen den Kontakt abbrechen möchte! Erstens mal dies zu kommunizieren, und zweitens den Grund dafür zu nennen, z.B. "ich muss es tun, weil ich so aufgewühlt bin, dass jeglicher Kontakt mit dir mich nur noch trauriger machen würde, ich brauche eine Kontaktpause in jeglicher Hinsicht".
Und, schlussendlich, ein ernst gemeintes "Danke" für eine schöne Zeit miteinander.
Anfangs war sie ja schön, sonst wäre man ja nicht zusammen gekommen. Und selbst wenn es die letzten Jahre das nicht mehr war: Sich für den Anfang zu bedanken geht immer.
Ach ja, und das "Tschüss" sollte eindeutig sein. Kein "Ich brauche eine Pause, lass uns mal in 2 Wochen weiter sehen" oder "Es ist im Moment Schluss, aber vielleicht denke ich in einem Monat anders drüber". Nein! Das bringt dem Partner nichts, der dann einen Monat lang weiter hofft, hofft, hofft. So lässt man diese Person nur noch länger leiden. Klare Cut.
Womit ich auch die Eingangsfrage beantwortet hätte: Man sollte sich m.E. erst dann trennen, wenn man sich sicher ist, dass es für beide das Beste ist oder zumindest für einen selbst dringend wichtig ist, sich zu trennen. Vorher bin ich ein großer Verfechter von ruhigen Gesprächen miteinander, was man ändern kann (einer oder beide), um die Beziehung wieder zu beleben.
Per Telefon würde ich nur dann Schluss machen, wenn es eine Fernbeziehung wäre. Den anderen extra noch anreisen zu lassen um diese Person dann mit einem Nackenschlag wieder nach Hause zu schicken wäre für mich da dann das größere Übel.
Sonst aber wirklich von Angesicht zu Angesicht.
Im übrigen habe ich auch schon einmal eine Trennung erlebt (sie trennte sich von mir), bei der am Ende beide sich heulend in den Armen lagen. Einfach aus Kummer darüber, dass es miteinander nicht funktionierte, obwohl es sich beide so sehr gewünscht hatten, man aber einsehen musste, dass man leider nicht zueinander passt.
Das war bislang die gleichzeitig schlimmste und schönste Trennung, die ich erlebte.
Schlimmste, weil es so weh tat.
Schönste, weil die Nähe zueinander und die gegenseitige Wertschätzung selbst in der Trennung dennoch das Herz wärmte.