„BDSM Neigung gegenüber der Familie offenbaren - aber wie?
Angestoßen durch einen ähnlichen Threat stelle ich folgende Fragen
Ich habe 2 erwachsene Kinder (32 und 24) und 2 Teenager, die noch bei mir wohnen. Geht ihr offen mit Eurer BDSM Neigung um oder verschweigt ihr das total?
Da mein Herr (gleichzeitig Partner, wohnen aber nicht zusammen) oft bei mir zu Hause ist und ich dann schon mal ein Halsband trage und meine Tochter mir an den Kopf warf, ich solle ihr was zu trinken aus der Küche holen, schließlich wäre ich ja eine Sklavin (trage auch einen Ring auf dem Slave steht), stelle ich mir die Frage, wie ich mich verhalten soll.
Ich würde gern offen mit meiner Neigung umgehen, da ich voll dazu stehe, weiß aber nicht wie ich es gegenüber meinen Kindern anstellen soll. Mein Herr ist Heiligabend bei mir, meine Kinder kommen (inkl.Schwiegersohn Schwiegertochter, Enkel) alle. Mein Geschenk von meinem Herrn ist ein neues Halsband. Öffne ich es bevor alle kommen oder pack ich es aus, wenn alle ihre Geschenke auspacken?
Ich weiß nicht, wie sie reagieren würden. Wahrscheinlich mit Unverständnis, da ich eine sehr starke Frau bin. Sie würden vielleicht nicht verstehen, warum ich auch gern devot bin
Ich glaube, du schwankst derzeit zwischen zwei Extremen: deine Neigung zu verheimlichen und sie vor deinen Kindern voll auszuleben. Beides würde ich nicht tun.
Vor allem das Ausleben würde ich mir doch verkneifen. (Verheimlichen geht jetzt eh nicht mehr,
der Fisch ist geputzt.) Und zwar aus 2 Gründen, die eigentlich auf der Hand liegen sollten:
1.) Teenager werden nicht gerne mit der Sexualität ihrer Eltern konfrontiert und sollten das auch nicht werden.
2.) Generell sollte niemand in das Spiel eines anderen hineingezogen werden, der nicht explizit damit einverstanden ist! Und das beginnt schon beim Zusehen, ich bin auch dagegen, dass man in der Fußgängerzone im Fetischgewand an der Leine rumgeführt wird.
Du hast also im Grunde zwei Tabus auf einmal verletzt - vielleicht nicht deine, aber die anderer Leute, die ebenso zu respektieren sind.
Wenn du also meine Meinung hören willst: Oute dich, rede mit deinen Kids über deine Neigung und was sie (dir) bedeutet. Sei dabei aber aufmerksam, wie es ihnen damit geht, und wenn es ihnen zu viel wird, dann sag lieber weniger als zu viel. Dass sie dich mit Halsband erleben, dass du deinen Herrn eben als "Herr" ansprichst, und was ihr noch für Rituale habt, auf die ihr nicht verzichten wollt, selbst in Gegenwart deiner Kinder nicht - dann wirst du es ihnen sagen und erklären müssen. (Das hättest du eigentlich schon tun sollen, bevor sie das erste Mal damit konfrontiert wurden, jetzt kannst du nur mehr Schadensbegrenzung üben.)
Unbedingt gehört dazu, dass du ihnen eines klarmachst: Du unterwirfst dich FREIWILLIG, und nur der Person, der DU es willst! Dass du ein Halsband trägst, zeigt nur, dass du EINE Sklavin bist, aber nicht JEDERMANNS Sklavin. Schon gar nicht die deiner minderjährigen Töchter! So Sprüche wie, dass sie dich rumkommandieren wollen, gehören energischst unterbunden, oder willst du wirklich nach ihrer Pfeife tanzen? Eben! Es geht sie eigentlich schlicht gar nichts an, aber andererseits drückst du es ihne schon sehr aufs Auge, also musst du mit neugierigen und provokativen Reaktionen rechnen. Das dürfen sie. Aber es steht dir zu, es ist sogar deine Pflicht, deine Grenzen zu wahren. Du gibst Erklärungen, wenn du höflich gefragt wirst, aber du bist sicher nicht ihre Dienerin.
Und mit meinem Herrn würde ich in der Richtung reden, dass deine Kinder unbedingt außen vor bleiben sollen und demzufolge keine Spiele oder Rituale in ihrer Gegenwart stattfinden sollten. Das ist etwas zwischen euch beiden, 24/7 hin oder her.
Gleiches gilt natürlich auch für erwachsene Verwandte, auch wenn das Tabu der Jugendlichen wegfällt. Sie sind immer noch Unbeteiligte, die ein Recht darauf haben, nicht mit der Nase auf etwas gestoßen zu werden, das sie gar nicht wissen wollen. Wenn du dich unbedingt outen willst, dann tu es in einem passenden Rahmen, aber nicht unbedingt unter dem Christbaum. Und ich bin sicher, dein Herr wird dir sein ganz persönliches Geschenk mindestens so gern (wenn nicht lieber) unter 4 Augen geben, wenn niemand neugierig oder schockiert zuschaut, und du dich angemessen bedanken kannst!
Er von Drachenliebe schrieb
PS. Wir wir es handhaben - als ich noch mit der Mutter meiner Kinder zusammen war, haben sie uns nackt gesehen und wahrscheinlich auch diverse Spuren auf ihr. Sie wussten, dass wir Sex haben, und wir haben nicht jedes Mal peinlichst genau jedes Sexspielzeug weggeräumt, wozu ich auch BDSM-Utensilien zähle. Aber wir haben unsere Rituale nicht vor ihnen ausgelebt, wozu auch das Tragen eines Halsbandes gehörte. Unsere Rollen gehörten uns beiden und Gleichgesinnten, sonst niemandem!
Mit meiner jetzigen Sie halte ich es ebenso, wobei dazu kommt, dass wir nicht zusammen leben, unsere jeweiligen Kinder nicht unsere gemeinsamen sind, und somit überhaupt kein Anlass besteht, ihnen unsere Rollen sichtbar zu machen. So trägt sie z.B. statt eines Halsbands oder eines Rings ein Fußkettchen, das sie dafür auch im Dienst oder vor ihren Kindern ruhig tragen kann, ohne dass jemand Fragen stellt - 24/7. Weniger in einer Hinsicht kann Mehr in einer anderen Hinsicht sein.