„Geht ihr offen mit Eurer BDSM Neigung um oder verschweigt ihr das total?
Ich mag es persönlich nicht, jedem in meiner unmittelbaren Umgebung auf die Nase zu binden, wie ich sexuell ticke und welche sexuelle Beziehung ich zu einem bestimmten Menschen habe. Es gibt D/s, das findet völlig subtil statt, ohne dass Außenstehende es merken und ich selbst lege Wert auf einen Partner, der damit ebenso diskret umgeht.
Mein Kind ist nun noch sehr jung (8) und könnte diese Beziehungsdynamik gar nicht rationalisieren, deswegen lege ich Wert darauf, dass es nichts mitbekommt. Aber auch später, wenn es älter sein wird, habe ich keine Lust, meine Neigung vor Menschen, inklusive meinem Kind, auszuleben, die mit dem Kink und meiner Beziehungsdyamik zu meinem Herrn überhaupt nichts zu tun haben. Also irgendwelche offensichtlichen Komponenten, Forderungen und Praktiken will und werde ich nicht zulassen, wenn Menschen anwesend sind, die es nichts angeht.
Subtiles D/s geht durchaus - ich zum Beispiel mag und mochte immer schon ein stückweit "Domestic", wo es um archaisch-traditionelle Geschlechterrollen geht. Sowas kann und mag ich im Alltag recht gerne leben und habe zum Beispiel selbstverständlich und regelmäßig für meinen damaligen Herrn gekocht, geputzt und gewaschen. Immer mit dem Ziel im Hintergrund, für ihn eine Entlastung, keine Belastung zu sein.
Auch in meiner Beziehung, die ja überhaupt kein D/s beinhaltet, bin ich überwiegend Hausfrau und Mutter und mag diese Rolle an mir auch recht gerne.
Das sind stillschweigende Übereinkünfte, die man trifft, die kein Kind, egal wie alt, irgendwie seltsam findet und daraus irgendeine Form von D/s im BDSM-Kontext ableiten würde. Auch können seitens des dominanten Parts Bitten getätigt werden, die man als submissiver Part schlichtweg niemals ausschlägt. Wobei mir eben sehr wichtig ist, dass mein herr mich nicht vor Außenstehenden oder gar meinem Kind in Verlegenheit und Bedrängnis bringt.
Ich habe kein Problem, meinem Kind ab einem bestimmten Alter, sollte es Fragen zu dem Thema haben, offen zu sagen, dass ich BDSM lebe, aber es wird gleichzeitig lernen, dass meine Sexualität es nichts angeht. Dadurch werden auch solche Situationen
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und meine Tochter mir an den Kopf warf, ich solle ihr was zu trinken aus der Küche holen, schließlich wäre ich ja eine Sklavin
vermieden. Denn sowas empfinde ich persönlich schlichtweg als respektlos und übergriffig. Ja, auch wenn es das eigene Kind ist. Grenzen gelten auch für Kinder.
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Öffne ich es bevor alle kommen oder pack ich es aus, wenn alle ihre Geschenke auspacken?
Da ein Halsband für mich persönlich verknüpft ist mit meiner sexuellen Neigung und ich nicht finde, dass meine Sexualität meine Kinder etwas angeht, würde ich so ein Geschenk für mich alleine, oder nur im Beisein des Partners/Herren öffnen.
Ich selbst sehe keine Notwendigkeit darin, meinem Nachwuchs (wenn er dann im entsprechenden, erwachsenen Alter ist) explizit meine Sexualität zu erklären, weil ich persönlich die Akzeptanz und Anerkennung nicht brauche.
Mir ist es allerdings auch insgesamt relativ unangenehm, meine Neigung vor anderen als meinem Herrn zu zeigen. Das ist einfach eine Seite an mir, die ich am liebsten nur dem D/s Partner zeige. Ich gehe offen damit um, wenn es zur Sprache kommt, aber ausleben möchte ich es intim und nicht für Leute sichtbar, die es nichts angeht.