Ich zitiere (nicht zum ersten Mal) die geniale, leider viel zu früh verstorbene Salomé (roissystories.com/aufklaerung). Ja, man kann Spuren bedecken, aber Kinder, mit denen man 24/7 zusammenlebt, kriegen doch mehr mit als man glaubt und vor allem will. Dann ist man geoutet, ob man will oder nicht, und kann es nur mehr in geordnete Bahnen lenken.
Und ich sehe auch den Unterschied zu Homosexualität o.Ä. nicht. BDSM ist eben auch nicht nur Praktiken, sondern vor allem einmal Veranlagung. Wenn man es auf das Sexleben beschränkt, dann ist es noch relativ einfach, aber wenn man erst mal aus dem Schlafzimmer raus will - und das sind doch relativ viele - dann eben nicht mehr. Dann ist es ein Teil des Lebens, und den werden auch andere mitkriegen.
Wir "Perversen" haben nur leider den Nachteil, dass wir noch nicht so weit sind wie die Schwulen und Lesben heute. Wir stehen dort, wo sie vor mehreren Jahrzehnten gestanden sind: rechtlich in einem Graubereich und mit Pech auch schnell mal kriminell, gesellschaftlich teils verachtet, teils verspottet. Bloß kein Outing, weil entweder verschreckt man damit Unwissende, oder man macht sich damit selber zum Gespött! Selber schuld, warum hat man sich denn auch unbedingt outen müssen.
Und dem möchte ich ganz entschieden entgegen halten: Auch BDSMler haben ein Recht darauf! Nein, sie MÜSSEN sich nicht outen. Aber wenn sie es tun wollen, dann sollen sie es DÜRFEN, ohne dass die einen sie gleich anzeigen und ins Kriminal stecken, die anderen sie zur Zielscheibe des Spotts machen wollen. Das geht nur mit Aufklärung, und die braucht natürlich von zwei Zutaten möglichst viel: Sensibilität und Sachlichkeit.
Oder fühlen wir uns wirklich im Underground so wohl? Und wenn dann doch mal zufällig Licht auf uns fällt bzw. gerichtet wird, dann verkriechen wir uns schamhaft wieder im Dunkeln?
Weil übrigens das Alter angesprochen wurde: Ich bin überzeugt davon und habe es auch praktiziert, dass man für jede, wirklich jede Altersstufe eine adäquate Aufklärung finden kann. So wie mit der Sexualität im Allgemeinen. Da sagen wir ja auch nicht mehr (wie noch meine Eltern): Was Mama und Papa machen, das brauchen die Kleinen gar nicht zu wissen, deswegen erzählen wir ihnen lieber gar nichts davon (außer dass so die Kinder gemacht werden).
So, denn man Butter bei die Fische: Wie würdet ihr denn euren Kindern "komische rote Streifen" auf euch erklären, wenn sie sie doch mal zufällig sehen und euch fragen?
Er schrieb