Zeit für sich nehmen?

Früher nie. Da wollte ich der perfektionist sein. Bis ich in der Klinik war. Dort musste ich mich mit mir beschäftigen und aus Langeweile, bei der ich fast irre geworden bin, habe ich gelernt die Zeit für mich zu nutzen.
Seither mache ich das täglich. Auch wenn es nur eine Stunde ist die ich in meinen Tag bewusst mit einplane.

Das tue ich mittlerweile öfter - wie zum Bsp. heute.
Es regnet, es ist kuschelig hier und ich genieße es gleich nochmals im Bett zu verschwinden, zu lesen oder TV zu sehen.
Einmal die Woche verschwinde ich in einem mir bekannten Café und nehme eine Auszeit bei Kaffee und einem Stück Kuchen, dass ich mir gönne.
Oder ich laufe mit dem Hund einfach mal 2h planlos durch den Wald und genieße die Stille.

Früher konnte ich das nicht. Da war ich die Getriebene. Heute sehe ich vieles entspannter.
Ruhezeiten sind wichtig, damit Körper und Geist in Einklang kommen können. Kränkel das Eine, schwächelt das Andere.

Als die Kinder ganz klein waren gab es gefühlt keine Ich-für-mich-Zeit.
Das hat mich so fertig gemacht, weil ich immer nur funktioniert habe.
Irgendwann bin ich aber aufgewacht und habe mich gefragt, ob es der Sinn der Sache ist, dass meine Zwerge in einer tip top aufgeräumten, blitzenden Wohnung wohnen und dafür eine Mutter haben, die auf dem Zahnfleisch daherkommt.
Ich war mies gelaunt, leicht reizbar, litt natürlich an Schlafmangel ohne Ende.

Und dann hab ich begonnen, nicht perfekt sein zu wollen.
Also blieb ein Wäschekorb mal stehen, wenn die Kinder schliefen und ich legte mich stattdessen in die Badewanne, las ein Buch oder legte mich einfach mal faul auf die Couch.
Und ich fühlte mich viel besser! Das wirkte sich natürlich auch auf den kompletten Umgang aus. Ich habe es mir beibehalten, mir gezielt kleine Auszeiten zu nehmen.
Das bin ich mir wert!

Jeden Mittwoch Abend habe ich ein Date mit mir selbst. Das rettet mich und mein Wochenende, da ich so entspannter bin

Samstag ist meinen Saunatag. Von morgens bis abends. Komplett andere Welt.
Sauna, Essen, Schlafen, Massage, Lesen, Quaschen...

Ich weiß mittlerer Weile das es für mich absolut nötig ist .

Im Alltag merke ich nicht immer wenn ich über meinem Kapazitätslimit bin.
Ich bin eine Macherin, mit viel Energie.
So dachte ich zumindest .,

Nun bin ich 52 und lerne, ich muss auch etwas auf das Konto einzahlen und kann nicht nur abheben.

Also sorge ich ihm Alltag für mich .
Nehme mir kleine oder große Auszeiten ,
versuche es mit guten körperlichen Empfindungen zu koppeln.
Denn dann scheint sich mein Körper und Geist leichter zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
Seines Saunabesuche, Solarium, Ölbäder, Beautyprogramm, Massagen, im Bett kuscheln, Musik hören, Lesen, laufen, schwimmen ..
Ganz egal..

Ich brauche die Zeiten um im Energiefeld zu bleiben .
Wie ein Herz das schlägt, mal nach innen mal nach außen gerichtet.

Für diesen Zustand ist jeder selber verantwortlich (schiebt es gern auf andere ab). Und somit auch verantwortlich diesen verändern zu können,wenn er denn wirklich will. Natürlich ändern sich dadurch auch die Konsequenzen. Wer die scheut,wird im Hamsterrad gefangen bleiben. irgendwann kommt dann der GAU und man wird gezwungen dann sein Verhalten zu ändern.

Also,warum so lange bis dahin warten?

... ohne sich erklären müssen ...
war das schwierigste zu lernen und umzusetzen ...

dauerte seine Zeit, bis die Akzeptanz von "außen" verständnisvoll und kommentarlos erfolgte ...

Es war schon immer sehr wichtig für mich, mir Zeit für mich selbst zu nehmen. Ich konnte schon immer auch mal gar nix tun, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Besonders an meinen freien Tagen, als ich noch arbeitete, bin ich allem aus dem weg gegangen, was irgendwie nach Arbeit aussah.
Heute, im Ruhestand, mache ich sowieso nur noch das, zu was ich Lust habe.
Und wenn ich alleine stundenlang durch Feld und Wald laufe, auf irgendeiner Bank am Waldrand sitze, dann bin ich ganz bei mir.

Ich habe trotz Job genug Zeit für mich- mehr am Wochenende.

Also ich mache meinen Job sehr gerne, schon das empfinde ich nicht als Stress.

Unter der Woche ist die Zeit etwas knapper, nach der Arbeit mache ich etwas sauber und dann bin ich ellenlang im Bad- unter der Woche ist mein Freund hier und da ist meist volles Programm.

Aber auch die Zeit im Bad genieße ich.

Und sonst, an den Wochenenden mache ich wozu ich Lust habe. Und wenn mal nix geplant ist versuche ich abzuchillen.

Dauernd. Ich bin Femdom.

Natürlich gab es in meinem Leben Jahre, wo sehr, sehr wenig Zeit für mich blieb. Geschäft, Berufstätigkeit, kleine Kinder, ... da muss man sich schon sehr, sehr bewusst sein, dass die eigene Aus-Zeit notwendig ist - und sie dann auch gegen alle möglichen Widrigkeiten durchsetzen.

Im Laufe der Jahre wuchs bei mir allerdings das Bewusstsein dafür und ich habe es getan. Mal ein Wochenend-Seminar, ein Tag in der Sauna, ein Urlaub alleine oder mit Freundin - irgendwie war es immer möglich, wenn ich es nicht aus den Augen verloren habe.

Nachdem ich am Ende meiner Berufstätigkeit angekommen bin, wird es natürlich leichter. Ich habe mir mit einem kleinen Wohnwagen einen Jugendtraum erfüllt und freue mich auf alle Auszeiten ab April 2020.

Früher hab ich das nie getan...
aber heute weiß ich wie wichtig mir meine persönliche Freiheit ist... und dabei hilft mir die offene Beziehung ungemein. Ich kann jederzeit einfachmal aus dem Alltag ausbrechen und Dinge machen ohne jemand zu fragen.
Alles was ich auch in der Beziehung tue und lasse, mache ich nicht, weil ich es muss (verheiratet... eheliche Pflichten...) sondern weil ich es einfach möchte!

Ich habe mir wieder einen Hund zugelegt, und gehe 3 mal am Tag mit dem spazieren .
Um die Felder, in den Wald, zum See, sehr erholsam für Leib und Seele.

Ich tue regelmäßig was für mich,.....wenn ich ne Auszeit brauche, nehme ich sie mir, ....vor vier Jahren hab ich beschlossen nur noch Teilzeit zu arbeiten,.....das Geld ist gut aber reicht alleine nicht. Also hab ich ich mir einen Nebenjob gesucht der Mir Spaß macht,....und nun klappt beides Geld und Freizeit.
Ich hab endlich Zeit für Freunde,Familie, und vor allem für mich, ich gehe in die Sauna,laufe mit dem Hund, mache alles was mir Spaß macht. Es tat mir Gesundheitlich gut,sowie seelisch,und ich hab vielleicht Finanziell eine kleine Einbuße, aber ich kann jetzt noch alles machen was ich möchte, und wenn ich entscheide ich verbringe den ganzen Tag im Bett, dann mach ich das.
Ich kenne zu viele Menschen die ihr Leben nicht leben und genießen, dann krank wurden und nicht mehr konnten,das wollte ich nicht erleben. Das Leben ist zu kurz, um es wegzuwerfen,....

Bewusst oder unbewusst

Für mich ist der Drehpunkt Deiner Fragestellung, lieber @**********itekt, nicht das Wort Ich-Zeit im EP sondern das Wort bewusst. Denn auch das was ich tue, wenn ich das Thema "bespiele", tue ich aus dem Antrieb heraus, mir ein gutes Gefühl zu verschaffen. Ich fühle mich wichtig, gebraucht, erfolgreich ...
Und/oder ich bleibe in meinen gewohnten Mustern, in dem was ich kenne. Vielleicht ist das ein Muster, das sich nicht gut anfühlt, aber es ist das was ich kenne, mein fester Grund und Boden.

Wenn ich beginne bewusst wahr zu nehmen, was gerade um mich herum da ist und was gerade in mir drin da ist, dann geht es nicht mehr darum, wie viel Zeit von 24 Tagesstunden ich wem zuteile oder mit welchem Inhalt fülle. Es geht um die Tiefe dieses Momentes. Traue ich mich diesen Moment in seiner Tiefe wahr zu nehmen? Gleich was sich darin findet - Traurigkeit oder Glück, Schmerz oder Wohlgefühl, Angst oder Mut, Wut oder Verbundenheit ... Bringt mich das dann nicht näher zu der, die ich bin?

Ich-Zeit ist für mich ein Schritt in diese Richtung, um zu lernen mich wieder bewusst wahr zu nehmen. Dann geht es aber weiter damit, diese Tiefe in jedem Moment, in jeder Situation des Tages wahr zu nehmen. Bewusst zu sein auch wenn nicht Ich-Zeit ist, die Trennung zwischen Ich-Zeit und Nichtich-Zeit auf zu lösen. Es ist kein Kampf um Zeit die mir und die anderen "gehört". Es ist für mich das Abenteuer das Leben zu spüren geworden.

Seid ich weiß, das ich Autistin und ADHSlerin bin, habe ich meinen Alltag umgestellt.

Da ich beruflich ständig mit Menschen zu tun habe, brauche privat viel Alleinzeit. Und diese Zeit habe ich mir gut strukturiert.

Unter der Woche stehe ich eine halbe Stunde früher auf. So habe ich eine 3/4 Stunde für mein Hobby im ausgeführten Zustand. Das hat meine Lebensqualität enorm verbessert.

Mein Sport ist eine wichtige Ich Zeit. Um dann wieder zu mir zu kommen.

Der Haushalt ist jetzt so eingeteilt, dass ich am Wochenende nicht viel machen muss.

Allerdings bin ich so erschöpft, dass ich wenig mit Freunden unternehme. Das ist weniger, aber intensiver geworden.

War für mich immer wichtig schon als Balg.

Da ich der Typ bin, der allein Sein muss.
Liebe es Dinge einfach fließen zu lassen und auf sich zu kommen zu lassen.
Nur so kann ich wieder Aufladen und empfinde eine stille Freude, ich bin Glücklich, bekomm Energie.
So bin ich in Mir, kann dann die Zeit in der ich nach außen gehe, Gelassen sein und wirken, mit ganzem Herzen!

Habe es aber auch ne lange Zeit lang nicht gemacht als ich zu einem in der Anpass Phase war und im Tief war.
Es gibt immer mal Situationen, die es einschränken, da sollte man Kreative sein!

Seitdem hab ich es wieder in den Fokus gerückt, mich und mein Leben Entschleunigt.
Ich mache wieder alles nur in meinem Tempo, wenn es damit kollidiert dann hat es nichts in meinem Leben zu suchen, die Welt dreht trotzdem weiter!

Seit ich alleine wohne (Ende Februar werden es 2 Jahre) habe ich sehr viel Zeit für mich alleine. Viel Zeit zum Nachdenken, Besinnen, am Wochenende ausgehen und lange schlafen oder einfach im Bett bleiben - es stört niemanden. Ich würde allerdings einen Teil der Zeit gerne mit jemanden teilen, weil es fast zu viel ist für mich alleine.