Zitat von ****yn:
„Hier geht's ja darum, ob man es dem Betrogenen "steckt".
Das ist zwar nur ein Nebenthema eigentlich, aber ich finde die Entscheidung auch schwierig, was ich tun würde, wenn ich erfahren würde, dass ein Mensch, den ich kenne, einen anderen Menschen, den ich kenne, betrügt. Ich denke, ich würde erstmal das Gespräch mit dem Betrügenden suchen, ihm/ihr sagen, was ich weiß und um eine Erklärung bitten. Je nachdem, wie diese Erklärung aussähe, fiele dann meine weitere Vorgehensweise aus. Generell würde ich wohl an die Moral und Empathie des Betrügenden appellieren und versuchen, ihn in Richtung einer Vorgehensweise zu lenken, die ich für sinnvoller als betrügen erachte. Die Entscheidung, ob der Partner etwas davon erfährt und wenn ja, was, würde ich aber demjenigen überlassen.
Wenn ich erfahren würde, dass der Betrug aus Sicht des Handelnden nur deshalb geschieht, weil gewisse Dinge im Argen liegen und sich keine Lösung finden ließ und mir die Beteiligten wichtig wären, würde ich sicherlich in den kommenden Tagen oder Monaten aber auch dem betrogenen Partner versuchen zu entlocken, wie er zu den Problemthemen steht, ohne zu erkennen zu geben, dass ich weiß, dass es Probleme zwischen ihnen sind. Dann würde ich versuchen zwischen den beiden Parteien zu vermitteln in der Hoffnung, dass durch eine Annäherung der Betrug nicht mehr nötig wäre.
Es gibt dieses Zitat in Kleists "Der zerbrochene Krug" über "Geheimnisse, die nicht mein Eigentum".
Als ein solches würde ich mein Wissen um den Betrug von jemandem an einem Dritten sehen. Ich weiß um das Geheimnis, aber es ist nicht mein Geheimnis, also auch nicht meine Sache es zu enthüllen. Natürlich kann ich demjenigen sagen, dass ich es für moralisch besser halte, wenn er es sagen würde.