Habt ihr Geheimnisse voreinander ...?

Ich fasse zusammen, was ich verstanden habe und frage, ob das so richtig ist.

Was soll denn daran provokant sein? Damit kann ich wohl nur jemanden provozieren, der sich ertappt fühlt, was meine Frage auch irgendwie beantwortet.

...erfassen, dass Vertrauen nicht Gewissheit bedeutet, können nicht alle hier.
Diese Unkenntnis fächert die Debatte unnötig auf.

Mir fällt auf, und erfüllt mich mit Erstaunen, wie wichtig hier viele so ein (scheiß) Handy nehmen. Es ist und bleibt ein Telefon mit mehr oder weniger Konnektivität. Ein Ding, mehr nicht. Zumindest für mich/uns.
Wenn ich Geheimnisse hätte, wären diese in meinem Kopf gespeichert und diese wären dann so übel, dass ich Nachts nicht mehr schlafen könnte. Grausam wenn ich mit meinem Partner nicht über alles reden könnte. Ich möchte so eine Mauer um mich herum nicht haben, schon gar nicht zu meinem Partner, und wenn es dann an einem Handy scheitert, oder einem Chat, Bildern oder sonstwas, dann ist so oder so was faul. Vielleicht teilen wir einfach aus Sicht einiger zu viel, aber für uns ist es richtig.
Vertrauen ja, muss man sich aber verdienen und hat sich meine Partnerin verdient. Darauf gebe ich generell nur sehr begrenzt einne Vorschuss.
Bedingungslos? Sicherlich nicht. Alles folgt Regeln und Bedingungen. Bedingungslose Liebe etc. empfände ich schon sehr disneyesk.
Offen? Gegenüber meinem Parter zu 100%. Zu Fremden mal mehr mal weniger, das lässt sich nicht pauschal sagen.

Irgendwie dann auch zurecht oder? Ich kenne ja nicht die Absprachen zwischen deiner Ex-Affaire und seiner Ehefrau, aber unbegründete Eifersuchgt ist dann doch irgendwie anders definiert.
Oder war das eher so " A shoulder to cry on is a dick to ride one"

Was du nicht verstehst, ist, dass wir nicht in einem Idyll leben, weil wir gegenseitig jederzeit ans Handy des Partners gehen dürfen (was der Fall ist), sondern, dass wir deshalb gut zusammen leben, weil wir beide diese Gelegenheit nicht nutzen obwohl wir es könnten. Das ist der Unterschied.

Ich würde extrem misstrauisch werden, wenn er auf einmal aussprechen würde, dass ich nicht mehr an sein Handy dürfte. Ich will nicht an seine Sachen, ich war nie an seinen Sachen und er weiß, dass ich nicht an seine Sachen gehe. Er weiß, dass es so ist und ich weiß dasselbe von ihm. Wir geben uns automatisch Privatraum. Und eben weil das ganz automatisch passiert, braucht es keiner ansprechen.
Zwischen "jederzeit ans Handy des Partners können" und "jederzeit ans Handy des Partners gehen" besteht ein riesiger Unterschied.

Interessanter Beitrag:
Was sagen die Handyöffnen-Befürworter eigentlich zu einem Öffnen von Bankpost und Kontoauszügen?
Oder ist das was Anderes?

Heute kommuniziert so gut wie jeder über sein Handy. Mit wem sollte eigentlich die Angelegenheit eines jeden einzelnen bleiben. Absolute Kontrolle über die Kontakte meines Ehemannes will ich garnicht haben. Es ist mir egal wen er auf seiner Whatsappliste hast. Genauso wie es mir egal ist mit wem er seine Mittagspause verbringt oder einen Kaffee trinkt. Aber genau das interessiert wohl einige Ehepartner, die über jeden einzelnen Schritt des Gatten informiert sein wollen. Und ganz ehrlich finde ich das shice.

G/w

Klar kann es jemandem egal sein, und sein Handy offen liegen lassen. Früher hatte ich ein Filofax. War für mich auch Privatsphäre. Bei mir gibt es aber auch kein plötzlich nicht mehr. Bei mir gibt es nur ein von Anfang an nicht.

Mir geht es auch so, wie @*******987 sagt, in meinem Umfeld ist es kein Thema, das extra angesprochen werde muss, weil einfach niemand an die Geräte von anderen ran möchte.

Was jemand von sich selbst offen legt ist doch persönliche Entscheidung.

Interessant wird es doch erst, wenn das Gegenüber das einfordert...

Das Vertrauen eines anderen kann man sich nicht verdienen. Wer das glaubt, der hat eine andere Idee zu Vertrauen, als das Gefühl, um das es tatsächlich geht. Damit wird man, wenn man Glück hat, in die Welt entlassen, ansonsten kann man es sich wieder neu erarbeiten. Also der, der vertraut, der kann sich das selbst erarbeiten... Das Vertrauen eines anderen kann man sich nicht erarbeiten, wenn der nicht vertrauen kann. Das ist eine neverending Story.

Im Prinzip muss es "egal" sein.
Nur dann wäre der Anspruch an das eigene Leben auch realistisch und bestätigbar: Mit sich im Reinen zu sein.
Muss ich Angst haben, weil ich etwas verheimliche...
Warum?
Dann sind die Menschen, vor denen ich es verheimlichen muss, ... naja.
Evtl. nicht völlig "passend".
Könnte sein.
Auch wenn immer die Rede davon sei, "Kompromisse" machen zu müssen.

Aber weshalb sollte dem so sein?
Privatsphäre ist ein Wert an sich, nichts, was sich über oder mit Anderen definiert.
Ein Bedürfnis.
Dennoch müsste es "egal" sein.
Am Ende ist es das auch: Egal, was dort "gefunden" werden könnte, von Mord, etc. abgesehen, das Leben geht weiter.
Eben allein.

Wenn man selbst einen sehr großen, um nicht zu sagen den größten Beitrag dazu leistet, dass die Ehe einfach Scheiße läuft, der hat natürlich Grund Eifersüchtig zu sein. Man merkt ja, dass es nicht läuft Fragt sich halt, ob es nicht sinnvoller wäre, seine Energie in etwas anderes zu investieren, als darin einen "Schuldigen" zu finden, um mal wieder nicht die Verantwortung für seinen eigenen Kram übernehmen zu müssen.

Das führt aber zuweit weg vom Thema.

Mein Mann verwaltet alle unsere Konten ... er kann es einfach besser ... wo ist das Problem?

Klar, wenn sie fragt darf sie mein Smartphone jederzeit haben, genau wie umgekehrt, genau wie sie jederzeit an meinen PrivatPC darf und ich an ihren. Probleme gäbe es nur, wenn sie ungefragt darin stöbern würde (oder umgekehrt), weil das in meinen Augen ein Vertrauensbruch bzw. Hinterherschnüffeln wäre.

@******ull

Eben - es geht nicht darum, dass man zwangsläufig etwas zu verheimlichen hat.

Auch wenn es inhaltlich egal wäre, was bei mir zum Beispiel der Fall ist. Wieso soll jemand, der sich so wenig mit Zugehörigkeit erpressen lässt, wie ich, lügen? Ich scheiss doch eh auf Leute, die auf mich scheissen (= nicht nehmen können, wie ich wirklich bin). Da gibt es überhaupt keinen Grund zu lügen, weil ich nicht gefallen möchte. Entweder man mag sich, oder nicht.

Privatsphäre ist ein Raum und darüber entscheide immer noch ich, inklusive mir diesen Raum zu nehmen, ihn abzustecken, ihn zu öffnen. Das entscheidet niemand für mich. Ich brauche niemanden, der mir Privatsphäre zugesteht.

Das ist die ganze Story hinter mein Handy bleibt tabu.

Wem das umgekehrt nicht egal ist, was es ja ebenso sehr gut kann, wie ich aus meinem Umfeld weiß, der hat doch dann nichts anderes als ein Problem mit meiner Privatsphäre. Daran kann er sich gerne abarbeiten. Näher kommt mir darüber aber garantiert niemand.

Angenommenes Beispiel : Ein Ehepartner erbt 25.000 Euro von seiner Oma. (Das Geld gehört übrigens dann nur ihm). Und er parkt dieses Geld auf einem Festgeldkonto, von dem der Partner/die Partnerin nichts wissen soll. Als Notgroschen. Er verschweigt es, weil befürchtet, dass sonst "Konsumbegehrlichkeiten" geweckt würden.
Ist das o.k.? Oder eine unstatthafte Heimlichkeit?

diese vermeintlichen Widersprüche trägt dein scheinbar unsägliches Misstrauen und baue Mauern und Zäune um dich... lass dich davon beherrschen!

Aber projeziere dies bitte nicht mit einer recht deutlich zwispältigen Art und Weise auf Menschen, die Jahrzehnte in Vertrauen zusammen leben!

Danke!

Tja. Wer hat nun mehr Vertrauen - der, der den anderen sein Ding machen lässt oder der, der alles offen gelegt sehen will?

Da gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen sehen wollen (das geht schon in die Richtung hinterherschnüffeln) und "wir lassen unsere Handys ungesichert rumliegen, weil wir keine Geheimnisse voreinander haben" das eine beinhaltet das Kontrollieren, das andere nicht.

Andere Frage: Warum soll/darf man keine kleinen Geheimnisse vor dem Partner haben? Es muss ja nicht immer die ganz große Affäre sein die man verheimlichen muss.

G/w

Privatsphäre hat nichts mit Heimlichleiten zu tun.
Ich stelle ja die Beziehung nicht in Frage, wenn ich zwei Handys habe und mein Mann kein Zugriff darauf hat. Er hat da auch gar kein Interesse daran meine Handys zu begutachten geschweige irgendwas zu sehen. Mir geht es da ähnlich. Ich denke darüber gar nicht nach. Das ist seine Privatsache die ich respektiere.
Ich merke noch nicht mal, wenn er ein neues Handy hat.
Mein Mann weiss noch nicht mal was ich verdiene. Ihn interessiert es einfach nicht.
Wir teilen uns neutral alle Kosten.

Das hat sie doch gar nicht projiziert!
Sondern es ist ihre Meinung und Einstellung dazu.
Ich bin übrigens ihrer Meinung.
Auch ich hab über 30 Jahre in Beziehung gelebt. Aber Laptop und Handy des anderen waren nie ein Thema. Sprich es gab keine Passwort Freigabe oder Einsicht.
Vertrauen in einer Beziehung/ Ehe heißt kompromisslos vertrauen. Ohne Wenn und Aber.
Wäre dem nicht mehr so dann ist in der Beziehung was faul worüber man reden müsste.


Krankhaft eifersüchtige sind immer eifersüchtig ..egal wie gut die Beziehung ist und gehört in prof. Hände. Da hilft keine Kontrolle über Passwort etc.
Da wird mit Eifer gesucht und man findet vermeintliche Gründe.

Doch, doch! Das darf man. Solange es unsere Partnerschaft nicht bedroht...
(W)

@******sPE

Ich projeziere gar nichts. Wenn sich Aussagen widersprechen, ist das so oder nicht.
Simple Logik.

Wenn Ihr darin glücklich seid, spricht Euch das niemand ab, auch ich nicht.

Dass ich eine andere Umgebung für mich benötige ist einfach so.

Ihr habt aber schon wieder eine interessante Unterstellung in meine Richtung, nämlich, dass meine Grenzen und Zäune mich beherrschen ....

Fehlt Euch echt die Phantasie dazu, dass ein Mensch selbst seine Grenzen und Zäune bestimmen und auch beherrschen kann? Was soll denn diese Suggestion schon wieder? Wenn ein anderer nicht über meine Grenzen bestimmen darf, dann muss ich ein Opfer meiner Grenzen sein. Etwas anderes könnt Ihr scheinbar nicht akzeptieren.

Obwohl ich meine Grenzen und Zäune selbst errichtet habe, beherrschen sie mich nicht. Sie tun, was sie sollen und auch die Türen gehen einwandfrei auf und zu. Auch da ist keine Hilfe nötig, kein unerlaubtes Eindringen. Ein freundliches Klopfen genügt

Ich würde mich auf Dauer kontrolliert fühlen und eingeengt. Mein Smartphone ist mein Handtaschen Büro. Es sind viele Daten verschlüsselt und viele Informationen, die ich nicht teilen wollen würde. Sei es, dass meine Freunde mir etwas anvertrauen oder ich die eine oder andere Firmeninterne Information habe, die niemandem etwas angehen. Die Personen, die mir etwas anvertrauen, die würde ich doch dann genauso hintergehen wie meinen Partner, der mein Handy lesen dürfte.
Das kommt für mich nicht in Frage.
Ich sehe es da wie das hier schon häufiger genannte Briefgeheimnis.
Persönlich habe ich absolut kein Interesse in das Handy meines Partners zu schauen. Es geht mich einfach nichts an.
Wer jetzt denkt, die ist Single und kann viel daher reden, ja bin ich. War ich aber nicht immer und es hat mich grundsätzlich nie interessiert.

@*******en_X Genau aus diesem Grund habe ich ein Firmenhandy, genau wie meine Frau. Und deshalb haben wir PrivatPCs und ArbeitsPCs. Meine Frau geht es auch nichts an, was auf dem Firmenkonto los ist. Aber ich mache definitiv kein Theater um mein Handy, es liegt rum und sie könnte jederzeit drangehen... macht sie aber nicht, und andersherum ist es genauso. Wenn ich etwas verheimlichen wollte, dann bräuchte ich mein Handy nicht zu sichern, genau wie sie. Ich glaube die Gefahr ist wesentlich größer, dass der Partner das Handy durchstöbert, wenn man ein Geheimnis aus den Daten auf dem Gerät macht, das erzeugt meiner Meinung nach eher Misstrauen als ein ungesichertes Gerät bei dem der Partner die PIN weiss.