Ich finde es interessant, wie unterschiedlich selbst von den Leuten, die GfK kennen und aktiv anwenden, die Methode teils beschrieben wird und wie unterschiedlich die Beispiele sind.
Grundsätzlich verstehe ich GfK so, dass sie eine Methode ist, grundsätzliche Wertschätzung und Respekt des Gegenübers zum Ausdruck zu bringen und so zu kommunizieren, dass sich niemand persönlich angegriffen fühlen muss. Das hilft freilich nicht, wenn die Methode nicht tatsächlich mit Wertschätzung und Respekt unterfüttert ist – dann ist man im Bereich des "Überstülpens", der hier bereits mehrfach thematisiert wurde. Dann ist die Diskrepanz zwischen Handeln und Einstellung zu groß, um noch glaubhaft zu sein.
Das ist eine sehr wichtige Beobachtung, auch wenn ich sie nicht 1:1 so unterschreiben würde. Ich denke, der wichtige Punkt ist der, dass Emotionalität nicht nur gesehen und wahrgenommen werden, sondern auch ein Echo finden will. Dieses Echo muss jedoch nicht eine identische Emotion sein; z. B. kann auf den Ausdruck von Wut etwa das Zeigen von Mitgefühl oder Erschrecken eine angemessene Reaktion sein – immer je nach Kontext und Situation. Wut mit Wut zu begegnen, wirkt hingegen selten deeskalierend – und auch nicht unbedingt dazu, dass sich die wütende Person in ihren Emotionen ernstgenommen fühlt.
An dieser Stelle möchte ich das Konzept des amerikanischen Paartherapeuten John M. Gottman einbringen, der in seinem Buch "Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe" u. a. beschreibt, warum GfK in Paarbeziehungen so wenig erfolgversprechend ist. Das liegt vor allem daran, dass die Partner sich gegenseitig viel zu gut kennen und oft viel zu essenzielle Konflikte austragen, als dass sie sich dabei nicht persönlich angegriffen fühlen könnten. Für viel wichtiger hält Gottman es, die "vier apokalyptischen Reiter" nicht Einzug in die Kommunikation halten zu lassen: Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und Mauern. Ist das gegeben, hält eine gefestigte Beziehung durchaus auch nicht gewaltfrei ausgetragene Konflikte aus.
Grundsätzlich verstehe ich GfK so, dass sie eine Methode ist, grundsätzliche Wertschätzung und Respekt des Gegenübers zum Ausdruck zu bringen und so zu kommunizieren, dass sich niemand persönlich angegriffen fühlen muss. Das hilft freilich nicht, wenn die Methode nicht tatsächlich mit Wertschätzung und Respekt unterfüttert ist – dann ist man im Bereich des "Überstülpens", der hier bereits mehrfach thematisiert wurde. Dann ist die Diskrepanz zwischen Handeln und Einstellung zu groß, um noch glaubhaft zu sein.
Zitat von **zo:
„Wenn ich jemandem in einer Beziehung etwas Verletzendes an den Kopf pfeffere, dann erwarte ich als Echo eine emotionale Reaktion. Ich erwarte, dass es knallt.
Der- oder diejenige gibt mir nicht mit gleicher Münze zurück, bleibt völlig ruhig und gibt beruhigendes Sozpädsprech von sich: da dämmert mir, dass derjenige gar nichts für mich empfindet. Er sagt mir damit, "Du bist es nicht wert, sich über Dich aufzuregen, selbst wenn Du mich angreifst."
Das, sorry, ist eine der gewalttätigsten und abscheulichsten Aussagen, die man äußern kann. Freunde tun so etwas nicht, und Partner erst recht nicht. Das ist ein Beziehungskiller oder zumindest etwas, was einer Beziehung einen dauerhaften Knacks verpassen kann.
Der- oder diejenige gibt mir nicht mit gleicher Münze zurück, bleibt völlig ruhig und gibt beruhigendes Sozpädsprech von sich: da dämmert mir, dass derjenige gar nichts für mich empfindet. Er sagt mir damit, "Du bist es nicht wert, sich über Dich aufzuregen, selbst wenn Du mich angreifst."
Das, sorry, ist eine der gewalttätigsten und abscheulichsten Aussagen, die man äußern kann. Freunde tun so etwas nicht, und Partner erst recht nicht. Das ist ein Beziehungskiller oder zumindest etwas, was einer Beziehung einen dauerhaften Knacks verpassen kann.
Das ist eine sehr wichtige Beobachtung, auch wenn ich sie nicht 1:1 so unterschreiben würde. Ich denke, der wichtige Punkt ist der, dass Emotionalität nicht nur gesehen und wahrgenommen werden, sondern auch ein Echo finden will. Dieses Echo muss jedoch nicht eine identische Emotion sein; z. B. kann auf den Ausdruck von Wut etwa das Zeigen von Mitgefühl oder Erschrecken eine angemessene Reaktion sein – immer je nach Kontext und Situation. Wut mit Wut zu begegnen, wirkt hingegen selten deeskalierend – und auch nicht unbedingt dazu, dass sich die wütende Person in ihren Emotionen ernstgenommen fühlt.
An dieser Stelle möchte ich das Konzept des amerikanischen Paartherapeuten John M. Gottman einbringen, der in seinem Buch "Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe" u. a. beschreibt, warum GfK in Paarbeziehungen so wenig erfolgversprechend ist. Das liegt vor allem daran, dass die Partner sich gegenseitig viel zu gut kennen und oft viel zu essenzielle Konflikte austragen, als dass sie sich dabei nicht persönlich angegriffen fühlen könnten. Für viel wichtiger hält Gottman es, die "vier apokalyptischen Reiter" nicht Einzug in die Kommunikation halten zu lassen: Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und Mauern. Ist das gegeben, hält eine gefestigte Beziehung durchaus auch nicht gewaltfrei ausgetragene Konflikte aus.