Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
GangBang BaWü
1943 Mitglieder
zur Gruppe
TripleAC
4471 Mitglieder
zum Thema
Kann GfK in Beziehungen helfen?749
Liebes Forum, Wie steht ihr zu GfK? Ist es möglich sich mit der Hilfe…
zum Thema
Grandioser Sex in Langzeitbeziehungen – wie klappts?223
Unsere Gastautorin Susanne Wendel beschäftigt sich in mit Sex, der…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?

Ich kenne den Spruch:

"Es gibt Menschen, die darf man noch nicht einmal ignorieren" - eben weil ich diese Menschen kenne / beobachtet habe und mir schon denken kann, ob diese ihre Probleme eher mit oder doch schon ohne Gewalt lösen können.
*gruebel* ich weiß nicht. Ich würde nicht permanent auf das Anschauen eines 3 Stunden Videos bestehen,welches nicht in der vorherrschenden Muttersprache läuft und auch nicht dazu passend vernünftige Untertitel hat.

Für mich ist es eigentlich ganz einfach,ohne psychologische Ausbildung.

Gewaltfreie Kommunikation hört sofort dann auf,wenn ich den Respekt für den Gegenüber verloren hab und meine Verantwortung in einem Konflikt nicht übernehmen will. Dazu gesellen sich noch ein paar andere Attribute. Schuldgefühle zum Beispiel, Rechthaberei, Empathielosigkeit, zuhören und verstehen...sowas alles

Dann kann schon mal schnell alles außer Kontrolle geraten *nixweiss*
Dann bin ich auch ein "Gewalttäter" - ich verliere schon manchmal den Respekt vor anderen Menschen, wenn ich mir deren Kommentare und Meinungen anhöre - so als ob ich jemand bin, den das interessiert - oder andere auch.

Beim Artikulieren sollte man schon darauf achten, dass man sich selbst kein Armutszeugnis ausstellt.
********earl Paar
69 Beiträge
Wir haben mal einen 2-tägigen Workshop dazu besucht, im kleineren etwas privateren Kreis. Thema also geläufig.

Natürlich sind wir nicht geläutert und wundersam "geheilt" nach Hause gefahren, allerdings mit einigen interessanten neuen Ansätzen für die Kommunikation miteinander.

Ich selbst finde das Thema für mich recht spannend und und in der heutigen Zeit sogar doppelt wichtig für so manchen bzw. Im Umgang mit manchen. Genauso ist es mir viel zu komplex, um mich da komplett reinzuknien.

Mein Fazit dazu ist: Wer keinen Respekt vor seinen Mitmenschen hat, eine aggressive Grundhaltung Anderen gegenüber vertritt und sich selbst nicht mag, dem hilft auch kein Input zur gewaltfreien Kommunikation mehr.
****ba Frau
3.830 Beiträge
Ich denke Kommunikation beginnt bei meiner inneren Haltung. Jeder hat schon mal gespürt dass der Ton die Musik macht. Worte transportieren auch meine Emotionen - es sei denn ich habe mich von meinen Emotionen abgeschnitten. GfK ist für mich daher die Spitze des Eisberges. Wirklich interessant wird es wenn ich unter Wasser gehe und mir anschaue, was so los ist in mir und mich damit wirklich beschäftige. Da sind die Schrauben und Knöpfe die mich bewegen.

Gewaltfrei kann ich nur kommunizieren wenn keinerlei Gewalt in mir ist. Allein die Haltung ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen birgt Gewaltpotential, da andere selten wirklich das selbe Ziel wie ich haben. Wenn ich mein Zeil erreichen will, muss ein anderer sein Ziel aufgeben.
Oh,

in einigen (!) polyamoren Kreisen ist GfK sehr hoch geschätzt und wird fast manisch gelebt. Man ist da immer selbst für alles verantwortlich, was einem im Leben geschieht. Selbstfürsorge steht ganz hoch im Kurs. Bedürfnisgeschwaller ohne Ende. Jeder ist auf sich selbst gestellt. Niemals für andere Menschen verantwortlich.

Ich habe so erst gelernt egoistischer und rücksichtsloser zu werden. Für mich durchaus positiv. GfK ist ja ich, ich, ich. Ich darf meine Bedürfnisse bis zum Erbrechen äussern, aber niemals einem anderen Menschen sagen, dass er sein Verhalten ändern möge, damit ich bleibe.

Es reicht nicht, Bedürfnisse zu erkennen und zu bequatschen, es braucht darüber hinaus auch die Erfüllung. Und dafür muss ein anderer Mensch auch etwas tun. Da alle jedoch so furchtbar mit sich beschäftigt sind, Kritik nicht erlaubt ist (Du Botschaften verboten), die ehrliche Äußerung zu eigenen Befindlichkeiten stark reduziert wird, weil sonst muss man ja traumatisiert sein, wenn man deutlicher wird....

Puh!

Also ich finde das anstrengend. Und mich macht das tatsächlich irgendwann richtig aggressiv. Ich werde immer zur Ursache meiner eigenen Probleme gemacht, egal wie arschig freundlich und ignorant sich andere Menschen verhalten.

Die eigenen Bedürfnisse zu ergründen ist auch gar nicht immer so wichtig in Konflikten. Bei dem Beispiel Autounfall zum Beispiel, muss der Verursacher die Verantwortung übernehmen. Da hilft keine GfK, wenn der sich davor drücken will. Ein: "Sei kein Arsch, Du weißt, dass ich nicht gefahren bin.", ist häufig zielführender. Da kann der andere Mensch nicht seinen Eiertanz zelebrieren. Oder stellt euch vor, GfK und der Partner ging fremd und ihr habt ihn erwischt. Da liegt der Konflikt klar auf dem Tisch, da braucht es keine Bedürfnisschwallerei zu, wieso und weshalb blabla. Das kann man später versuchen, wenn die Gefühle sich beruhigt haben.

Rosenberg hat die Deeskalation so hervorgehoben, weil das werbewirksam ist. Nicht, weil GfK so toll in Konflikten funktioniert. Und die Anwender haben schnell selbst herausgefunden, wozu es noch taugt.

Sie
im Rahmen meines beruflichen Weges bin ich an so manche Kommunikations Theorien herangeführt worden, Wie man in Konfliktsituationen kommunikativ agieren soll, wie man Feedback / Kritik geben soll. Klar probierte ich es auch aus..zu Hause, im Beruf und ja es bewirkt etwas beim Gegenüber, es macht die Unterhaltung sachbezogener..es hält die Emotionen flach, aber ganz ehrlich, es wirkt auf mich total unnatürlich, wenn ich so rede und wenn jemand mit mir so spricht. Ich habe italienische Gene, ich musste lernen mein Temperament zu kontrollieren, ich habe mich gemässigt..trotzdem kann ich noch immer abgehen wie eine Rakete wenn es denn mal genug ist und dann, bin ich sicher weit weg von gewaltfreier Kommunikation...meine Lieben haben gelernt damit zu leben, sie wissen um meine Liebe und meinen Respekt für sie...das zeigt sich auf anderen Kanälen..würde ich plötzlich anders kommunizieren, wäre ich nicht mehr der Mensch den sie kennen und lieben und ich hätte wohl ein Herzkranzleiden weil ich stets gegen mein Naturel arbeiten müsste.

Sich mit seinen Worten auseinander zu setzen und damit, was sie bewirken, ist extrem wichtig doch dazu muss man, meiner Meinung nach, nicht sein gesamtes Argumentationswesen ändern...man arbeitet trotzdem an sich und das finde ich zentral.

Ich bin, auch besonders an Weihnachten, dankbar Menschen zu haben die mich lieben so wie mir der Schnabel gewachsen ist..wo ich sein kann wie ich bin *bussi*

Ich bin überzeugt das GFK für manche sehr wichtg und richtig ist, ich persönlich muss sie aber nicht erlernen und bin iwie auch froh darum

(sie)
Dann wären wir beim Thema, was das Gegenteil von Gewalt ist und wodurch Gewalt / Gewaltbereitschaft ausgelöst wird.

Gewalt ist per Definition von MIR etwas, was nicht sein muss und durch eine unwahre Aussage überhaupt ausgelöst wird - also verbale Gewalt - und nicht körperliche. Bei körperlicher Gewalt - wenn ich nicht nicht wehre / wehren will - ziehe ich mich zurück und habe eine Blessur / Wunde davongetragen. Das kann aber auch schon durch Zuschauen geschehen sein. Jeder Versuch der Aufarbeitung einer Situation, in der Gewalt eskalierte, ist für mich gerechtfertigt.
Die negativen Aspekte, die hier angeführt werden, kann ich alle auch ein Stück weit verstehen.

@****et: das gfk im Rahmen von polyamourösen Beziehungen oft benutzt wird, war mir nicht bekannt. So wie du es schreibst, finde ich es auch gruselig. Wenn man es aber auch mal in Beziehungskinflikten nutzt und sich neben den eigenen Bedürfnissen auch um die Bedürfnisse seines Partners kümmert, finde ich es ein gutes kommunikatives Mittel, um aus Nichtigkeiten nicht ein nen handfesten Streit eskalieren zu lassen. Es kommt ja auch mal vor, dass beide einen doofen Tag haben und der Streit um die obligatorische zahnpastatube eigentlich nicht der Kern des ganzen ist. Da an solchen Stellen finde ich gfk auch mal gut.

Ebenso finde ich es aber auch wichtig, immanente Dinge konkret anzusprechen. Da führt meines Erachtens auch nicht immer ein Weg daran vorbei und in solchen Momenten kann ich auch verstehen, dass es eher zu Geschwurbel führt, als sich an dem Kern des ganzen heranzuwagen.

Im Job aber beispielsweise ist es für mich nicht möglich, immer das zu sagen, was ich denke. Und da begegneten mir oft passiv-aggressive Menschen. Ich finde, da ist gfk beispielsweise eine gute Sache, um meine Bedürfnisse schön in einer ich-Botschaft zu kommunizieren und anschließend meine Ruhe vor persönlich werdenden Äußerung zu haben.
Im Job aber beispielsweise ist es für mich nicht möglich, immer das zu sagen, was ich denke. Und da begegneten mir oft passiv-aggressive Menschen. Ich finde, da ist gfk beispielsweise eine gute Sache, um meine Bedürfnisse schön in einer ich-Botschaft zu kommunizieren und anschließend meine Ruhe vor persönlich werdenden Äußerung zu haben.

*ja*

GfK hat seine Einsatzmöglichkeiten. Körbe lassen sich auch prima damit friedfertig ausschmücken, damit nicht weiter nachgehakt wird oder der andere Mensch doof wird. GfK lässt den anderen Menschen dann als Depp dastehen, wenn er jammert, schimpft oder böse wird. ^^

Im Job bei Beschwerden auch gut einzusetzen, wie es hier schon geschrieben wurde: im beruflichen Alltag taugt es gegen Aggressionen. Ich halte mur so viel Ärger vom Hals.

Sie
Da geht bei mir die DISTANZ flöten - der Umgang zwischen Menschen sollte zur Integration und nicht zur Selbstzerfleischung führen. Scheinbar geht dies nur, wenn man jeden Menschen einzeln betrachtet - und ihn als Individiuum respektiert. ZUVIEL und ALLES AUF EINMAL geht immer nur schief.
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
@**********first: und (verbale) Zerfleischung ist eben genau jene Form von Umgang, für die GfK versucht eine (bessere) Alternative aufzuzeigen.

Klar ist aber natürlich auch: wer andere zerfleischen, beleidigen, verletzen, missbrauchen möchte oder wer bloß geschickte Floskeln und Methoden für seine eigenen Vorteile sucht der findet immer irgendwo seine Wege.
Mit GfK hat das allerdings rein gar nichts zu tun.

Mir ist übrigens leider keine deutsche Aufnahme bekannt die es so brilliant auf den Punkt bringt wie dieser Workshop in SFO mit M.Rosenberg selbst (der ja nun mal Amerikaner war).
Wer also was Vergleichbares mit Untertiteln oder deutscher Synchro kennt gerne melden.
Zitat von *********htel:
@*********t6874: ich denke Du solltest Dir vielleicht wirklich mal ein paar Minuten des Videos anschauen. Dann wirst Du auch verstehen was er mit dem Verhindern von Gewalt meint.
(siehe mein Untertitel: speaking peace)

Bist du davon besessen?
Willst du missionieren?

War das jetzt gfk *nachdenk*

Rosenberg hat die Deeskalation so hervorgehoben, weil das werbewirksam ist. Nicht, weil GfK so toll in Konflikten funktioniert. Und die Anwender haben schnell selbst herausgefunden, wozu es noch taugt

*top*
Mir ist übrigens leider keine deutsche Aufnahme bekannt die es so brilliant auf den Punkt bringt wie dieser Workshop in SFO mit M.Rosenberg selbst (der ja nun mal Amerikaner war).
Wer also was Vergleichbares mit Untertiteln oder deutscher Synchro kennt gerne melden.

Es gibt reichlich Literatur dazu, auch übersetzt auf Deutsch von Rosenberg selbst.

Videos geben nicht genug Informationen zur GfK und ohne eigene Praxis nutzt es eh überhaupt nicht. Das ist dann einfach nur eine nette Idee von globalem Weltfrieden.

Ich könnte das auch in GfK Manier schreiben und dir qualifiziert den metaphorischen Popo versohlen und Du bedankst dich sogar artig dafür.

Tu ich aber nicht. Ich bin nett und direkt. *ggg*

Sie
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin kein Missionar @*********t6874 und habe auch nichts davon, ob oder wer das Thema hier gut oder schlecht findet.
Auch habe ich nie behauptet, YouTube Videos würden Fachliteratur und Praxis ersetzen.

Du berichtest negative Erfahrungen und dass Du aber für den Methodik-Teil für Dich Anwendung gefunden hast und das auch gut und für Deine Vorteile beherrschst.

Das mag ja sehr clever / gewitzt / redegewandt von Dir sein, mit dem Kern von GfK hat es aber trotzdem nichts zu tun (ausser natürlich man fokussiert sich auf Missbrauch)

Für meinen (im Nachgang vielleicht ungeschickt eingestellten) Joyclub Forenbeitrag ist alles was Du sagst aber natürlich mitten im Thema, nämlich: Deine Erfahrungen.

Spinatwachtel
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Zitat von *********htel:
Was haltet ihr davon? Kennt ihr das? Eigene Erfahrungen?
Die gewalfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg gehört bei mir zur Berufsausstattung und ich finde sie so richtig wie gut. Wenn sie gelingt, ist sie mindblowing. Sie taugt immer, privat und dienstlich. Es gelingt mir nicht immer zu hundert Prozent, aber ich bin nun mal auch nur ein Mensch mit gewissen Vorprägungen. Das hindert mich ja nicht daran, mich beständig zu üben in gewaltfreier Kommunikation. *g*
Daneben gibt es mit Sicherheit einen Ansatz, der diese verbalen Zersetzungen (vor allen Dingen des Vertrauens auf den Umgang miteinander, wenn man gerne seine Erfahrungen mit der sexuellen "OHNMCHT" machen würde) in einem WIEDERZUSTAND versetzt, sodass man den nächsten Partner nicht mit den Schockerlebnissen der letzten Partnerschaft konfrontieren muss - wer spielt denn schon gerne "Therapeut", wenn der Missbrauch von irgendetwas oder irgendjemandem begangen worden ist?

Ich möchte weiterhin die SONNE vom MOND und den STERNEN unterscheiden können ... - und nicht alles auf einmal vor meinen Augen sehen.
******wen Frau
15.854 Beiträge
Vergleichen wir doch mal direkt: Es macht einen Unterschied, ob ich zu einem wild aufgebrachten Klienten sage "Schreinse mich nicht an, sonst fliegense hier raus", oder ob ich ruhig und bestimmt sage "In diesem Ton führe ich mit Ihnen kein konstruktives Gespräch, denn ich muss mich von Ihnen weder anschreien noch beleidigen lassen. Ich komme in 5min wieder, und dann sprechen wir darüber". - So habe ich noch jedem der eskalierenden Angehörigen, Patienten oder Kollegen den Wind aus den Segeln genommen, und auch mein AG sieht es lieber, dass wir Konfliktsituationen in gemessenem Ton und ohne Anruf bei der Polizei lösen können. In meinen Berufsjahren habe ich es genau 1x erlebt, dass jemand auf diese Kommunikationsmethode nicht ansprach, und polizeilich entfernt werden musste. Alle anderen schafften es, sich herunterzufahren, oder sich wenigstens den korrekten Adressaten für ihren Unmut zu suchen. Das ist dann aber nicht meine Baustelle.

Ich sehe nicht ein, wieso ich in einem Konfliktgespräch das unterirdische Niveau meines Gesprächspartners annehmen muss, um mich durchzusetzen. Das ist gar nicht mein Ziel. Ich muss nicht immer Recht behalten müssen. Das Äußern meiner Meinung reicht. Diese meine Meinung kann ich ruhig, sachlich und respektvoll vortragen, ich kann dem Gesprächspartner sogar ganz manierlich zu verstehen geben, dass ich sein Verhalten für das eines Arschlochs halte. Aber dazu muss ich weder schreien, noch Schimpfworte gebrauchen. Wer Kindergartenniveau im Gespräch will, muss woanders diskutieren gehen.
Das mag ja sehr clever / gewitzt / redegewandt von Dir sein, mit dem Kern von GfK hat es aber trotzdem nichts zu tun (ausser natürlich man fokussiert sich auf Missbrauch)

Natürlich ist das GfK, wenn ich es einsetze, um Situationen zu deeskalieren. Beruflich wie privat.

Es wurde hier bereits angesprochen, dass es oftmals gekünstelt wirkt. Das merkt nicht jeder, viele Leute kennen das in Kontakt mit Sozialpädagogen, Therapeuten und Esoterikern.

Und eine Methode verändert den Menschen nicht. Ich merke Aggressionen auch hinter der Methodenfassade. Der Mensch ist dann in eine Art Roboterverhalten, arbeitet Methoden ab und distanziert sich selbst dahinter.

Sprich echte Nähe und echte Sympathie und Interesse lassen sich nicht einbläuen, indem ich in eine Person eine Methode stopfe. Die Deeskalation funktioniert auch nur, weil ich dem Gegenüber einen anderen Weg anbiete, der zunächst scheinbar Vorteile bringt. Zudem reagiert unser Gehirn auf Freundlichkeit und fühlt sich belohnt und es werden Endorphine ausgeschüttet.

Dazu kommt der erlernte soziale Druck, auf Freundlichkeit nicht arschig zu reagieren. So kann ich mittels GfK unliebsame Botschaften nett verpacken, ohne dass der Gegenüber auf mich losgeht. Zumindest nicht sofort.

Missbrauch ist GfK, wenn ich den Gegenüber in meinem Sinne manipuliere. Und jede Form von Kritik unterbinde, so wie Du es gerade getan hast, indem Du mir Missbrauch einer Methode zu unterstellen versuchst, weil ich sie in bestimmten Situationen wie einen Korb geben oder beruflich anwende und sonst lieber authentisch ich bin.

Denkst du etwa, ich bemerke das nicht?

Es ist absolut unschädlich, mittels GfK einen Korb zu geben, damit der Mann sich nicht schlecht fühlen muss. Oder auch, um zu vermeiden, dass er mir gegenüber blöd wird.

Ich ändere jedoch weder die Haltung desjenigen noch meine, der findet meinen Korb wahrscheinlich trotzdem doof, kann aber nicht mehr nachhaken oder frech werden.

Das ist die grundsätzliche Wirkung der Methode, denjenigen zu sich zurück zu schicken, zu seinen Bedürfnissen, mit denen er sich dann auseinander setzen kann.

Genau deshalb und genau darin liegt das Potenzial des Missbrauchs: einen Menschen zb in eine Haltung zwingen zu wollen, indem der andere Mensch angeblich schlecht sei, wenn er direkt, aggressiv, emotional wird. Was aber Unsinn ist, denn es gibt keine immer guten oder immer schlechten Gefühle. Es gilt nicht, das Böse auszutreiben, sondern darum, konstruktive Lösungen zu finden. Das gelingt nicht, indem man, wie Du, vermittelst, nur GfK bringt den Weltfrieden, das ist nämlich nicht der Kern der GfK.

Sie
******wen Frau
15.854 Beiträge
Ich sehe für mich nicht das Ziel in GfK, dass man negative Emotionen "auslöschen" soll. Jeder hat ein Recht auf seine Wut, auf Zorn und Außersichsein. Es ist für mich aber ein Unterschied, ob das gegenseitige Näherbringen von Meinungen und Gefühlen in Gewalt ausartet, sei es physisch oder psychisch. Wenn zwei Menschen mit absolut konträren Meinungen einen Disput führen und danach auseinandergehen, ohne sich die Köpfe eingeschlagen zu haben, beleidigend und respektlos geworden zu sein, oder sonstwie entgleist zu sein... dann ist für mich das Ziel erreicht. Jeder kann danach noch seine Meinung von der Sache und dem Gegenüber haben, nicht jeder muss in einem Gespräch am Ende meine Meinung übernehmen, das wäre ja schlimm. Austausch geht nicht über das Aufstülpen von Auffassungen. Für mich ist die respektvolle Zurkenntnisnahme meiner Meinung oftmals schon Ziel genug.
Vergleichen wir doch mal direkt: Es macht einen Unterschied, ob ich zu einem wild aufgebrachten Klienten sage "Schreinse mich nicht an, sonst fliegense hier raus", oder ob ich ruhig und bestimmt sage "In diesem Ton führe ich mit Ihnen kein konstruktives Gespräch, denn ich muss mich von Ihnen weder anschreien noch beleidigen lassen. Ich komme in 5min wieder, und dann sprechen wir darüber".

GfK funktioniert anders.

"Ich nehme wahr, dass Sie sehr aufgebracht sind... Oh, ja, das wäre ich auch.... Wenn ich Sie richtig verstehe, möchten Sie dies und das von mir, das kann ich gut nachvollziehen. Leider kann ich Ihnen den Wunsch nicht sofort erfüllen, weil mir weitere Informationen fehlen. Können Sie mir sagen, was Sie brauchen, um dieses Problem zu lösen? Dann können wir schauen, was wir für Sie tun können."

Du ziehst die Aufmerksamkeit der Person von dir weg zu dem Problem und somit zum Verursacher zurück. Der fühlt sich gesehen, wertgeschätzt, abgeholt... und fängt fast immer an ganz viel zu erzählen. Damit zb arbeite ich weiter. Dann wird das von mir mit meinen Interessen oder Aufgaben abgeglichen und ich verkaufe dem eine, meine (räusper) Lösung.

Fast alle Kunden sind dann zufrieden und versöhnt. Ganz selten passiert es, wenn, ganz zu Beginn, dass jemand sauer abrauscht.

Klar lässt sich das aufpimpen mit ich-Botschaften "Oh, wenn Sie so schreien, kann ich gar nicht richtig nachdenken... Sie machen mir gerade schon etwas Angst..." je nachdem, wie es die Situation erfordert.

Sie
******wen Frau
15.854 Beiträge
Zitat von *********t6874:
Du ziehst die Aufmerksamkeit der Person von dir weg zu dem Problem und somit zum Verursacher zurück. Der fühlt sich gesehen, wertgeschätzt, abgeholt... und fängt fast immer an ganz viel zu erzählen. Damit zb arbeite ich weiter. Dann wird das von mir mit meinen Interessen oder Aufgaben abgeglichen und ich verkaufe dem eine, meine (räusper) Lösung.

Das ist, was ich unter konstruktiver Problemlösung verstehe. *g* Nicht die Versteifung auf das Problem, sondern das gemeinsame Finden einer Lösung.
Mit einer Einschränkung, einem Aber: Die Lösung muss, da spreche ich aber nur für mich, nicht zwingend "meine" Lösung sein. Ich habe nicht alle Patentrezepte in petto. Meist endet es in einem Kompromiss, wo jeder Diskutant auf den anderen zugeht, Zugeständnisse macht. Jeder bekommt etwas von dem, was er will, jeder steckt etwas zurück. Wie gesagt, in über 90% der Fälle ist das so, wenn ich (meist beruflich) in Konfliktsituationen gerate.
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Um hier kurz zu ergänzen: wenn es mein Ziel ist dem anderen meine Lösung überzustülpen dann ist das am Ende auch bloß versteckte Gewalt.
****oha Mann
957 Beiträge
Ich denke, dass das Tool GfK sehr stark missverstanden wird von einigen. Der Punkt ist nicht einen ruhigen deeskalierenden Sprachbegabten zu haben, der auf einen agressiven Part einredet und ihn zur Einsicht bewegt. Der Punkt der GfK ist einen Kommunikationsfluss zu haben, der funktionieren kann.
Gewaltfrei ists nicht und jegliche Wertung auf ein Tool was Menschen anwenden, ist ja sowieso Schwachsinn (#see what I did there). Der Mensch verwendet alles irgendwie, auf gewisse Art und Weise wird immer Kraft oder Gewalt drinn sein. Aber deswegen sollte man dennoch alle Technicken verwenden, die man erlernen kann und möchte, um nicht wie ein hilfloses etwas im Feuer rumzustochern ( man könnte selbst in brand geraten ).

GfK ist als Grundlage super, das Erlernen und Anwenden in der Praxis brauch halt. Manchmal funktioniert die Super-Ruhe-Schiene fantastisch, manchmal muss man aber auch auf Konfrontationskurs gehen,aber nur soweit, dass man weiß wohin. Viel zu viele reden sich dumm und dämlich und drücken dabei alles aus, nur nicht das, was sie eigentlich wirklich wollen. GfK ist das Tool, was dafür sorgen soll uns zum zuhören und verstehen anzuregen. Nur wenn wir andere verstehen können und uns auch selbst verstehen können, können wir wirklich miteinander reden, andre Option ist halt mehr ins überlaufende Fass zu schmeißen.

Man kann der Beobachter einer Diskussion sein und mehrere Seiten verstehen und daraufhin auch besser mitreden. Man kann den Schmerz anderer hören und sich nicht angegriffen fühlen. Man kann den eigenen Schmerz hören und einen Schlussstrich / eine Pause setzen, denn viel zu viele kennen nur gewinnen und verlieren. Die Kraft einer Pause kann sehr wertvoll sein, weil es Leute zwingt sich selbst zuzuhören und/oder zu dissasoziieren. Das ist die Grundlage von GfK.Den Zustand von Verständniss zu erreichen.


Die andre Seite der Medaille kann sein, ein begrenztes Weltbild, das nicht wachsen will ( viel Spaß im tristen Planschbecken ) .Ein Koleriker der wegen allem an die Decke geht. Jemand der alles un jeden angreift ( verbal) und den Tag vieler ruiniert. Ein Leidender, der nicht versteht was passiert und sein Leid nur auf andere überträgt.
Was soll daran schön sein?

Sieht schwarz-weiß aus, von meiner Darstellung aus, aber so erleb ichs halt.

Ich musste schon Leuten so sehr ins Wort fahren, weil sie einfach nur verbal geheult haben und eigentlich die Situation nicht verstanden haben.Weil ich verstanden habe was abging, beiderseits und darüber, konnte ich für mich eine Lösung finden, die Ruhe reingebracht hat . Ruhe bedeutet weniger Last mit sich rumzuschleppen und mehr Platz für neues zu haben. Der Weg ist nicht immer schön, oder gewaltfrei,aber definitiv lohnenswert am Ende und zwischendrinn.

Ich durfte Leuten zusehen, wie sie nur ihren Schmerz ausgedrückt haben, aber eigentlich nicht über das Problem oder über einen Lösungsvorschlag geredet haben.
Vollkommen sinnfreies reden, des Redens Willens. Wut und Schmerz hat seinen Platz.Emotionen richtig zu hören und zu verstehen und dann daraufhin zu agieren, ist allerdings eine Kunst.

Bewusstsein schaffen ermöglicht mehr und dafür ist ein Tool dar, wie man es anwendet und worfür genau, ist individuell. Aber lieber habe ich Kommunikation, als nen Vorschlaghammer der nur drauf geht.
Ich habe im Rahmen meines Ehrenamtes gerade letzten Monat ein GFK Seminar über ein ganzes Wochenende mitgemacht und natürlich standen seine Lehren im Vordergrund.

LG Sina
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.