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Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?

*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Gewaltfreie Kommunikation - Wie sind eure Erfahrungen damit?
Speaking Peace

Hallo zusammen,

Ich bin neulich nochmal über das Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ gestolpert (Eng: „Nonviolent Communication“) und in dem Zusammenhang auf eine Workshop Aufzeichnung mit Marshal Rosenberg (dem Erfinder) selbst, der bei mir für einige Erleuchtungsmomente gesorgt hat:



(nicht von der Dauer abschrecken lassen sondern einfach mal 20 Min. reinhören)

Passt finde ich perfekt zu Wertschätzung und Respekt (paralleles OT). Und insgesamt natürlich super in die besinnliche Jahreszeit.

Was haltet ihr davon? Kennt ihr das? Eigene Erfahrungen?

Frohe Weihnachten,
Spinatwachtel
****ot2 Mann
10.705 Beiträge
In einem Zweier-Konflikt kenne ich es so, dass jeder von sich behauptet, er würde gewaltfrei kommunizieren, aber das Gegenüber würde es nicht.... *floet*
Nun, Gfk bedarf einiges an Übung und ist nicht mal eben so umzusetzen.

Ich habe mich intensiv damit beschäftigt und neige trotzdem dazu, es in regelmäßigen Momenten zu vergessen *g*

Jedoch eine schöne Sache, um achtsamer mit sich und seinem Umfeld umzugehen.
*****169 Frau
6.194 Beiträge
in Stress-Situationen mit die schwierigste Disziplin *puh*
******wen Frau
15.850 Beiträge
Gewaltfreie Kommunikation war, neben Deeskalation, ein Hauptthema des psychologischen Teils meiner Ausbildung. Zwischen Theorie und Praxis lagen Welten und es war nicht immer einfach, das umzusetzen wie gelernt.
Inzwischen ist es mir in Fleisch und Blut übergegangen. GfK ist ein grundlegender Bestandteil meiner Arbeit geworden, ich kann gar nicht mehr anders. Von Kollegen und Patienten bekomme ich überdurchschnittlich positive Rückmeldung, wie gut dieser Stil ankommt. Es wird als sehr angenehm empfunden, und es vermittelt viel Ruhe und Sicherheit, auch in schwierigen Situationen... auch privat.

Ich bin froh, dass ich GfK lernen durfte. Es hilft mir in so vielen Lebenssituationen weiter.
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Teile gerne bissel Deine Erfahrungen Cerridwen. Also insbesondere natürlich was schwierig war und wo für Dich Theorie und Praxis auseinander lagen.
GfK ist selbst perfekt angewendet nicht gewaltfrei. Man sagt sich lediglich höflich, was man vom Gegenüber hält.

Deeskalierend, wie in den Büchern propagiert... ich täte es in einer Gefahrensituation nicht ausprobieren wollen. Da gibt's Beispiele, das Gespräch auf die eigentlichen Bedürfnisse des Vergewaltigers zu lenken. So künstlich gestellte Szenen, die angeblich funktionieren.

GfK hat ein sehr hohes Potenzial missbraucht zu werden. Bedürfnisgeschwaller führt meist nicht zu einem Ergebnis, man eiert mehr um das eigentliche Thema herum.

Aber dafür fühlen sich fast alle Beteiligte gut. *lach*

Ich finde, ohne wen angreifen zu müssen, eine direkte Kommunikation zielführender.

Sie
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
@*********t6874: hast Du mal 10-15 Min in das Video reingehört?
Nur aus Neugier. Denn ich spreche nicht von dieser Schablonenkommunikation, die in Kursen gerne gelehrt wird.
Ein dauerhaftes "Wir-haben-uns-alle-lieb" ist völlig unnatürlich und auch ungesund.
Denn manchmal muss sich der Mensch auch mal so richtig auskotzen. Mich würde das aggressiv machen, wenn alle nur noch so auf mich einsülzen würden.

Ich bin immer bemüht, meinen Mitmenschen höflich und freundlich gegenüber zu treten und respektvoll zu behandeln. Und wer mich kennt, kann das bestätigen.
Aber wenn mir jemand blöd kommt, dann kriegt er ein dementsprechendes Echo.
Gewaltfreie Kommunikation ist für mich, wenn ich dem Gesprächspartner keine runterhaue.
Und körperliche Gewalt lehne ich ab.
Aber meine Sprache lasse ich mir nicht mit Fenchel-Tee weich spülen!.
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
@*******_DA: auch an Dich: hast Du mal in das Video reingeschaut?
Nur ein paar Sekunden, bis der Mann angefangen hat, so schreckliche Musik zu machen. Solche Musik macht mich nämlich aggressiv.
Jetzt mal ernsthaft.
Das funktioniert nicht bei jedem. Die Menschen sind charakterlich so verschieden, die können wir nicht zu einem Mimimi-Einheitsbrei verarbeiten.
Und wenn jeder nur noch lieb daher spricht, dann stauen sich Aggressionen auf ... und wenn die dann heraus platzen...!
Deshalb ist solch eine Strickpulli-Sprache nicht für jeden geeignet. Das ist unnatürlich und ungesund.
Ich bin ein ganz lieber Mensch, aber manchmal muss ich auch mal ganz deutlich, direkt und verständlich und nicht hintenrum geschleimt, meine Meinung sagen. Direkt. Auf den Punkt.
Zitat von *********htel:
@*********t6874: hast Du mal 10-15 Min in das Video reingehört?
Nur aus Neugier. Denn ich spreche nicht von dieser Schablonenkommunikation, die in Kursen gerne gelehrt wird.

Ich hatte schon Workshops dazu und Rosenberg gelesen. Und auch praktische Erfahrungen.

Und Du?

Sie
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********t6874:
Zitat von *********htel:
@*********t6874: hast Du mal 10-15 Min in das Video reingehört?
Nur aus Neugier. Denn ich spreche nicht von dieser Schablonenkommunikation, die in Kursen gerne gelehrt wird.

Ich hatte schon Workshops dazu und Rosenberg gelesen. Und auch praktische Erfahrungen.

Und Du?

Sie

Ja, ich bin dem Thema schon mehrfach begegnet.

Bin bei Dir etwas verwundert da Du sofort von Missbrauch sprichst und das Thema selbst sofort in den Vergewaltigungskontext setzt. Daher: bist Du sicher dass wir beide das gleiche Thema haben?

Dass Rosenberg selbst vermittelnd und deeskalierend tätig war ist ja im Übrigen bekannt (vielleicht nicht bei Sexualstraftätern aber hier geht es ja nicht um den Umgang mit Straftätern).
Bin bei Dir etwas verwundert da Du das Thema sofort in den Vergewaltigungskontext gesetzt hast.
Das Beispiel steht im Buch. Angeblich verhindert GfK auch Vergewaltigung und Mord und Totschlag. Und ja, bei GfK fällt mir das immer zuerst ein. Das war geradezu skurril, wie die GfK da beworben wird.

Begegnet bedeutet nicht Erfahrungen haben.

Sie
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
@*********t6874: ich denke Du solltest Dir vielleicht wirklich mal ein paar Minuten des Videos anschauen. Dann wirst Du auch verstehen was er mit dem Verhindern von Gewalt meint.
(siehe mein Untertitel: speaking peace)
Zitat von *********htel:
Ich denke Du solltest Dir vielleicht wirklich mal ein paar Minuten des Videos anschauen. Dann wirst Du auch verstehen was er mit dem Verhindern von Gewalt meint.
(siehe mein Untertitel: speaking peace)

Aufgrund meiner Vorerfahrung weiß ich, was der meint. (Hey, guck an, so schnell verlässt dich GfK, war da nicht etwas mit Respekt und Wertschätzung? Schon vergessen?) Es funktioniert praktisch jedoch nur, wenn alle Beteiligten sich an Rosenbergs Regeln halten.

Das wirst Du im Alltag nicht erleben. Höchstens unter SozPäds, Psychologen und ähnlich und die können mit GfK herumzicken und sind hochgradig manipulativ, so etwas hast Du noch nicht erlebt.

Ich schon. Deshalb kenne ich auch die dunkle Seite der Macht, junger Padawan. *ggg*

GfK funktioniert in Situationen, wo jemand sich beschwert, ausweint und einfach nur jemanden braucht, der zuhört. Das sind für gewöhnlich keine Situationen, die Konflikte heraufbeschwören. Ein bisschen GfK und der Mensch, der sich gerade akut furchtbar fühlt, dem geht es bald viel besser. Dafür taugt es.

Aber versuche das mal in einem richtigen Konflikt. Oder jemanden, der die Methode kennt und dich in kürzester Zeit ausrasten lässt. Einfach nur, weil er das kann.

Sie
*********htel Mann
138 Beiträge
Themenersteller 
Ok, ich weiß es ist Heiligabend und ihr seid alle mit Essen und Feiern und Geschenkpapier zerknüllen beschäftigt aber ich schreib‘s schon mal:

Sonst noch wer Erfahrungen oder Begegnungen mit dem Thema?
Hm, ich mag gfk als Repertoire in der Kommunikation. Ich muss allerdings auch sagen, dass es durchaus manipulativ genutzt werden kann. Das sollte man nicht außer acht lassen..,
****ot2 Mann
10.705 Beiträge
Also, - wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wie gewaltfreie Kommunikation einen Interessenkonflikt lösen soll.
"Wir haben uns jetzt eine halbe Stunde wunderbar gewaltfrei darüber unterhalten, wer daran Schuld ist, dass unsere Autos beide einen erheblichen Blechschaden haben, wie es dazu kommen konnte, und wer den Schaden bezahlen soll. Wir konnten uns trotz aller gewaltfreien Kommunikation nicht einigen. Wissen sie was, - sie bekommen demnächst Post von meinem Anwalt, dann können sie mit dem weiter gewaltfrei kommunizieren. " *mrgreen*
Ich kenne nur deeskalierend arbeiten.
Selbstverständlich mit Worten. Funktioniert. 😁🎄🎄🎄🎄
**zo Frau
1.526 Beiträge
Mir geht es wie Velvet. Die Menschen, die sich bei mir auf gewaltfreie Kommunikation beriefen (und oft auch etwas darauf einbildeten), waren durchgehend passiv-aggressiv, manipulativ: das war äußerste emotionale Gewalt (wenn man sich denn darauf einließ) in schöner gewaltfreier Verpackung. Das war mir - ganz gewaltfrei als Ich-Aussage - dermaßen widerlich, dass mir körperlich schlecht davon wurde. Ehrlich: da lass ich mich lieber anschreien. Damit komm ich klar.

Und da kann ich Tatjana durchaus nachvollziehen: sehr schnell möchte man als empfindsamer Mensch, der das durchschaut, so jemandem gerne eine reinhauen, nur damit er mit dem aggressiven Rumeiern um den heißen Brei aufhört. Man fühlt sich versucht, die mentale Gewalt, der man da ausgesetzt ist, mit einer körperlichen Verteidigung zu beenden.

Meist bricht man aber einfach die Kommunikation ergebnislos ab. GfK-Menschen - die, die mir begegnet sind - sind Aale, die sich jeder konkreten, konstruktiven, ergebnisfähigen Auseinandersetzung mit einer nichtssagenden Ich-Aussage entziehen. Wenn man ein echtes Problem hat, wie in Gernots Beispiel, und es gelöst haben muss, und wenn dann derjenige sich derart schlüpfrig macht - dann hat die Kommunikation als Mittel ausgedient. Dann muss man sein Problem, das ja real ist, anders lösen. Mit Konsequenzen. Bei Gernots Beispiel der Anwalt und das rechtliche Zwangsmittel. Bei einem anderen hab ich einfach seine Sachen, um die es ging, auf den Müll gestellt.


Und das ist das Problem der GfK in meinem Erfahrungsschatz: durch sie wird die Möglichkeit zur verbalen Auseinandersetzung als Mittel der Austragung und Beilegung eines Konfliktes komplett entwertet. Man ist gezwungen, als Befreiungsschlag den Konflikt zur Austragung auf eine andere Ebene zu verlegen - die rechtliche, die physische, im schlimmsten Fall die gewalttätige.

Und diesen Ebenen ist gemeinsam, dass dort zwangsläufig eine viel größere Eskalation erfolgt als im Gespräch. Hat Gernot die Justiz eingeschaltet, lässt sie sich nur schwer wieder aufhalten und ist mit Kosten für das Gegenüber verbunden. Die Sachen aus der Wohnung zu werfen und vom Sperrmüll abholen zu lassen, fügt dem anderen einen materiellen Schaden zu - den er hätte vermeiden können, wenn er eine vernünftige Auseinandersetzung zugelassen hätte.


Inwieweit diese passive Aggression und das aalglatte Ausweichen systemisch sind oder ob sie nur einen Missbrauch der Techniken darstellen, kann ich nicht beurteilen. Aber die Versuchung scheint doch groß zu sein, wenn nahezu alle GfKler, denen ich begegne, das so anwenden.
oh wie wichtig ist doch die gewaltfreie Kommunikation, doch bleibt die Frage, was die Grenze ist.

Beispiel: A schreit B an weil A dem B die Meinung höchst deutlich sagt - aber Schreien ist keine Gewalt.

B sagt: "Oh kommuniziere doch bitte gewaltfrei" und kommt mit allen möglichen Gedanken daher, nur damit B einen Grund hat, der Meinung von A auszuweichen.

Und genau da wird das Dilemma deutlich:

Gewalt ist m. E. erst dann gegeben, wenn eine sachliche Auseinandersetzung in körperliche Berührung umschlägt, doch versuchen die Vertreter der "non violent" commnication, die Grenze auszudehnen:

Schreien ist dann z. B. Gewalt ebenso wie wenn A dem B bei der Meinungsäußerung in die Augen blickt oder (je nach Person) nicht in die Augen blickt oder vielleicht ist es auch schon "Gewalt" wenn A bei der Meinungsäußerung näher als 2 Meter zu B steht - oder was auch immer.

Wir leben in einer freien Gesellschaft mit dem Recht der Meiungsäußerung - auch für A: A entscheidet wie A seine Meinung äußert, solange A nicht körperlich gegen B vorgeht, doch scheidet es aus, daß wie die Protagonisten der non violent communication es haben wollen, die Grenze zu verschieben, nur weil B eine besonders gepflegte Art der Meinungsäußerung haben will oder weil B besonders sensibel ist.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Ich bin nur in Ansätzen mit GfK vertraut und kann verstehen, dass man lieber einen handfesten Streit als ein rücksichtsvolles Gespräch haben will. Aber es geht, wenn ich das richtig verstehe, auch nicht darum, Auseinandersetzungen zu vermeiden, sondern darum, sie konstruktiv zu führen. Was nur geht, wenn man einander richtig zuhört, was wiederum durch die üblichen Streit-Strategien (schreien, "DU machst IMMER" , Vorwürfe ....) verhindert wird.

Und https://www.joyclub.de/my/5484158.total_ungeil.html, Schreien ist Gewalt. Ich habe das zum ersten Mal erlebt, als mein kleiner Neffe zusammenzuckte und zu weinen begann, als sein Onkel im Nebenzimmer seine Mutter anbrüllte. Natürlich ist das abhängig vom Inhalt , aber wenn es um Streit geht, ist es aggressiv, weil jemand versucht, die anderen dadurch zum Schweigen zu bringen.

(Und wenn sich jemand da nicht unter Kontrolle hatte, was ja vorkommen kann, wir sind alle Menschen mit Gefühlen, kann man sich entschuldigen, wenn das Gefühl "raus" ist und das Gespräch von vorne beginnen.)

Im Grund kann jede/r seine/ihre Meinung äußern, wie man will ... aber es besteht die Gefahr, dass die anderen dann nicht mehr zuhören oder verbal zurück schlagen und die Stimmung oder die Freundschaft hinüber ist.
Im Grund kann jede/r seine/ihre Meinung äußern, wie man will ... aber es besteht die Gefahr, dass die anderen dann nicht mehr zuhören oder verbal zurück schlagen und die Stimmung oder die Freundschaft hinüber ist.

Eben. Aber das ändert nichts daran, daß es die Sache der einzelnen Person ist - schon in Auslegung des Grundgesetzes - zu entscheiden wie laut die Person ist.

Ob es sinnvoll ist, laut zu sein, ist eine Sache, die gerade die meinungsäußernde Person entscheidet - selbstverständlich kann die Allgemeinheit dann sagen " diesen Stil beachten wir nicht" doch ändert dies nichts daran, daß sich die Allgemeinheit hinzunehmen hat, wie laut eine Person die Meinung zu äußern hat.
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