Wird die Lust zerredet, zerdiskutiert?
Eigentlich......ja, eigentlich steht dieser Beitrag im Widerspruch zu sich selbst, aber ich versuche zu vermitteln was ich zur Diskussion anregen möchte. Mir scheint, als würde Sexualität, Lust, Leidenschaft und alles was damit einhergeht zu sehr kaputtdiskutiert, enterotisiert, plattverbalisiert. Ob in der Zeitung: "So bekommen Sie jede Frau zum Höhepunkt", ob im Fernsehen: "So hat er garantiert Spaß beim Sex" oder eben in einem Forum: "Was soll ich wo und wie wann machen, damit sie so oder so oder auch so reagiert?"
Ich möchte auf keinen Fall die Funktion von Foren in Abrede stellen, nein. Ein angenehmer Ort zum Austausch, ein Ort zur Unterhaltung und natürlich ein Ort zum Erfahrungen sammeln, Neugierde befriedigen. Aber ich habe den Eindruck, dass es immer mehr Menschen schlicht und ergreifen abgeht, auf ihren Bauch zu hören, die Dinge einfach (und sich samt Gegenüber) kommen zu lassen.
Mit Fragen nach dem "wie" oder "was am besten?" oder "Mit welcher Technik" setzt man sich doch meiner Meinung nach unter so einen Druck, dass entspannte Lust fast nicht mehr möglich ist. Dabei soll doch gerade die Auslebung von Leidenschaft ohne Druck, ohne Bedienungsanleitung, ohne nüchternes "Wenn ich hier drücke, stöhnt sie da auf!" stattfinden.
Ist es die Angst zu versagen? Und ist es nicht genau die Angst, die dazu führt, dass die Angst auch begründet ist? Wenn ich in eine Prüfung gehe und mir immer wieder einrede: "Das muss klappen, das muss klappen!", dann klappt es vermutlich nicht. Dann folgt: "Ich wusste das es nicht klappt!" Wenn ich an einem Freitag den 13ten aus Aberglaube übervorsichtig bin, wird garantiert was passieren - weil ich nur noch getrieben von der Angst vor dem Passieren unterwegs bin. Fazit: "Ich hab`s doch gewusst!"
Wie sind Eure Eindrücke, Eure Erfahrungen?