Verbundenheit und Vertrauen in Wort & Schrift

Wenn beide Seiten es zulassen; ist eine Verbundenheit auf jeden Fall gegeben.

Danke @*******elle für diesen Einwurf:


Seit es den Thread gibt, beobachte ich ihn und mache mir meine Gedanken zum Thema.

Ja, ich kenne das, dass man schreibt und sich verbunden fühlt. Aber irgendwann wächst in mir der Wunsch, demjenigen persönlich gegenüberzustehen. Keine Telefonate - die geben mir in dem Zusammenhang wenig. Ich möchte den/diejenige sehen, riechen, Gestik, Mimik, Stimme erleben.

Danach kann es durchaus auch wieder Jahre anders weitergehen - aber ich habe ein Bild dazu vor Augen.

War mit meiner langjährigen Brieffreundin aus Österreich damals genauso: Angefangen mit 12 Jahren, mit ca. 16 zu einer Jugendfreizeit in Österreich gewesen und sie dort erstmals getroffen. Danach ging es viele Jahre regelmäßig: Besuch, Gegenbesuch, bis wir beide verheiratet waren, Kinder hatten ... erst in den letzten Jahren ruht es etwas, aber die Verbindung wäre, wenn ich jetzt den Hörer in die Hand nähme, sofort wieder da.

Auch hier, wie in allen anderen Foren, in denen ich vorher war, und auch heute noch bei Facebook: Man findet sich in Gruppen, man schreibt, man tauscht sich aus - gibt privates preis in dem Rahmen, in dem es passt - und irgendwann kommt dann: Ein Treffen wäre toll! Ja, bitte, für mich auch!

Ich denke das ist wie mit vielen anderen Dingen - manche können auch auf schriftlichem Wege eine sehr tiefe, innige Verbindung herstellen, manche können das nicht.

Klar gibt es auch schriftliche Kontakte die hauptsächlich auf Projektionen beruhen - das hängt immer auch davon ab wie sehr man sich im schriftlichen Kontakt öffnen kann und mag. Und dabei meine ich nicht nur Schamgrenzen die man beispielsweise aufgrund der - vermeintlichen - Anonymität weniger stark empfinden mag.

Auch persönlicher Kontakt, bei so manchen scheinbar sogar ein jahrzehntelanges Zusammenleben, ist keine Garantie für eine wirkliche innige, offene Verbindung.

Auch ich habe ein paar Kontakte online geknüpft die mir sehr wichtig sind und die eine Nähe haben die auch bei Kontakten mit persönlicher Anwesenheit nur selten in solcher Tiefe entsteht.

Nicht unbedingt- wohl aber von Brieffreundschaften.

Ein gelungenes Forenthema!

Ja, auch ich habe hier schon "Brieffreundschaften" gehabt, die Anfangs eher oberflächlich waren. Im Laufe der -Zeit wurde aus der Oberflächlichkeit eine Verbundenheit, die sehr persönlich und auch intim wurde. Klar hat man beim Schreiben mehr Zeit als wenn man sich gegenüber sitzt. Dennoch hat es auch einen Reiz durch das geschriebene Wort Emotionen zu entfachen. Es kommt halt auf beide Seiten an, ob man sich auf einer gemeinsamen Welle der Schreibkunst bewegt. Schreibstil, Wortwahl, Themenwahl...

Und ja, dieser Austausch findet auch ohne ein statt. Kenne es aber auch umgekehrt, dass die Neugier irgendwann so groß war, dass man sich getroffen hat. Und das auch ohne

Meiner Meinung nach klappt es auch nur, wenn man selbst dazu bereit ist. Dabei kommen auch tolle und inspirierende zum Vorschein.

Kurz und knapp:

Hallo,
nein, einem rein virtuellen Kontakt könnte ich nicht zu vertraut gegenüberstehen. Ich brauche den Menschen im gesamten persönlichen Kontext. Aber eine gute Bekanntschaft kenne ich auch ohne persönliches Kennen, allerdings nicht im JC. Als Paar kriegen wir halt auch mehr direkte Anfragen.
Grüße
A.

Ja, ich kenne diese Form der Vertrautheit auch, wobei ich irgendwann unwillig werde, diverse Gründe, die gegen ein Treffen sprechen würden, zu akzeptieren.

Mein Herz ist voll, überfließen soll es, bis das meine Sehnsucht nach dir dich überschwemmt und die Ebbe dich zurück trägt in mein Herz, wo es still wartet auf die nächste Flut.

Gerade frei erfunden... sorry

Hier habe ich es noch nie erlebt. Meist klingt alles furchtbar hölzern und endet nach ein paar Mails.

Aber vor genau 13 Jahren googelte ich in einem Internetcafé in der Kurklinik in Camberg die Seite finya und meldete mich spaßhalber an. Die Resonanz war überraschend groß, darunter eine Interviewerin der Seite, die sich dann auch privat meldete. Plötzlich flammte das Feuer auf und loderte ein Viertel Jahr bis zum 27. April. Für diesen Tag hatte sie mich eingeladen und ich fuhr die 650 km mit vielen Staus- und seither sind wir ein besonderes Paar mit 24 Jahren Altersunterschied.

Ich war derart angetan von ihrer Art zu schreiben, dass ich schon fast Komplexe hatte, meine dürren Sätze jeweils als Antwort zu formulieren. Aber es erwies sich als gut.

Ich habe und hatte solche Bekanntschaften auch hier bei Joy. Sie sind mir sehr wichtig und sie tun mir gut. Es muss nicht immer alles auf Sex hinauslaufen. Manchmal btaucht man eben auch jemanden, mit dem man über alles nur reden kann.
Ich hatte mit einem dieser Bekanntschaften ein Date. Es hatte sich tatsächlich ergeben. Es war wunderschön! Irgendwie war alles so vertraut und ich fühlte mich gleich sehr wohl und geborgen.
Ich schätze schon das es einfacher ist in der virtuellen Welt so frei zu schreiben, als es jemanden persönlich zu erzählen. Doch ich kann nicht bestätigen das es nur die Faulheit oder Bequemlichkeit ist, die einen dazu treibt. Zumindest ist es bei mir nicht so.

Ja, nach meiner persönlichen Erfahrung ist das absolut möglich. Die Art, wie man sein eigenes Profil gestaltet, wirkt da oft schon wie ein natürliches Aushängeschild. Ich schreibe sehr viel, sehr offen und sehr "rund" und dann denke ich, dass Menschen es im Gefühl haben, ob es sich lohnt, hier Kontakt aufzubauen. Man findet zueinander. Die Menschen, die sich hier auch schriftlich gern austauschen und annähern und die, die das nicht so mögen.

Ich habe vor 13 Jahren meinen Mann hier kennengelernt und wir hatten einen ganz großartigen, schönen schriftlichen Austausch. Ob er da so eine Ausnahme war? Ich weiß es nicht. Ich hoffe nicht. Inzwischen sind wir leider nicht mehr zusammen, aber er dient in diesem Fall als Beispiel dafür, dass man sich sehr wohl im Joyclub auch erst einmal schriftlich begegnen kann. Auch ein paar sehr geschätzte Kontakte zu Frauen hatte ich hier lange, die ebenfalls großartig waren im Schriftlichen.

All diese Kontakte waren mir immer sehr wichtig. Während meiner Ehe war ich hier nicht so aktiv, aber nun, da ich wieder allein bin, hoffe ich, dass ich ein paar für mich wichtige Kontakte wieder aufleben lassen kann.

Also, lass dich da bitte nicht entmutigen. Es gibt uns hier, uns Schreiber.

Hallo,

ich habe hier einige sehr schöne, geistige Verbundenheiten. Virtuelle Gedanken per Wort gesetzt, die bewegen, berühren und bereichern.
Das schafft für mich auch eine Form der Nähe. Eine Nähe, die sich gerade durch die Distanz entwickeln konnte und vielleicht durch ein Real zerstört sein würde.
Diese, beinahe mystische Verbundenheit ist ein wertvoller Begleiter und in der heutigen Zeit schon fast eine Norm. "so fern & doch so nah"

Einzige Gefahr bei solchen entwicklenden Kontakten ist, dass man schnell in Illusionen verfallen könnte.
Da setzt man gut daran, den weiteren Bedürfnissen, die nur durch eine reale Verbundenheit erfüllend genährt werden können, treu zu bleiben.


https://www.joyclub.de/profile/homepage/2301346-140311.caron.html


Danke für dieses schöne Thema @****ero




es grüßt
Caron

An Caron,
Wunderbar geschrieben!
Dankeschön für deinen Beitrag.
Liebe Grüße Stephan 🖐️

Man kann auch mit Worten küssen.