Aus beruflichen Gründen kenne ich mehrere Menschen, die sich mit der Thematik befasst haben:
• Eine Dame, die jetzt bald 70 Jahre alt wird, hatte mit knapp 50 Jahren eine brusterhaltende Brustop einseitig. Brusterhaltend heisst jedoch nicht ohne Delle. Diese hätte man entweder durch Eigengewebe (noch eine Delle im Oberschenkel?) oder durch ein Implantat ausgleichen können. Eine weitere Möglichkeit ist auch ein speziell gepolsterter BH. Warum auch immer - sie hat sich für keine der Möglichkeiten entschieden und zieht bei Bedarf eine gepolsterte Weste an. Ihre Entscheidung.
• Eine weitere Damen hatte zwei Brustkrebsfälle in der Familie und hat sich der Genmarkeruntersuchung hingegeben, die absolut beschissen ausgefallen ist. Leider war wohl auch die Mammographie schon ziemlich auffällig, so dass sie sich zur komplett OP beidseits mit Implantataufbau entschieden hat. Das ist jetzt fünf Jahre her. Und ist voll daneben gegangen... Sie kämpft seit September mit den Folgen, dass die Kissen eben körperfremdes Material sind.
• Zwei Menschen mit Magenbandoperationen durfte ich auch kennenlernen. Jeweils ein voller Erfolg. Bei der weiblichen Person weiss ich, dass sie nachfolgend die Bauchschürze hat abnehmen lassen dürfen (sprich die Kasse hat das sogar gezahlt) - ein neues Leben. Bei der männlichen Person weiss ich den Fortgang nicht.
• Eine ehemalige Nachbarin hat sich die Brüste machen lassen. Billig. Nicht in Deutschland. Sehr jung. Und dann kam der neue Mann in ihrem Leben, die Hormone sind ihren eigenen Weg gegangen und das Gejammer von wegen durchtrennten Milchkanälen und Verkapselungen kam im Rahmen der Schwangerschaft.... die Dinger mussten in einer NotOP raus....
• Und dann ist da noch der junge Mann, der sich als kleiner Junge mit dem kochenden Inhalt eines Topfes übergossen hatte - das muss man wissen, um die minimalen noch bestehenden Hautveränderungen zuordnen zu können.
• Junge Frau mit sehr umfangreichen und überhaupt nicht zum sonstigen Körperbau passenden Brüsten inkl. Haut und Rückenproblemen..... man glaubt es nicht, was eine Krankenkasse und der medizinische Dienst der Krankenkassen sich alles rausnehmen.... Soweit ich weiss bis heute nicht operiert; damals wurde ihr eine Rehamassnahme für den Rücken gezahlt inkl. psychologischer Betreuung, da sie ja kein Körpergefühl hätte.
Es ist und bleibt ein Spagat.