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Bi-Sexualität: Sind Frauen offener als Männer?

*******_hh Frau
945 Beiträge
Bi-Sexualität: Sind Frauen offener als Männer?
Bi-Sexualität: Trauen sich Männer immer noch nicht?

Ich frage mich, wenn ich hier zB. auf Paare-Profile gehe, warum so viele Frauen "bi" stehen haben, aber Männer fast nie? Trauen sich Männer immer noch nicht? KAnn ja nicht sein, dass 80 % der Frauen "bi" oder "bi-interessiert" sind, aber Männer nie...

Was denkt ihr?
Ich habe jetzt nach einigen Statistiken im großen WWW gesucht und es bestätigt sich: Mehr Menschen (im Westen) identifizieren sich als bisexuell als vor 10 Jahren, der Anteil der Frauen ist dabei größer und diese sind die tragende Kraft hinter dem Anstieg. Es gibt auch die Annahme, das der Zugang zu romantischen Partnern ein Faktor für mögliche flexible Sexualität ist, sprich hat eine junge Frau keinen Zugang zu Männern, wendet sich diese eher einem gleichgeschlechtlichen Partner zu als ein junger Mann. Das heißt aber nicht, dass eine Frau sich einfach heraussuchen kann, auf wen sie steht und das Frauen "von Natur aus" eher zu einer flexibleren Sexualität neigen als Männer. Sexuelle Identität ist ein soziales Konstrukt, daher darf man weder den sozialen Kontext noch die eigenen Erfahrungen außer Acht lassen, die in der eigenen Wahrnehmung und somit in der eigenen Identität eine Rolle spielen.

Und, das ist der interessanteste und traurigste Punkt: Gerade einmal 12% aller bisexuellen Männer haben sich geoutet. Also ja, ich würde sagen Frauen sind da definitiv offener was ihre Bisexualität angeht und auf Joy (oder generell) gibt es viel mehr Bi-Männer als man es erkennen kann.

Es sind vor allem die Bi-Männer, die im Zuge der sexpositiven Bewegung zurückgelassen wurden und mit einem unattraktiven Image zu kämpfen haben. Warum? Kurze Antwort: Homo- und Biphobie, sowohl in den heterosexuellen Gemeinschaften wie auch im Falle der Biphobie in Queer-Gemeinschaften.

Und beides wiederum hat seinen Ursprung in einer übermächtigen männlichen Heterosexualität, einem starren männlichen Rollenbild (im Vergleich zu dem sehr viel flexibleren Frauenbild) wie auch eine gute Portion Frauenfeindlichkeit. Es ist bezeichnend, dass in den Ländern, wo Frauen die wenigsten Rechte haben, (männliche) Homosexualität/Bisexualität (ausgelebt mit Männern) teilweise mit dem Tode bestraft wird.

Männer sind im Schnitt homophober als Frauen, aber weniger homophob Lesben gegenüber als Schwulen. Männliche Sexualität ist der größte Konsument auf dem "Markt der sexuellen Gelüste" und bestimmt somit die Geschmacksrichtung. Und die ist überwiegend heterosexuell. Hetero-Männer fetischisieren zudem in einem höheren Ausmaß bi- und homosexuelle Frauen, sprich sie sind ihnen gegenüber nicht unbedingt aus humanen Gründen toleranter, sondern weil sie die weibliche Sexualität als etwas sehen, dass ihnen dienlich ist oder sein könnte (der berühmte FFM mit obligatorischen Bi-Spielchen). Frauen, obwohl sie, wie ein Beitrag des Joy-Magazins gezeigt hat, männliche Homosexualität durchaus genießen, unterscheiden nicht wirklich zwischen Lesben und Schwulen.

Hinzu kommt, dass es für Männer selbst heute noch ein recht strenges Korsett der Männlichkeit gibt, zudem haben mehr Männer als Frauen eine eher traditionelle Vorstellung von Geschlechternormen. Jeder Mann, der also nicht in dieses Korsett passt, ist kein Mann, unmännlich, ein Weichei, Waschlappen, unattraktiv, kein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft. Ein wichtiger Marker dieser Männlichkeit ist Heterosexualität, vor allem die Fähigkeit mit vielen Frauen schlafen zu können wird hoch geschätzt (es gibt keinen einzigen degenerativen Begriff für männliche Promiskuität, zusätzlich - wie man in den Jahren erkennen konnte - steigt die Frauenfeindlichkeit innerhalb der Kreise an, die keinen Zugang zu Sexpartnerinnen haben. Die Schuld wird vor allem den Frauen zugeschoben, weil diese sozusagen ihnen den Eintritt in eine sehr exklusive, aber sehr begehrte Männlichkeit versagen). Schwule Männer schlafen nicht mit Frauen, des Weiteren leben sie in weniger strikten Rollenbildern und übernehmen öfter nicht traditionelle Aufgaben.

Und das ist der Übergang zu dem letzten Punkt, die Frauenfeindlichkeit. Weiblichkeit, vor allem im Mann, wird als etwas Niederes/Schlechtes angesehen. Zwangsfeminisierung, vor allem unter dem Aspekt der Erniedrigung und Demütigung, funktioniert nur wegen dieser Weltanschauung, es gibt kein wirkliches weibliches Äquivalent dazu, dass auch auf Erniedrigung und Demütigung abzielt. Zumindest habe ich noch nie eine Frau gesehen, die in Männerkleidung gesteckt und dadurch öffentlich gedemütigt wurde (Anmerkung: Das ist kein Angriff auf diejenigen, die diese Kinks mögen und ausleben, es erklärt nur den Hintergrund, warum sie in unserer Gesellschaft funktionieren und eben so aussehen wie sie aussehen). Frauen demütigt man im Allgemeinen, indem man ihre Sexualität gegen sie verwendet (Schlampe, Hure, Fickloch) oder de-personalisiert und sie als Objekt benutzt. Männer hingegen werden gedemütigt, in dem sie wie Frauen angezogen werden, traditionell weibliche Aufgaben übernehmen, sprich sich wie Frauen benehmen (müssen) (ja, es gibt natürlich noch andere Methoden, Männer zu erniedrigen, aber das ist etwas, dass man speziell nur bei Männern findet bzw es gibt wenn überhaupt nur eine sehr kleine Nische, die Zwangsvermännlichung bei Frauen als Werkzeug zur Erniedrigung und Demütigung benutzt).
Tja, Überraschung, vielen homosexuellen Männern, vor allem die eher den Bottompart (passiven) übernehmen, dichtet man eine gewisse Weiblichkeit an.

Biphobie ähnelt stark der Homophobie, hat aber nochmal mit eigenen Vorurteilen, Stereotypen und Weltanschauungen zu kämpfen. Nicht nur sehen viele Menschen in bisexuellen Männern einen eigentlich verkappten Schwulen - er hat also wie Schwule mit den "typischen" homophoben Ansichten zu kämpfen, hinzu kommt die Ablehnung aus den eigenen queeren Reihen, die Bisexualität verneint, quasi als non-existent deklariert, es gibt die Anschuldigung, dass man als bisexueller Mensch gar nicht das Leben einer "echten" queeren Person nachvollziehen kann, denn letztendlich besteht immer die Option den normalen, heterosexuellen Weg (Ehe, Familie, Kind, Haus in der Vorstadt) einzuschlagen - man gehört also nirgends richtig dazu. Das alles erfahren natürlich auch bisexuelle Frauen (wobei zu bisexuellen Frauen gesagt wird, dass sie eigentlich heterosexuell sind und nur "experimentieren"), aber durch die etwas höhere Akzeptanz und Fetischisierung (man denke da an all die Paarpartys mit Bi-Frauen) ihrer Queerness in der Gesellschaft sowie die sexpositiven Bewegungen, die vor allem den Frauen generell zu Gute kommen, macht es Bi-Frauen leichter, zu experimentieren, sich damit zu identifizieren und sich zu outen.

Puh, langer Beitrag, ich hatte zu viele Gedanken zu diesem Thema. Aber ich denke, das ist ein guter Abriss, warum vor allem Bi-Männer noch zu kämpfen haben und das wahrscheinlich noch für viele Jahre - leider.
@Adelina_hh

Vielen Dank für Deinen sehr gut dargestellten Beitrag. Die Umstände welche Du aufzeigst, sind wohl in vielen Bereichen gültig. Quasi allgemeingültig.

Ein auch von uns „erlebter“ Spiegel, der ungeschriebenen gesellschaftlichen Gesetze. Hoffen wir auf Öffnung und die damit übermittelte Botschaft, das durch eine friedliche Toleranzbereitschaft niemanden etwas weggenommen wird.

Aber natürlich muss man auch verstehen, das der Eine oder Andere Bedenken vor sozialen Konsequenzen, oder gar einem sozialen Abstieg hegt.

In diesem Zusammenhang kann man sich eventuell die Ängste und Bedenken von Frauen, Transmenschen und insgesamt queeren Menschen gut vorstellen.

Wir sollten immer aufzeigen das „menschlich sein“ in all seinen Facetten und Farben völlig natürlich ist, unabhängig seiner Ausrichtung- solange sie friedlich und menschenfreundlich ist.

Das könnte Mut geben.
*******963 Mann
3.678 Beiträge
@*******_hh *guterbeitrag* *top* danke dafür!
Zu diesem Thema könnte ich jetzt ein Buch schreiben. Seit vielen Jahren befasse ich mich mit der Hirnforschung und die inzwischen gewonnenen Erkenntnisse sprechen eine klare Sprache.
Es ist vor allem ein Wunschgedanke der Frauen, dass Männer bezüglich dem Gehirn und somit im Denken und Fühlen gleich sind (sein sollten), wie Frauen. Daraus leiten sie auch das Recht ab, ständig an dem Verhalten der Männer rumzunörgeln und sie zu "erziehen".
Das Gehirn des Menschen hat sich in den vergangenen dreißigtausend Jahren kaum verändert. Das weibliche Gehirn unterscheidet sich vom männlichen Gehirn in deutlich über dreihundert signifikanten Punkten. Das Sexualzentrum der Männer sitzt an einer anderen Stelle als bei Frauen und ist größer. Schon deshalb unterscheidet sich der Umgang mit der Sexualität.
Männer haben also eine andere Hardware im Oberstübchen als Frauen und die Natur (Evolution) hat ein anderes Programm und Treiber installiert. Die Treiber liegen bei Frauen und Männern in unterschiedlichen Konzentrationen vor und haben dadurch andere Auswirkungen. Das war sehr schlau von der Natur (Evolution), denn das hat dafür gesorgt, dass die Menschen überleben konnten.
Die Treiber heißen beim Mann Testosteron (bei Frauen in deutlich niedriger Konzentration steuert es die Libido) und Vasopressin (auch bei Frauen vorhanden). Das Vasopressin steuert bei Männern die Paarbildung, Vatergefühle und ist auch für aggressives Verhalten verantwortlich, um potentielle Konkurrenten abzuwehren. Diese potentiellen Konkurrenten waren schon immer andere Männer und potentiellen Konkurrenten hat Mann in der Regel nicht den Schwanz bearbeitet. Das Testosteron sorgt auch für die territoriale Abgrenzung gegenüber anderen Männern. Deshalb haben wir Männer von Natur aus eine sehr viel höhere Barriere was den gleichgeschlechtlichen Kontakt betrifft. Bei den Frauen spielen hauptsächlich die Östrogene (Östron, Östradiol, Östriol) und das Prolaktin eine dominierende Rolle. Die Wissenschaft sagt, dass die Männer untereinander eine side-by-side-Beziehung haben und die Frauen eine face-to-face-Beziehung.
Im Klartext, das weibliche Gehirn ist von Natur aus (Evolution) sehr viel deutlicher auf Bi-Sexualität getrimmt und auch das hat die Natur sehr schlau eingerichtet. Es war wichtig für den Frieden innerhalb einer Sippe, als es auf dem Globus noch sehr viel weniger Menschen gab und der Zusammenhalt einer Sippe überlebensnotwendig war.
Wenn Männer und Frauen im Oberstübchen eine Soft- und Hardware haben, die sich stark unterscheidet, dann kann bei identischer Dateneingabe nicht das gleiche Ergebnis erscheinen. Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch die Sozialisation, die nachträglich Programme installiert. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das weibliche Gehirn stark bi-sexuell und das männliche Gehrin stark heterosexuell ausgerichtet ist und das spiegelt sich in den Joy-Profilen wider. Das hat nichts damit zu tun, dass wir Männer uns unsere Bi-Sexualität nicht eingestehen.
Wenn Männer wie Frauen akzeptieren würden, dass das jeweils andere Geschlecht niemals identisch denken, fühlen und handeln kann, dann gäbe es weniger Probleme in den Paarbeziehungen.

Hier enden meine Ausführungen und mehr werde ich dazu nicht beitragen. Mit Wahrheiten schafft man sich sehr oft Gegner, weil mühselig errichtete Luftschlösser einstürzen.
Wer Interesse an noch mehr Wahrheiten hat, dem empfehle ich zwei Bücher der Hirnforscherin Louann Brizendine mit den Titeln "Das weibliche Gehirn" und "Das männliche Gehirn". Beide Bücher sind sehr verständlich geschrieben.
**********audia
4.900 Beiträge
Für mein biologisches, rein sachlich wirkendes Verständnis, ist die "Heterosexualität" ja in den Genen der Menschen verankert, damit sich die Gattung Mensch reproduzieren kann. Mann findet Frau, Frau findet Mann, ergo, es ist, einfach und technisch gedacht, ein Tool zur Arterhaltung. Sie ist sozusagen eine "Werkseinstellung". *zwinker*

Homo- und Bisexualität ist, laut den eher neueren Forschungen, ein Phänomen, von "verändertem Erbgut", bedingt u.a. durch Hormonschwankungen und zwar im Zeitraum der DNA-Verkettung bei der Zeugung eines Menschen.
Persönlich habe ich auch sehr lange darüber nachgedacht, warum eben auch homo- und bisexuelle Menschen existieren, ok es betrifft mich persönlich ja ebenfalls, und ich konnte über Jahre hinweg, bis jetzt, kaum für mich plausible Ursachen dafür finden. Das es auf dem Planeten Erde mengenmäßig auch viel mehr heterosexuelle als homo- und bisexuelle Menschen gibt, ja das ist auch kein Zufall.

Es kursierten damals auch andere Theorien über Homo- und Bisexualität: so z.B. das es "vorgelebt" wurde und man es sich dann "angeeignet" hatte im Kindesalter, das es aus einer Art "Not" entstanden sein soll, siehe Gefängnis-Sexualität unter Männern, Sigmund Freud schrieb bereits im Jahre 1905 darüber, das alle Menschen per se als bisexuell geboren werden, und dann später die passende Entscheidung finden sollten usw.

Deshalb ist Dein Text, Pianoman_17, eine interessanter Gedankenanstoß. Gut, ich bin kein Mediziner und auch kein Biologe, hatte zwar vor Urzeiten Bio-Leistungskurs, aber mir persönlich machen die "nüchternen Fakten" aus der Medizin und Biologie nix aus, denn durch mehr und mehr Aufklärung auch auf wissenschaftlicher Seite, kann man schon mehr gegen die immer noch grassierenden Vorurteile angehen. Man sollte, neben emotionalen, gefühlsbehafteten Erklärungen aber auch wissenschaftliche und medizinische Fakten und Erklärungsversuche gelten lassen.
@*******n_17

Einfach der stärkste Beitrag in diesem Thread. Und er gibt das wieder, was mir eine sehr gute Freundin, die Sexualpsychologie studiert, auch mehrfach erläutert hat. *danke*
Hintergründe zur Frage und genannten Thesen.
Zu den evolutionär betrachteten Sozialisierungsmustern der beiden binären Geschlechter, hinsichtlich ihrer Biologie dahinter:

Quelle: https://www.spektrum.de/lexi … issenschaftlicher-sicht/4636

Zitat daraus:

... *
Auch die Festlegung der Rangordnung innerhalb gleichgeschlechtlicher Gruppen unterscheidet sich entsprechend. Diese und andere geschlechtstypischen Verhaltensdispositionen dürften auf der in der menschlichen Stammesgeschichte früh angenommenen arbeitsteiligen Familien- und Gruppenstruktur beruhen. Man geht von der grundlegenden Sicherstellung der Versorgung durch die Sammeltätigkeit der Frauen aus, während die tierische Nahrung vorwiegend durch die Jagd männlicher Gruppenmitglieder herbeigeschafft wurde. An dieser Vorstellung wird in den letzten Jahren jedoch vermehrt Kritik geübt: man nimmt zunehmend an, daß Frauen gleichfalls an der Erbeutung tierischer Nahrung beteiligt waren. Auch die geschlechtsabhängig divergierenden Orientierungsmethoden im Raum – werden Orientierungsmarken entfernt, haben Frauen größere Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden, Männer dagegen, wenn die räumlichen Dimensionen verändert werden – werden mit den arbeitsteiligen Aufgaben im Ernährungsbereich zu erklären versucht. Überleben und Fortpflanzung, die unterschiedliche Beteiligung an der Versorgung und den Betreuungsaufgaben des Nachwuchses erforderten demnach im Verlauf der Menschheitsgeschichte im jeweiligen Geschlecht andere soziale Strategien, Eigenschaften und Fertigkeiten, die sich in diesen unterschiedlichen Verhaltensdispositionen niederschlugen.

Deutlicher:

ist bei männlichen* die sog. Dominanz-Hierarchie zu finden, bei weiblichen* die Geltungs-Hierarchie.

//Was hat "sie" was ich nicht habe, wäre ebenfalls ein KO-Kriterium für Bi-sexualität bei Frauen, da genannte Geltung in Frage gestellt sein kann. Möglich denkbares Szenario: Ich hole mir die eigene Konkurrenz ins Haus?//

Auch interessant:

...Bei komplexeren Aufgaben, zu deren Bewältigung viele Fähigkeiten erforderlich sind, verringern sich die Unterschiede, falls sie überhaupt nachweisbar sind. Die Aufschlüsselung geschlechtsabhängiger Eigenschaften mit Hilfe neuer Technologien der Hirnforschung steht noch immer weit am Anfang, zudem ist die untersuchte Probandenzahl aufgrund der aufwendigen Methoden vergleichsweise gering. Endgültige Aussagen über die Ursachen sind nach wie vor nicht möglich...

weiter:

...daß aufgrund der frühen und spontanen Bevorzugung von gleichgeschlechtlichen Interaktions- und Spielpartnern für ein Individuum die Mitglieder des eigenen Geschlechts über attraktivere Verhaltensmuster verfügen, da sie dessen individuellen Neigungen besser entsprechen. Die Orientierung eines *Menschen zum eigenen Geschlecht hin verstärkt folglich geschlechtstypische Verhaltensweisen zusätzlich...

Hormone[Testo]:

Quelle: https://www.spektrum.de/news … nterschaetzte-hormon/1303615

Zitat daraus:

Das Männlichkeitshormon Testosteron hat traditionell einen schlechten Ruf. Dem Klischee nach sorgt es nicht nur körperlich für stärker ausgeprägte maskuline Züge, sondern fördert auch antisoziales, aggressives Verhalten und Sexsucht. Der US-amerikanische Schauspieler Alan Alda sprach in den 1970er Jahren sogar scherzhaft von einer "Testosteronvergiftung", unter der fast alle Männer litten und derentwegen sie sich so sonderbar verhielten. Noch heute beschreibt der Begriff "testosterone poisoning" im Englischen unvernünftiges, stereotyp negatives Gebaren von Männern. Ob der Botenstoff aber tatsächlich das Sozialverhalten beeinflusst, wird erst seit Kurzem wissenschaftlich untersucht – mit teils überraschenden Ergebnissen...

...Einerseits ergaben beispielsweise Studien mit männlichen Gefängnisinsassen, dass die Menge des Hormons im Blutkreislauf mit der Schwere der begangenen Verbrechen zusammenhängt. Wer wegen Vergewaltigung, Mord oder bewaffneten Raubüberfalls verurteilt wurde, zeigt im Schnitt höhere Testosteronwerte als jemand, der wegen Diebstahl oder Drogenmissbrauch einsitzt. Eine Auswertung der Disziplinarberichte belegte außerdem, dass Insassen mit viel Testosteron im Blut öfter in Konflikte mit Mithäftlingen verwickelt waren. Interessanterweise gelten diese Befunde auch für weibliche ­Inhaftierte...

Die Resultate zeigen vor allem eines: wie tief der Glaube an die negativen Wirkungen von Tes­tosteron in unserer Kultur verankert ist...

...Allerdings bedeuten diese Ergebnisse noch nicht, dass der Botenstoff ursächlich für das ­be­ob­achtete Verhalten verantwortlich ist. Denn zum einen wurde in diesen Studien lediglich die Konzentration im Blutkreislauf bestimmt. Da das Gehirn jedoch auch selbst Testosteron produ­ziert, steht die im Blut zirkulierende Menge nicht in ­direktem Verhältnis zur Menge im Gehirn. Zum anderen ändert sich der Testosteronlevel im Blut als Reaktion auf bestimmte Situa­tionen. Dies zeigte beispielsweise eine Studie von Justin Carré von der kanadischen Nipissing University: Wenn sich männliche Hockeyspieler ein Video ansahen, das den Sieg ihrer Mannschaft zeigte, stieg die Testosteronkonzentration in ihrem Spei­chel um rund ein Drittel an. Sahen sie ein ­Video mit neutralem Inhalt, änderte sich der Hormonhaushalt nicht. Wenn Forscher die Menge des Botenstoffs also lediglich messen, ist damit die Kausalitätsfrage nicht geklärt: ­Höhere Tes­tosteronwerte können durchaus das Resultat von Aggressionen sein statt umgekehrt...

...Die Resultate zeigen vor allem eines: wie tief der Glaube an die negativen Wirkungen von Tes­tosteron in unserer Kultur verankert ist. Probandinnen, die glaubten, Testosteron geschluckt zu haben, machten im Schnitt unfairere Angebote als Teilnehmerinnen, die vermeintlich ein Placebo erhalten hatten – unabhängig davon, was sie tatsächlich intus hatten. Sie zeigten also dem ­Klischee entsprechendes Dominanzgebaren. Der tatsächliche Effekt des Hormons war jedoch komplett entgegengesetzt: Wer das aktive Präparat erhalten hatte, machte im Schnitt fairere Angebote als Probandinnen in der Placebo-Gruppe...

Fazit der Studie:
...Aggressives Verhalten lässt sich nicht einfach mit dem Hormonstatus erklären – das menschliche Sozialverhalten ist deutlich komplexer...

Vasopressin [Antidiuretisches Hormon]

Link: https://www.spektrum.de/lexi … ssenschaft/vasopressin/13530

Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Antidiuretisches_Hormon

So wäre dann der Stand der belegbaren Wissenschaft, zur Frage des TE. *wink*

Insgesamt kann aufgrund von einem komplexen und völlig individuellen/geschlechtsunabhängigen Basismodell "Mensch" kein wissenschaftlich herleitbarer Zusammenhang für eine "Bi-Affinität" abgeleitet werden. Gilt also weiterhin: N=1

Fußnote: * = https://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html
*******0815 Mann
246 Beiträge
Kurz geschrieben:
Mir ist es auch schon aufgefallen das Paare meist nur einzelne Frauen oder wenn es von ihrer Sicht aus sein muss auch ein anderes Paar sucht da echt viele Frauen bisexuell angegeben haben und es anscheinend zu sein. Ein Paar mit einer Bi-Frau suchen extrem selten einzelne Männer. Aber das spielt keine Rolle denn einzelne Männer sind eh hier in Überzahl und das ist einfach mal so
**********audia
4.900 Beiträge
An Andinbg0815
Die von Dir auch bemerkte Konstellation bei einem Dategesuch ist kein Zufall, denn es basiert immer auf der jeweiligen BDSM-Paarkonstellation UND der sexuellen Veranlagung der beteiligten Personen.
Also mal ein kleines Beispiel: Paar sucht Frau. Zu bestimmt 90 Prozent handelt es sich um ein heterosexuelles MaleDom-Paar, welches eine zweite weibliche Sub sucht. In dieser Konstellation wird wohl nie im Leben ein zweiter zumindest submissiver Mann gesucht. Manche Konstellationen funktionieren nicht, bedingt durch die sexuelle Veranlagung, manche Konstellations-Gesuche treten sehr häufig auf, manche tendenziell eher seltener, aber das ist, wie schon erwähnt, niemals Zufall.
****59 Paar
1.785 Beiträge
Definitiv gehen Frauen mit der Bi-Sexualität lockerer um.
Männer "eiern" da ständig um das Thema rum. Da werden Begriffe und Ausreden erfunden für die man einen neuen Duden erstellen sollte.
Aus den verschiedensten Gründen will der Mann unbedingt nicht bi sein!!
Der Eine ist nicht bi weil Er sich nur von Männer blasen läßt, der Andere ist nicht bi weil er nur Männer fickt und sich nicht ficken läßt, der Dritte ......................wenn ich jetzt weiter aufzähle wird es der neue Duden *huch*
So iss es.
Leider kommt dann immer..... Ich bin aber hetero. Why not? Ist doch kein Problem.
Bi Spiele sind nun mal eine geile Sache.
*********erin Frau
262 Beiträge
Mir und uns ist diese Ungleichheit auch schon aufgefallen. Auch ich hab den Eindruck, dass es viel mehr Frauen gibt, die im Profil "bi-interessiert" oder "bi" angeben als Männer. Und was das dann wieder heisst ist nochmal sehr unterschiedlich. Wir sind prinzipiell offen für ab und an mal einen Bi-MMF und ich hab schon mit Männer geschrieben, für die "es okay wäre, beim MMF auch mal einen geblasen zu bekommen" bis hin zu Männnern, die mehr Interesse an meinem Partner als an mir hatten *zwinker* Und ob im Profil "hetero", "bi-interessiert" oder "bi" stand, war wenig ausschlaggebend.

In Chats sagen aber wirklich einige Männer, die auch Bi-Kontakte haben, dass es Frauen und Paare abschreckt und sie negative Erfahrungen damit gemacht haben und es daher rausgenommen haben. Ich finde das persönlich schade, aber wenn man vor allem Frauen und Paare sucht (was als Einzelmann eh schon schwierig genug ist), kann ich verstehen, dass man es sich nicht noch schwerer machen mag. Schade finde ich es aber. Sowohl für die Männer selbst, als auch für die Zuverlässigkeit der Angabe als auch so gesellschaftlich. Bi-Interesse heisst ja nicht unbedingt, dass Bi sein muss. Mich persönlich reizt jetzt ein FFM zwar nicht, aber wenn wäre es mir ehrlich gesagt egal, ob die Frau bi-interessiert wäre oder nicht, solange sie aktzeptiert, dass ich es nicht bin.

Also: Nur Mut Männer *g* Umso mehr Männer das offen auch zugeben oder im Profil angeben, desto normaler wird es ja auch *g*
Und es gibt auch Frauen - wie mich - die das sogar sehr mögen.

Liebe Grüsse
Ideensucherin
*******0815 Mann
246 Beiträge
Ja das ist echt ein guter Beitrag ich finde es sehr gut wie du das geschrieben hast 👍
*******urus Mann
131 Beiträge
Hey *g*
Muss zugeben, dass ich jetzt nicht alle Beiträge hier gelesen hab, würde aber gerne mal meine Meinung/Sichtweise äußern:
Was mir aufgefallen ist, dass in vielen Threads bei dem es um das Thema Anal beim Mann geht, die meisten Männer gleich betonen müssen, dass Sie nicht Bi-/schwul sind. Und wenn es so wäre, so what?!
Dabei möchte ich mich davon selbst nicht mal ausnehmen, lange Zeit, gerade als man noch jünger war, ging es mir ähnlich.
Mittlerweile ist/wäre es mir egal. In einem Beitrag von mir hier geht es auch darum, dass ich mich bei meiner Partnerin als Bi outen möchte/werde. Wenn das geschafft ist, hätte ich wirklich kein Problem dazu zu stehen. Finde es sogar eher etwas anregend über mich selbst sagen zu können, dass ich Bi bin. Natürlich würde ich es trotzdem niemanden unter die Nase reiben oder so.

LG
Ich glaube Frauen gehen anders damit um
Wir Männer denken zu viel

In vielen Beiträgen kann man lesen das die Frauen überhaupt kein Problem mit der bi Seite ihrer Partner haben und auch nicht abgeneigt sind wenn er seine bi Seite ausleben möchte oder wenn er Analsex möchte
Oder strapon

Ich denke man trifft auf offene Türen bei Frauen wenn es um die Sexualität geht
Ich kann hier nur für mich sprechen. Mein Eindruck ist, dass bei aller gesellschaftlichen Toleranz Bi oder auch Gay immer noch in die Tabuzone Stichwort „Arschficker“ geschoben werden. Die Toleranz gegenüber weiblicher Bisexualität oder Homosexualität ist weitaus größer. Auch ich lebe meine BI-Neigung ungeoutet und heimlich aus. Niemand aus meinem unmittelbaren Bekanntenkreis weiß davon. Eines der Motive ist sicherlich ähnlich, wie bei dem obigen Text. Es ist manchmal wesentlich einfacher einen Mann für sexuelle Aktivitäten zu finden als eine Frau. Und Mann weiß auch wie Männer, zumindest die, die miteinander Spaß haben, ticken. Bei meinen Begegnungen in Pornokinos und auch Cruising Arealen bin ich allerdings auch recht vielen verheirateten Männern begegnet, die den Sex mit Männern alle heimlich auslebten, so dass ich davon ausgehe, dass die Dunkelziffer bisexueller Aktivitäten weitaus höher liegt, als die angegebene Zahl. Es ist noch ein weiter Weg bis zur absoluten Offenheit gegenüber allen sexuellen Orientierungen. Erst wenn es „normal“ ist dass Männer Sex mit Männern haben, werden sich alle, die es mögen, dazu bekennen wollen/können.
*********burg Mann
19 Beiträge
Ich glaub, bei uns Männern geht es schwieriger Bi zu sein, oder es anzunehmen, da viele glauben Ihr Status als Alpha - Tier oder Familienoberhaupt wäre dann gefährdet.... auch ist der Umgang und die Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichem ungleich weitervermittelt oder anerzogen worden, je älter Mann ist. Als ich 12 war, war man Mädchen gegenüber die sich küssten und Händchen hielten tolerant, na vor 30 Jahren das mal als 14 jähriger Junge versuchen 😜
*****008 Mann
1.759 Beiträge
Ich glaube, dass unsere Gesellschaft im Bezug auf Bi-Männern gar nicht offen ist. Es wird zwar so getan als ob, aber nicht wirklich so gedacht. Frauen sind da einfach weiter.

Vielleicht in Sex Foren aber die Hetero Frauen die ich kenne beschäftigen sich Null Komma Null damit.
Es sind immer nur Einige und nie die Frauen oder die Männer. der einzige Unterschied es sind mal mehr oder mal weniger offen für irgendwas.
******der Mann
2.889 Beiträge
Sind sie auf jedem Fall, da sie schon als Kinder und Jugendliche, Hand in Hand nit ihrer besten Freundin gehen konnten. Und keinen hat es gestört, es war normal. Aber wehe 2 Jungs......
*******en67 Frau
2.551 Beiträge
Also ich hetero, ja wirklich und nein, ich will nicht probieren, mit einer Frau Zärtlichkeiten auszutauschen.
Na wenn Hand in Hand gehen schon Bi Sexualität ist.

Ich bin früher immer mit ner Freundin in der Disco zusammen auf die Toilette gegangen.
Hatte aber nichts mit Bi zu tun wir haben uns nur Gegenseitig die Haare beim Kot...… hochgehalten damit sie nicht in der Schüssel landeten.

Meine Brüder haben dagegen immer mit Kumpels geduscht und dabei arm in Arm gesungen und gefeiert
(War nach den Spiel auch Sinnvoll) trotzdem ist keiner Bi von ihnen.
In jedem Fußballstadion lagen sich Wildfremde Männer in den Armen.

Ich denke mal wenn ein Mann 2 Frauen Hand in Hand oder Arm in Arm sieht spielt da oft das (Porno) Kopfkino als Vater des Gedanken eine große Rolle.

Und ich gehe mal soweit zu sagen das wenn so einige Männer keinen Druck ausüben würden hier jede zweite nicht mehr Bi interessiert in ihrem Profil stehen hätte.
*******schi Frau
14.602 Beiträge
ich kann natürlich nur für mich reden

da ich sowohl hetero als auch lesbisch gelebt habe
darf ich mich hier durchaus als bi-sexuell bezeichnen
*knicks*
und zum thema "normal"
als ich früher in einem internat war - nur mädchen und nonnen
und dort 1. erfahrungen mit dem gemeinsamen erkunden des körpers hatte
war das alles andere als "normal"

als wir erwischt wurden, bin ich rausgeflogen
und meine eltern konnten das noch nicht mal thematisieren
so normal fanden die das...
*******schi Frau
14.602 Beiträge
in dem zusammenhang erinner ich nur an den film

"mädchen in uniform" 1958

OHNE happy end...

das amerikanische äqvivalent dazu: "infam"

es gab in beiden filmen einen selbst-mord
so normal waren die frauen früher
die "anders" fühlten...
*****ite Frau
9.485 Beiträge
Ich glaube, dass Frauen sich mehr untereinander lieben ohne dass es sexuell wird.
Und bei den Herren ist es umgekehrt.
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