Ich war auch mal ein Jahr selbstständig. Hab das dann aufgegeben und bin froh, wieder einen Job im Angestelltenverhältnis zu haben, wo ich meine 39-Stunden-Woche habe und weiß, was ich am Ende des Monats bekomme und wo ich nicht Unsummen an die KK zahlen muss.
Ob eine Arbeit inhaltlich anspruchsvoll ist oder nicht, hat nichts damit zu tun, ob man selbstständig oder angestellt ist.
Ich bin mit meinem jetzigen Job mehr als zufrieden. Ich bin relativ frei darin, wie ich mir den Arbeitstag gestalte. Ob ich mal schon früh um 7 anfange und mal 14 Uhr Schluss mache oder ob ich auch mal erst 10 Uhr anfange und dann vielleicht bis 21 Uhr arbeite.
Auch in der Umsetzung meines Arbeitsauftrages habe ich Freiheiten, wie ich das Ganze umsetze, Hauptsache ich mache das, was mein Arbeitsauftrag mir inhaltlich vorgibt.
Insofern kann ich ich mit meiner Arbeit inhaltlich glücklich schätzen.
Ich kenne aber auch andere Arbeitsbedingungen, sei es damals als Studentenjob (Büros putzen, Zeitungen und Prospekte austragen, Regale einräumen, Bürovertretungen) oder später auch als Nebenjob (Spüljob in der Gastronomie) und ich habe alle meine Jobs ordentlich und zuverlässig und ohne mich zu beschweren gemacht und war mir nie für irgendwas zu schade. Schließlich bin ich dafür bezahlt worden, wenn auch teilweise nur mit Mindestlohn.
Daher sagt ein JOB, den jemand hat, in meinen Augen auch nicht unbedingt und nicht immer so viel über einen Menschen aus.
Ich weiß aber auch, dass es Menschen gibt, die sich für bestimmte Tätigkeiten zu schade sind und sich abfällig darüber äußern. Solche Menschen sind für mich absolut nichts.
Sollte ich mal meinen Job verlieren und nicht gleich was Neues in meinem beruflichen Bereich finden, dann gehe ich auch zusätzlich ALG 1 zum Mindestlohn Klos oder Büros putzen oder wieder an die Spülmaschine in einer Hotelküche oder in ein Callcenter, um meine Miete bezahlen zu können, ehe ich ALG 2-Aufstockung beantrage.
Und nach meiner eigenen Einstellung beurteile ich auch andere.
Sollten sie da komplett anderes denken als ich, dann passen wir eben nicht so gut zusammen.