„Apropos Dating-Chancen: Ich habe auch schon mehrmals bemerkt, dass mein Beruf eher abschreckend gewirkt hat. Ich bin halt nicht die Sekretärin in meinem Büro, sondern habe doch da ein wichtiges Wörtchen mit zu reden.
Da das auch noch in einer männerdominierten Branche ist, hatten viele vermutlich schlichtweg keine Eier mehr in der Hose gehabt, als ich mich konkret zu Ausbildung und Tätigkeit geäußert hatte.
Finde ich persönlich schade. Die Datingpartner verpassen da sicher was.
Der Punkt dürfte hier sein, wie selbstreflektiert und geerdet jemand mit seinem Status Quo ist. Wenn du weißt, warum du dort angekommen bist wo du jetzt stehst und mit dem zufrieden bist, was du erreicht hast, benötigst du niemanden, auf den du herab- oder heraufschauen musst. Dann definierst du dich über dich selbst und nicht über deine Umgebung.
Mich faszinieren starke Frauen, die wissen was sie wollen und selbstbewußt im Leben stehen. Die einem auch mal ordentlich Contra geben. Mir ist auch jemand mit einer direkten Sprache lieber, als jemand der rumdruckst.
Die Frage ist eher, ob die Position mit der eigenen Lebenswelt kompatibel ist. Jemand, der überwiegend für den Job lebt, wäre nichts für mich. Was nützt mir ein Partner, der die ganze Zeit auf Reisen ist, oder die meiste Zeit in der Firma ist. Nicht daß man die ganze Zeit aufeinander hockt - jeder braucht seine Freiräume. Aber etwas möchte ich vom Partner doch haben.
Da ich grundsätzlich längerfristige Beziehungen anstrebe, ist mir ist mir ist der Job meines Gegenübers wichtig, wenn auch eher indirekt. Grundsätzlich date ich aber die Person, nicht deren Job. Bzgl. Job ist mir wichtig, daß
• der Partner einen anderen Job haben sollte. Ich möchte den Job nicht nach Hause mitnehmen. Das wird schwieriger, wenn der Partner aus der gleichen Arbeitswelt kommt. Zum anderen ist es interessanter auch etwas über die andere Bereiche zu erfahren.
• Passender/kompatibler Charakter, Mindset, Ziele und Vorstellungen sollten vorhanden sein. Das kann gerne von den eigenen Eigenschaften abweichen, man sucht ja jemand, der einen ergänzt, bereichert, mit man dem sich unterhalten kann.
• der Job korreliert ja in der Regel auch mit einer bestimmten Lebenseinstellung, einem bestimmten Charakter einhergeht. Gleiches zieht Gleiches an. Überspitzt gesagt wird ein guter Controller eher ein autistischer Erbsenzähler sein, ein Beamter ist vermutlich kein Freigeist.
• Das finanzielle Niveau, Status etc. interessieren mich im Grunde nicht. Der Partner sollte nur in der Lage sein, sich seinen eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Ein wirklich hohes Gehalt finde ich nicht einmal so interessant. In der Regel ist dies ja mit entsprechenden Hässlichkeiten/Nachteilen erkauft.
• für mich der Job neben dem zwangsläufigem Ziel, seinen Lebensunterhalt zu sichern, auch eine Art Berufung ist. Insofern fällt es mit leichter das zu sehen, bei einer Verkäuferin, die ihre Kunden gerne berät, oder bei einem Entwicklungsingenieur als bei einem Müllfahrer. Brüche im Leben oder temporäre Tiefphasen wie Arbeitslosigkeit etc. wären für mich kein Hindernis. Man wächst ja an seinen Herausforderungen, meist sind dies auch die interessanteren Menschen, weil sie mehr erlebt haben. Man sollte sich nur nicht unterkriegen lassen und trotz Rückschlägen weiter machen.
• Selbständigkeit ist ebenfalls wichtig. Ich mag Leute, die im Leben stehen und nicht von anderen abhängen.
• ähnliches intellektuelles Niveau. Gemeinsame Interessen, Bildung. Man will sich ja unterhalten und gemeinsame
• ähnliche Lebenswirklichkeit / soziale Herkunft: Eine starke Differenz im Finanziellen ist schwierig, da gerade in der Anfangsphase gemeinsame Aktivitäten getrennt bezahlt werden.
• Neugier: Ich bin ein aufgeschlossener und neugieriger Mensch. Nur in meiner eigenen Arbeitswelt zu leben wäre mir zu eindimensional. Insofern bin ich stets daran interessiert, meinen Horizont zu erweitern.
Generell ist die Frage, unter welchen Umständen man sich kennenlernt und welches Ziel beide dabei haben. Trifft man z.B. sich zufällig auf einer Party und ist vom anderen total geflasht, spielt das im Grunde alles keine Rolle. Letztlich geht es immer darum, ob die andere Person zu einem passt, einen bereichert und das ganze längerfristiges Potential hat.