„Mir gefällt die Idee dieser Art von Beziehung sehr gut, merke aber, dass wir drei noch so am stolpern sind. Wir haben jetzt ein Mal ein Gespräch zu dritt gehabt, bei dem jeder mitgeteilt hat, wie es ihm mit dieser Situation geht.
„Also der männliche Part hat den Begriff auf den Tisch gelegt. Und vielleicht müssen wir erst mal klären wie viel Liebe oder welche Art von Liebe uns verbindet...Aha.
Also, im Grunde ist das ganz einfach.
Während bei einer Zweierbeziehung zum Funktionieren zwei erwachsene, selbstbewusste und sich selbst liebende Menschen zusammen kommen müssen, zwei, die sehr gut allein leben könnten und "den anderen" nicht brauchen, sondern sich aus ihrer Ganzheit heraus entschließen, sich mit einem anderen Ganzen freiwillig zusammenzutun, um dann die Vorteile und Herausforderungen einer Beziehung zu erleben und zu gestalten,
sind es in einer polyamoren Beziehung ganz einfach mehr erwachsene und ausgereifte, sich selbst genügende, sich selbst liebende Menschen, die niemand anderen brauchen würden, die genau das Gleiche machen.
Wenn man sich nun ansieht, wie selten sich in Zweierbeziehung genau jene, erwachsene, sich selbst genügende, in sich ruhende, sich selbst liebende, einen anderen nicht brauchende Menschen zusammenfinden - so gut wie nie, eigentlich - kann man recht gut ableiten, wie groß wohl die Chance ist, dass sich in polyamoren Beziehungen mehr als zwei solcher Menschen finden
Vor der Entscheidung für ein Beziehungskonzept steht das tiefe Erleben: Ich bin mir selbst genug und brauche niemanden. Und wenn das bei allen Beteiligten wahrhaftig da ist, braucht es keine Absprachen, keine Regeln, kein Gezeter. Dann ist man sich selbst genug und genießt das Miteinander ohne Neid, Anspruch oder Kontrollwahn.
Ganz einfach