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Demisexualität - Ein Vorteil oder eine Hürde heutzutage?

*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Ich halte nix vom Aufsparen aus Prinzip, denn ob eine Erfahrung positiv oder negativ sein wird, weiß nichtmal meine Kristallkugel *wahrsager*
Damit erübrigt sich auch die Unterscheidung in richtig oder falsch. Macht viele Entscheidungen leichter und weniger pathetisch.
"Demisexualität" ist wohl für so manch Menschen, der so ist, eine gefühlte Hürde - je nach Denk- und Lebenshaltung. Ich selbst kannte den Begriff schon gar nicht, bis er irgendwann hier im JC Forum auftauchte. Was mich persönlich am meisten verwundert hat: ich dachte eigentlich, die meisten Menschen wären so wie ich, würden also eine möglichst tiefe Verbindung suchen. Gerade, wenn es um Sex geht.

Natürlich weiss ich es mittlerweile besser... und doch empfinde ich es ganz und gar nicht als Hürde, demi-sexuell zu sein, im Gegenteil. Ich habe viel Freude und Spass daran, dass ich mich tief und auf allen Ebenen mit Mrs. ZeeTee verbinden kann, unsere sexuellen Begegnungen sind zutiefst erfüllend und befriedigend. Die früheren Erfahrungen waren eher gemischt - und der Versuch eines ONS ging ganz gehörig daneben. Mrs. ZeeTee hat es schon gar nie versucht.

Alle meine früheren Partnerinnen haben diese Tiefe geschätzt, geliebt, gemocht - viele waren es zahlenmässig ohnehin nicht, und Sex war nie Trennungsgrund, sondern Unehrlichkeit, Verschlossenheit, und ja auch das "Übliche" wie Seitensprünge, Lug und Betrug, was mich als Menschen möglicherweise an anderen Stellen verletzt als andere...
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Mir macht es nichts aus, wenn ich als prüde und frigide bezeichnet werde. Ich weiß, was ich will, und das hat nichts mit Aufsparen zu tun, sondern damit, dass ich eine erfüllende Sexualität suche, und die kann ich nur in Verbindung mit Liebe, Verbundenheit, Vertrautheit haben.
Alles andere löst in mir keinerlei befriedigenden Gefühle aus. Also lasse ich es bleiben.

Sex ohne Liebe ist für mich, wie wenn ich Hunger habe, aber nur eine rohe Kartoffel zum Essen habe. Darauf verzichte ich, denn das wäre einfach nur bäh.
Mir fehlt dann auch nichts.

Begierde und Lust auf Sex entsteht sowieso nur, wenn es eine Person gibt, die genau diese Gefühle in mir auslöst. Und so einen Menschen habe ich mittlerweile schon jahrelang nicht mehr getroffen. Es dauert sowieso eine lange Zeit und viele Treffen, bis diese Vertrautheit und Verbundenheit entstehen kann.

Sicher gibt es auch Männer, die mich vom Äußeren her oder mit einer einzigen Mail erst mal flashen können, aber das reicht mir noch nicht aus. Da muss sich dann auch noch mehr entwickeln.

@*********t6874 hat es sehr gut formuliert:

demisexuelle Menschen finden einen anderen Menschen nicht "einfach so" attraktiv, dass sich Lust auf Sex einstellen will.

Die sexuelle Lust kommt erst ganz langsam, wenn sich der andere ins Herz schleicht. Erst, wenn ich jemanden mag, ich ihn interessant finde, man sich Wochen bis Monate kennen lernt, kommt vielleicht irgendwann das Bedürfnis, mit dem Sex zu haben.

Manchmal auch nie, dann bleibt das ein guter Kumpel.

Und weil alle Welt immer gleich ficken will, so scheint es zu sein, ist es blöd, haben so viele Menschen Vögelei zuerst im Kopf und halten dann andere für prüde oder sogar frigide, wenn die nicht gleich in die Kiste mit wem wollen.

Man darf sich das wirklich so vorstellen: egal, wie attraktiv der Datepartner ist, was ein Demisexueller sehr wohl registriert, löst das alleine keine Lust aus. Sexuelle Handlungen alleine befriedigen nicht, lösen keine guten Gefühle aus.

Erst, wenn Intimität, Vertrautheit dazukommen, entwickelt sich das Begehren. Ganz langsam.

Selbstverständlich kann ich physisch ficken, auch als ONS. Es bringt mir jedoch weder Lust, geschweige denn einen Höhepunkt.

... warum sollte ich sexuelle Handlungen mit eindm Fremden durchführen, wenn mich das kalt lässt und keinen Spaß macht?

Und daher habe ich auch die Gruppe Demisexuell gegründet, um dort weiteren demisexuell fühlenden Menschen eine Plattform zu geben, wo sie sich austauschen können.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Zitat von *****_67:
Stellt sich im Laufe der Zeit eine bestimmte Beziehung zu demjenigen ein bin ich bereit für den nächsten Schritt und das heißt Treffen.

Hier entscheidet für mich mein Gefühl, meine Nase ob es passt .
Wie war das Treffen , wie wohl fühlte ich mich mit dieser Person.

Entsteht auch hier ein weiteres, Ja ich will entscheidet der weitere Verlauf ob es weiter geht.

Dann gibt es ein weiteres Treffen.
Vielleicht entsteht hier schon der Wunsch nach Begehren.

Wenn ich mich für diesen Menschen entschieden habe , interessieren mich andere Partner überhaupt nicht.
Weder in meiner Fantasie noch in irgendeiner Interaktion.

Mein Denken ist ausschließlich auf diese Person gerichtet.
Mit ihr verknüpfe ich meine Lust und mein Begehren.

und

Zitat von *****_67:
Ich bin ein eher polyamorer Mensch und lebe dieses auch gerne aus.

Wie passt das zusammen?

Es gibt dann nur DIESEN EINEN Mann, alle anderen sind uninteressant.
UND
Weitere Männer lieben können, also polyamor sein?

Für mich ist das ein Widerspruch in sich.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Zitat von *********Seil:
Für mich kommt es darauf an was ich suche. Wenn ich in einen Club oder auf eine Party gehe und Spaß für den Abend will, dann muss ich nicht erst den Menschen in dem schönen Körper kennen lernen, um diesen Spaß zu haben.

Wenn ich allerdings eine feste Partnerin suche, dann gehe ich ganz anders vor. Dann mache ich tatsächlich erst ein mal ein paar Dates aus, die wirklich zum Kennenlernen sind und bei denen Erotik relativ weit hinten an steht.

Und genau diese Unterscheidung bzw. Einteilung nehmen demisexuelle Menschen nicht vor.

Für mich ist es keine Option, einfach nur "Spaß" für den Abend zu suchen.
Sex ohne Liebe macht mir keinen Spaß.

Daher würde ich auch niemals in einen (Sex-/Swinger-)Club gehen.
Es gibt dann nur DIESEN EINEN Mann, alle anderen sind uninteressant.
UND
Weitere Männer lieben können, also polyamor sein?

Es gibt demisexuell in monogam und in polyamor.

Demisexuell bedeutet doch lediglich, nicht Sex um des Sex zu haben, sondern mit tiefen Gefühlen füreinander.

Was Du vielleicht meinst ist polysexuell zu sein. Also möglichst viele Sexkontakte zu generieren.

Leider nutzen tatsächlich einige Menschen Polyamorie als Surfbrett, um polysexuell agieren zu können. So wie Freundschaft + fär viele eigentlich nur das + ist.

Sie
@*****ess

Ich gehe in Swingerclubs. Um da SM mit meinem sub zu erleben. Solange mir da niemand auf die Pelle rückt, ist alles fein. *g*

Sie
*****_67 Frau
4.509 Beiträge
Ich liebe meinen Mann und meinen Geliebten.
Zu beiden habe ich eine sehr tiefe emotionale Bindung.

Das bezeichne ich als polyamor.

Der Kontakt zu meinem Geliebten baute sich langsam über mehrere Monate auf.

Erst als ich einen geistigen Bezug zu ihm hatte , entstand die sexuelle Beziehung.
*********acht Frau
8.041 Beiträge
Ich habe kein Verlangen nach fremder Haut, unverbindlicher Sex wäre für mich emotionale Arbeit. Es geht schon, aber Spaß habe ich dabei nicht.

Entweder ich kenne den Mann schon länger und habe ihn in meine sexuelle Welt schon integriert, bevor es so weit ist, oder ich muss mich innerlich ermahnen, jetzt Sex zu machen. Das war z.B. der Fall, als ich Ersatz für eine Affaire suchte und schlicht ausprobieren wollte, obs auch sexuell passt.
Da muss ich dann durch.

Dieses Verlangen nach Vereinigung habe ich nur bei Männern, zu denen ich eine emotionale Verbindung habe. Das ist dann für mich mehr als nur Sex, und genau das will ich haben.
*********acht Frau
8.041 Beiträge
Ach ja - ich empfinde es weder als Vorteil noch als Hürde. Es ist halt so.
Es geht ja nicht ums "Aufsparen aus Prinzip", ich hab aber leider keine Idee, wie ich es erklären könnte.
Ich höre diesen Begriff gerade zum ersten Mal, man könnte also sagen er ist eng verwandt mit Sapiosexualität.

Ich finde es ehrlich gesagt etwas erschreckend, dass es diese Begriffe überhaupt braucht. Wir befinden uns anscheinend in einem Zeitalter in dem Menschen als Objekte und nicht mehr als Menschen gesehen werden.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Zitat von *******be77:
Ich finde es ehrlich gesagt etwas erschreckend, dass es diese Begriffe überhaupt braucht. Wir befinden uns anscheinend in einem Zeitalter in dem Menschen als Objekte und nicht mehr als Menschen gesehen werden.

Begrifflichkeiten helfen mir durchaus, etwas zu verstehen und nachzuvollziehen.
Und wenn man mich als asexuell oder prüde/frigide bezeichnen würde, kann ich immer noch entgegnen, dass ich das nicht bin, denn nur weil ich derzeit keinen Sex habe, heißt das nicht, dass ich asexuell bin. Nein, ich bin einfach "nur" demisexuell (und sapiosexuell) und mir fehlt zurzeit eben nur der richtige Partner (für eine feste Beziehung und für Sex).
Zitat von ****ine:
Demisexualität - Ein Vorteil oder eine Hürde heutzutage?
......
Wie steht ihr zu dem Thema Demisexualität?

Vor solch speziellen Fragen hätte ich gerne eine Definition des Begriffs.
So wie aktuell da gefragt wird redet jeder über sein eigenes Thema, das führt zu nichts.
Zitat von ****IZ:
Zitat von ****ine:
Demisexualität - Ein Vorteil oder eine Hürde heutzutage?
......
Wie steht ihr zu dem Thema Demisexualität?

Vor solch speziellen Fragen hätte ich gerne eine Definition des Begriffs.
So wie aktuell da gefragt wird redet jeder über sein eigenes Thema, das führt zu nichts.

"Demisexuelle sind Menschen, die nur dann sexuelle Anziehung empfinden, wenn sie eine starke emotionale Bindung zu jemandem aufgebaut haben. Dies ist meistens, aber nicht ausschließlich, in romantischen Beziehungen der Fall.
...
Primäre sexuelle Anziehung beruht demnach auf sofort erkennbaren Merkmalen wie Aussehen, Stimme, Bewegungsabläufe. Sekundäre sexuelle Anziehung beruht unter anderem auf Merkmalen, die eins erst kennenlernen muss, wie dem Charakter, Humor etc., und entwickelt sich im Lauf der Zeit. Es wird postuliert, dass Demisexuelle nur sekundäre sexuelle Anziehung kennen."

https://aktivista.net/2015/0 … aet-eine-orientierungshilfe/

Ich sag da gerne: Du kannst mir den sexiest Man alive nackt um den Bauch binden, darauf bekomme ich keinen hoch.

Ich nehme allerdings wahr, dass ein Mensch nach allgemeinen Kriterien attraktiv ist. Nur macht das alleine mit mir nichts, es entsteht kein Wunsch den Mann zu vögeln.

Sie
*********acht Frau
8.041 Beiträge
Exakt. Der Wunsch, ihn kennen zu lernen, das eventuell (wenn er abgesehen vom Aussehen noch verspricht, ein interessanter Mensch zu sein). Aber mehr erstmal nicht.
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