(ich habe nicht alle Kommentare gelesen, somit bitte nicht angreifen, wenn ich etwas anspreche, was schon "ausdiskutiert" ist)
persönliche Antwort: Ja, kann ich verzichten. Warum? Weil meine Kriterien, um mit jemandem eine Beziehung einzugehen, eher von seinem Denken abhängen als von seinen Handlungen. Das heißt, wenn derjenige null Hang zu dem Thema (S/M oder BDSM im Allgemeinen) hat und meine BDSM-Welt (oder wenn ich wegen ihm darauf verzichten würde, meine BDSM-Vergangenheit) trotzdem akzeptieren kann, und es "sonst" extrem gut harmoniert und ich mich bei ihm und mit ihm geborgen fühle, lasse ich mich gern auf ihn ein und verzichte evtl. auf diese Neigung, werde es aber – zumindest theoretisch (d.h. Szenengänge, Austausch mit Gleichgesinnten usw.) – nicht aufgeben. Schwierig wird es, wenn dieser Verzicht als Ultimatum seinerseits angesprochen wird.. dann wird es eher ein Katz-und-Maus-Spiel.. und irgendwann kommen die Schuldzuweisungen und Miss-Momente.
Auf der anderen Seite, wenn er mehr als ich in dieser Welt integriert ist und nicht Beziehung-taugliche Lebensstile hat und Neigungen, die mich null ansprechen (Nadeln zB), findet man entweder einen Kompromiss (offene Beziehung, Verzicht, gemeinsam ausprobieren) oder man verabschiedet sich und verhält sich dabei erwachsen.
In beiden Szenerien sollte man aber MUT haben, seine Neigung offen anzusprechen, eben wenn eine unschöne Reaktion des anderen droht.
Und ob ich überhaupt darauf verzichte, oder die Beziehung offen gestalte, oder bei etwas Neuem mitmache, hängt NUR von meinem Gegenüber ab. Mit manchen wagt man mehr, mit manchen nicht.