„und Zweitens, denjenigen, der sie erzählt, darauf hinzuweisen, daß dieses Gerücht evtl nicht stimmt und ihn auch zu fragen, warum es erzählt wird.
Die Erfahrung mit öffentlicher Gerüchteküche ist, das du nur von Leuten über die Gerüchte informiert wirst, die diese selber nicht glauben. Denn die Leute reden über dich, nicht mit dir. Und seltenst kennst du die Leute überhaupt.
Über einen Kollegen wird in der Stadt gesagt, er hätte seine Frau verlassen wegen einer Anderen und er hätte Krebs.
Nichts davon stimmt. Was die Leute nicht daran hindert, dies weiter zu erzählen. Wie willst du das stoppen? Jedes Dementi macht es schlimmer (wenn der dazu was sagt, muss doch was dran sein....). Und das sind alles Dinge gewesen, wo selbst die ältere Generation noch Verständnis zeigt.
Jetzt stell ich mir vor, im Profil stehen Dinge wie BDSM, NS, Kaviar, Windelfetisch, Bisexualität (ist dann ja nicht treu...), Gangbang oder dergleichen. Das kann derart toxisch sein, und die Leute (auch das zeigt die Erfahrung) machen Dinge draus, an die hättest du im Leben nicht dran gedacht. Hier nochmal der Hinweis auf die vielen Bunten Zeitschriften- Die Leute WOLLEN über andere reden. Du kannst nur entscheiden wieviel Futter du ihnen gibst.
Und ich würde den Leuten nie Futter über meine Sexualität geben. Das ist meine Sache. Und weil die Erfahrung zeigt, das gewisse Menschen davor nicht zurückschrecken, das zu gebrauchen- selbst wenn es sie als neutrale Information erreicht- ist es meine Aufgabe meine Informationen über diesen höchstpersönlichen Lebensbereich zu schützen. Das auch deswegen, weil der Leumund wichtig ist. Und zuviele "einschlägige Gerüchte" kann sich in der Gruppenarbeit mit Kindern und Erwachsene negativ auswirken. Plötzlich kommen weniger, und Andere kommen ins Zweifeln, ob da nicht doch was dran ist.
Schicken Eltern ihre Kinder zu einem Gruppenleiter, der zu Hause seine Frau "Maltretiert"? Oder der einem Windelfetisch anheimgefallen ist? Eher nein.
Und so leert sich deine Gruppe- was wiederrum den Träger der Gruppe aktiviert. Denn der will nicht, das die Leute wegen dem Leiter wegbleiben. Und der Träger wird irgendwann Konsequenzen folgen lassen.