Ich habe jetzt nicht die kompletten 27 Seiten gelesen, aber mal aus meiner Sicht und (!) Erfahrung. Ich bin im zweiten Leben Fotograf, zwischenzeitlich zwar quasi in Fotorente aber so um 2002-2010/11 habe ich sehr viel gemacht, vor allem im Bereich der Modelfotografie. Natürlich auch mit entsprechenden Veröffentlichungen, unter denen mein Name steht.
War nie ein Problem.
Dann habe ich den Job gewechselt, wurde Vertriebsleiter in einer Firma mit eher konservativen Strukturen. Was ich nicht wusste: eine Kollegin hatte sich intern auch auf die Stelle beworben, war aber mangels Erfahrung (noch zu jung) nicht genommen worden. Diese Kollegin hat dann alles dran gesetzt, Informationen über mich zu sammenn und nebenbei hat sie mir, ohne das ich es ahnte, Stöckchen hingehalten, über die ich bereitwillig gesprungen bin. Ich meine, man denkt ja nix böses. Wir sind 2-3x die Woche abends zusammen ins Fitness, kleines Benefit der Firma. Amletzten Tag meiner Probezeit wurde ich zum Boss zitiert, naiv wie ich war, dachte ich, mir wird gratuliert, immerhin, die Leistung hat mehr als gepasst. Stattdessen die Kündigung, wegen nicht angemessenem Verhalten einer Mitarbeiterin gegenüber. Auf Details verzichte ich.
Jahre Später habe ich dann als ISM bei einem schwedischen Maschinenbauer angefangen, da war ich fotografisch schon nicht mehr so wirklich aktiv. Ist aber egal, das Internet vergisst (fast) nichts. Was ich nicht wusste, ein Kollege aus einer anderen BU hatte sich intern auch auf die Stelle beworben, war aber nicht genommen worden. Warum ist mir nicht bekannt.
Dieser Kollege hatte dann offensichtlich ebenfalls angefangen, systematisch "Material" zu sammeln und dieses bei eintsprechender Stelle mit entsprechenden Vermerken einzustreuen. Lange Rede, kurzes Ende: ich wurde gegangen.
Alle guten Dinge sind drei. Als ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber vor gut vier Jahren angefangen habe, war ich sehr offen, was meine fotograische Vergangenheit angeht. Was ich nicht wusste: der damalige Prokurist wollte einen Kumpel auf der Stelle haben, der aber bereits in der Vorauswahl wegen mangelnder Qualifikation aussoriert wurde.
Der Junge hat ganze Arbeit geleistet, unter anderem auch mein Profil hier komplett gezogen, natürlich alles, was ich je fotografisch gemacht habe, vor allem die Aktfotografie chronologisch und mit entsprechenden Vermerken aufbereitet. So in etwa, das man bei "einem wie mir" aufpassen müsse, das ich keine Firmenlocations für Pornodrehs missbrauche etc pp. Bullshit eben.
Der Schuß ging nach hinten los, und zwar richtig. Mein Chef hat sich die Sachen angesehen und mit unserem Personaler und dem Juristen der Firmengruppe Rücksprache gehalten. Zwei Tage später fuhr man zu dritt in die Produktionsstätte nach Brandenburg und zitierte den Herrn zum Gespräch, bei dem ihm die sofortige, fristlose Kündigung verlesen wurde. Er musste alles abgeben, wurde dann mit seinem (ehemaligen) Firmenwagen zu seiner Wochentagswohnung gefahren (er stammt aus Chemnitz) und erhilet Hausverbot. Begründung war (unter anderem) das erheben und sammeln personenbezogener Daten mit dem Zweck, die Person im Misskredit zu bringen (ist wie Stalking).
Strich drunter: die beiden Jobs, die ich mutmaßlich wegen meiner Präsenz auf Seiten wie JC, vor allem fotografisch, verloren habe, hätte ich eh nicht sehr lange gemacht. Schlechtes Betriebsklima, antike Strukturen, Gleichstellungsbeauftragte, etc. Wenn mir geraten wird, bei einer Besprechung mit einer Kollegin immer die Tür des Büros offen zu lassen oder einen Praktikanten mitzunehmen, ist das nicht meine Art zu arbeiten. Also beispielsweise.