„1)
ich wusste anfangs das mein Mann Depressionen hat, konnte damit anfangs auch noch gut umgehen , aber mittlerweile kann ich nicht mehr... seit ende der Schwangerschaft geht unsere ehe den Bach hinunter.
Kinder sind für einen Mann eine riesen Belastung im Leben: Finanziell, weil er fast endlos zahlen kann für Mutter und Kind und emotional: Der kleine Schrei - Hals will umsorgt geliebt werden und kostet eine Menge Zeit und Nerven.
Wenn jemand depressiv ist: Warum bekommt diese Person Belastungen durch Schwangerschaft und Kind ?
Ist das Kind auf der Welt, belastet das Kind das Leben der Eltern lebenslang.
2)
Es scheint für mich so das ihm sex nicht so wichtig ist wie für mich.
Ich habe auch oft versucht an meinen Mann ranzukommen , mit ihm zu reden was auch immer! damit unsere Beziehung stand hält, aber er war verschlossen. Er sagte er holt sich hilfe. Er sagte es...ob es wirklich so ist weiß ich nicht. habe ein paar mal nachgefragt und er sagte er ruft an.
Er hat Punkt 1) durchblickt. Hilfe will er nicht mehr da die aus Punkt 1) resultierende Belastung unumkehrbar lebenslang ist.
3)
Wenn du versuchst mit ihm zu reden, mache ihm klar, dass du zu ihm stehst, egal was kommt.
Manchmal redet MANN nicht offen, weil er Angst hat, FRAU zu verlieren. Wenn du es schaffst, ihm diese Angst zu nehmen, wird er sich unter Umständen öffnen.
Und wenn du nur Nähe suchst, sage ihm das; mache ihn darauf aufmerksam, dass du keinen Sex willst, sondern einfach nur kuscheln. Kann Wunder wirken!
Die TE hat dies schon versucht, vgl.
Wenn die Leidenschaft ausbleibt ... - Ratschläge gesucht
Sein (fehlender) Wunsch nach SEX ist mit den Punkten 1) und 2) und mit seiner Depri - Phase verbunden mit der Folge, daß Kind + Du bei ihm als Belastung ankommt. Das führt dazu, daß er sich schützen muß und auf Distanz zu Dir geht.
4)
Dein Mann hat Deppressionen, sagst du?!
Ganz ehrlich würde ich mir an deiner Stelle mehr Sorgen um meinen Mann machen und ihn zwingen!!! sich Hilfe zu holen!!!!
Dein Mann muss erstmal mit sich klar kommen, kein Wunder das er da nicht an dich denken kann
Den Wunsch nach Sex würde ich gerade mal hinten anstellen (das klingt schon sehr minimi)-sorry.
Wenn dein Mann sich nicht helfen lassen möchte kannst du ihn immer noch verlassen , oder du nimmst dir still und heimlich einen Liebhaber.
Viele Optionen wirst du da leider nicht haben, eventuell noch eine Paartherapie (wie oben schon erwähnt), allerdings muss dein Mann erstmal mit sich ins „Reine kommen „ bevor er sich für andere (in dem Falle bist du das) öffnen kann!
Wie willst ihn zwingen daß er sich Hilfe holt ?
Daß der Mann mit sich ins Reine kommen muß stimmt - er war mit sich nicht im Reinen als Du schwanger wurdest und ist es jetzt erst recht nicht, da die Gesamtbelastung mit Kind größer ist.
Ich bezweifle aber daß Druck auf ihn die Angelegenheit löst. Der Druck kommt daher, daß die TE unbedingt gefickt werden will: Was ist denn wichtig ? Daß die TE gut gefickt werden will (egoistisch) oder daß das junge Paar mit Kind erst einmal zur Ruhe kommt und das neue Leben zu Dritt genießt ?
5)
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: wenn man Depressionen hat, fällt einem ALLES (aber auch wirklich alles) das auch nur geringste Anstrengung bedeutet, absolut schwer. Das kann man sich als gesunder Mensch kaum vorstellen. Und man möchte vor allem eines nicht: mehr "Arbeit" haben. Da sagt man mitunter vieles, damit Menschen einen in Ruhe lassen, nur, um sich den Konflikt zu ersparen. Manches davon nimmt man sich sogar tatsächlich vor - aber wenn es Arbeit bedeutet, tut man es dann doch nicht.
Eben. Man hat keine Kraft mehr für Belastungen und die geringste Verletzung tut extrem weh.
Denken wir das Thema mal weiter:
- Sie sagt: "Fick mich gut durch, Mann."
- Er will es und kann es nicht weil sein Glied eben nicht will.
- Folge: Er ist deprimiert und sagt sich "ich kann mein Weib nicht mal g'scheit ficken"
- Ergebnis: Das Problem Depression wird größer je öfter sie sagt "fick mich gut durch, Mann"
Ich erlebe es selber daß Streß im Alltag die (bei mir ohnehin schon geringe) Potenz weiter beeinträchtigen. Es ist zu naiv, zu glauben, Mann könne die Depression außerhalb des Schlafzimmers lassen und das Weib jedenfalls auch in Zeiten des Stimmungstiefs gut durchficken. Wenn er Depressionen hat, ist er sensibel und ist in einer Lage im Leben, in der er nicht sein will:
Wollte ER das Kind ?
6)
Daher: er sagt, dass er sich Hilfe sucht. Vielleicht hat er es sogar vor. Machen wird er es meiner Erfahrung nach (war davon selbst betroffen, und einigen mir nahestehenden Personen gingen es genauso) aber nicht. Darum: biete ihm an, ihn dabei zu unterstützen.
Wer Depressionen hat leidet darunter, daß sein Leben zusehr fremdbestimmt wird bzw. zu wenig den eigenen Maßstäben entspricht. Nun soll der Mann auch noch dahingehend fremdbestimmt werden, dßa er sich unbedingt Hilfe nehmen soll: Doch will der Mann Hilfe in Anspruch nehmen ?
Die Aufforderung an den Mann "suche Dir Hilfe" ist die Kapitulation der Ehefrau, denn diese wäre an sich zuständig, dem Mann zu helfen. Sinn macht eine externe Person in der Beziehung nur, wenn beide es wollen. doch was will der Mann ? Eine aufgedrängte Hilfe verstärkt nur die Depression weil der Mann dann die aufgedrängte Hilfe als Belastung wieder los werden muß.
Er sieht das. Er nimmt Hilfe nur in Anspruch, wenn ER es will. Das Problem ist doch, daß die TE will daß er sich Hilfe sucht - sie übt damit Druck aus, vgl. Punkt 5). Er sieht die Aufforderung "suche Dir jemanden der Dir hilft" als Belastung.
Ich hatte selber mal richtig Depri - Phase und hatte keine Kraft mehr nicht mal für einen Seelenklempner. Ich bin dann zu einer Bekannten gegangen, die mich seit der Schwangerschaft meiner Mutter kennt und die Psychologin war (DAS war leichter, denn ich bin ja zu der Bekannten, nicht zu einem x-beliebigen Seelenklempner).
Aber ich hab schnell begriffen, daß mich die ewigen Treffen Besuche etc nur runter ziehen weil die Belastung im Leben wieder und wieder aufgearbeitet wird.
Oder anders: Es gibt zwei Wege:
- Die Ausgangslage: Du bist im Tal der Tränen unten und mußt den Mt. Everest hoch um glücklich zu sein (Glück ist eine subjektive Empfindung und daher siehst Du den Weg den Du gerhen mußt)
- Weg 1: Du sagst "ich will da hoch" und gehst Deinen Wegs selber - auf Deine Art und Weise und mit Deiner Geschwindigkeit in eigener Veranwortung: Du lernst Dir selber zu helfen und wirst stark.
- Weg 2: Du nimmst Dir einen Bergführer. der Dir geteerte Wege über Paßstraßen zeigt, doch ist die Auswahl des richtigen Bergführers schon das Problem: Alle reden g'scheid daher und Du hast keinen Bock auf Bergführung und noch weniger darauf, daß jemand Dir Wege zeigt und die Geschwindigkeit vorgibt.
Du gehst nun irgendwann mit jemand los, der kein eigenes Interesse hat daß Du schnell hoch kommst, denn je länger die Führung dauert, desto mehr verdient der Bergführer. Du siehst an einer jeden Kehre daß Du eine ganze Menge flach gelaufen bist und daß Dir der Weg quer nicht gefällt. Du siehst wie wenig Du geschafft hast weil Du Wege quer läufst und keine Höhenmeter gewinnst und hast keinen Bock auf diesen Führer.
Wenn er nun Weg 1 gehen will und die Frau Weg 2 unbedingt einfordert löst das das Problem nicht: Er hat dann auf seinem Weg nach oben eine zusätzliche Belastung: Sein Weib will, daß er sich einen Bergführer sucht.
7)
Weil ich Desinteresse an Sex wie an dir, Einfallslosigkeit, und mangelnde Bereitschaft, sich mit eurer Beziehung auseinandersetzen, für Symptome der Depression halte. Ich kenne das leider nur zu gut... leider ist es wirklich so, dass ein Depressiver Mensch an fast gar nichts mehr Freude hat, und dummerweise Freude an Tätigkeiten das ist, was uns Menschen in der Regel dazu bewegt, etwas zu tun.
Eben: Was bringt ihm Freude ins Leben ? Das Weib nicht, denn es will ja daß er sich einen Seelenklempner sucht. Das Kind ? Der Job ? Was die Belastung bingt ist die Verantwortung für das Kin: Er ist nicht mehr frei.
was ist mit Hobbies, Freunden, sozialen Kontakten ?
Wenn er die Depressionen schon hatte, als ihr euch kennengelernt habt, kann es sein, dass er dachte/hoffte, mit Dir und der Liebesbeziehung inklusive Familiengründung würden die Depressionen verschwinden (quasi von allein, ohne dass er aktiv daran arbeiten muss). Dass sich die Depressionen nicht in Luft auflösen und eine Familie nicht nur Freude, sondern auch emotionale Anstrengung ist (fürs Kind und die Partnerin), hat er zwischenzeitlich gemerkt. Die Depressionen waren nur für eine Weile überlagert/verdeckt. Da hat sich nichts einfach so aufgelöst.
Eben. Er hat sich verspekuliert und die Probleme sind für ihn nun mit Kind extrem größer und SEX mit der TE reibt das Problem für ihn nochmal auf (auch weil die TE wieder schwanger werden konnte)-
9)
Er wird sich nach meiner Einschätzung keine Hilfe holen und nichts tun - weder für sich noch für Dich und Deine Bedürfnisse, die sich - schön für Dich - nicht in der Mutterrolle erschöpfen. Gerade weil Du schon viel versucht hast und immer wieder von ihm vertröstet/frustriert wirst, wird es vermutlich nicht ohne Ultimatum gehen. Das heißt: Bis zu einem Stichtag X befindet er sich in Behandlung oder Du gehst.
jein. Die Frage ist:
- damals
- Was wollte er erreichen mit der Beziehung mit der TE ?
- Was wollte er durch die Ehe mit der TE erreichen ?
- Was wollte er durch die Schwangerschaft erreichen ?
- jetzt:
Wie sieht er die Lage jetzt ? Welche Abweichung ergibt sich für ihn vom Plan und wie geht er mit der Abweichung um ? Bedeutet die Abweichung neues Leid bzw. vergrößert die Abweichung die alten Depressionen ?
10)
Ich würd einen andern Weg gehen: Schick ihn für ein paar Wochen in Urlaub nach außerhalb der EU - alleine ohne Kind. Dann kann er nachdenken, was er will:
will er nicht bei Dir bleiben und nicht für das Kind da sein, dann hat die Beziehung eh keinen Sinn, egal wie gut bzw. wie schlecht der SEX ist.
Will er seine Probleme angehen dann muß ER sagen wie ER die Probleme angehen will (Weg 1 oder Weg 2) ohne daß die TE ihm Vorgaben macht.
Mein sohn und ich sind erstmal weg gefahren, wir sind auf unbestimmte Zeit bei meiner Schwester, er soll den druck abbauen der da ist, und versuchen einen klaren kopf zu bekommen. Er hatte damals gesagt wenn Mats da ist wird es besser mit seinen Depressionen weil dann alles vollkommen ist.