die Meinung einer Kinderlosen
ich beschäftige mich gerne mit Politik.
Schließlich trägt sie Anteil daran, wie ich mein Leben gestalte.
Zudem ist Politik meine Möglichkeit ein wenig an diesem Staat mitzuwirken.
"Alle Macht geht vom Volke aus" (ja, ich weiß, dieses läßt sich sehr kontrovers diskutieren, ist aber nicht Thema dieses Threads).
Momentan besteht unsere Möglichkeit darin, unsere Macht insofern zu nutzen, sich ganz bewußt für oder gegen etwas zu entscheiden (das ist etwas, was viele von uns viel zu wenig zu schätzen wissen!)
Wenn Politik es nicht möglich macht, so zu leben, dass der Mensch alles unter einen Hut bekommt (Finanzen, Kinder; Job), dann sucht man sich eben seine Möglichkeiten.
Ich persönlich habe keine Kinder und mich bisher immer sehr bewußt gegen Kinder entschieden. Obwohl ich Kinder wirklich klasse finde und ich viel mit ihnen anfangen kann, ich oft irgendwelche (Sport)Ausbildungen halte und die Zeiten mit den Kids echt genieße.
Aber, ich habe weder einen passenden Partner dazu (der meine Ansichten dazu teilen würde) und was für mich genauso wichtig ist:
wozu Kinder in diese Welt setzen?
Jeder nennt fast als ersten Grund "Sicherung der Rentenbeiträge", sie sind deine spätere "Sicherheit" (im Sinne von Unterstützung) und der Frage, ob man denn allein im Alter da stehen will.
Ich persönlich finde, das dies keine guten Gründe sind, um Kinder in die Welt zu setzen. Ich kann mich bisher nicht damit identifizieren, warum ich das tun sollte. Ich möchte mich dafür entscheiden, wenn mein Herz es mir sagt, das es das Richtige ist, was ich tue.
Aber in Zeiten der Unsicherheiten möchte ich das nicht. Kann ich meinem Kind später eine gute Berufsausbildung bieten, da so viele Jugendliche in Deutschland leben, ohne Chance auf einen Ausbildungsplatz? Nein, das kann ich nicht.
Kann ich jedem der Kinder den Mindeststandart bieten (den, den ich selbst gelebt habe als Kind...Sportvereine, Trainingslager, Wochenendreisen, Wettkampfreisen), eine gute Schulbildung (will das/die Kind/er studieren, ist es eine immense Kostenfrage)? Unmöglich als Alleinverdiener...
Könnte ich eine gute Mutter sein? Nicht mit meinem Job sage ich mir. Nicht bei den Arbeitszeiten und der Verantwortung, die ich dort trage.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das ich Job und Mutter unter einen Hut bekomme und ich bewundere alle, die es schaffen. Klar, wo ein Wille, da ein Weg...aber muss ich das auf Biegen und Brechen versuchen? Evtl. zu Lasten eines Kindes?
Und wenn ich dann doch plötzlich alleine da stehe?
In einer Welt, in der jeden Tag die Gefahr besteht, das einer auf den roten Knopf drückt? Nein, ist meine persönliche Antwort.
Selbst meine Eltern sagen, das sie heute keine Kinder mehr in die Welt setzen würden und wie froh sie sind, das sie uns beiden groß haben.
Wenn ich mich mit meinen Eltern über dieses Thema unterhalte, dann sagen sie immer in Bezug auf meine finanziellen Hinweise, das auch 3 satt werden, wo 2 satt werden.
Aber ist satt werden alles, was man vom Leben erwarten kann?
Ich meine nein.
Und die Politik wird Deutschland über kurz oder lang noch viel mehr auf die Straße treiben als das momentan der Fall ist. Da bin ich fest von überzeugt.
Also lebe ich lieber mein Leben, bin nur für mich verantwortlich und habe somit ein Leben, das sich viel leichter mit meinen Lebenswünschen vereinbaren läßt als mit Kindern. Denen ich ja gerne, wie meine Eltern es mir ebenfalls vorgelebt haben, ermöglichen würde das sie ihre Träume leben und ihren Weg gehen.
Das scheint hier in Deutschland aber nicht möglich.
Und so werden wir vielleicht wirklich aussterben. Aber sicher noch einige Völker mehr...nur sterben wir auf eine andere Art aus als das vielleicht in Dritteweltländern der Fall sein wird.
Mein Lieblingszitat von Einstein:
"Der Mensch hat die Atombombe erfunden, aber niemals käme eine Maus auf die Idee, sich selbst eine Mausefalle zu bauen."
Wir bezeichnen uns als so intelligente Spezies, aber wir sind nicht mal intelligent genug dazu, allen Menschen dieser Erde ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen!
Schimpft mich idealistisch, ich bin es und ich stehe dazu, aber bevor ich Kinder bekomme, versuche ich eher, diese Welt ein wenig zu verbessern und mache, was in meinen Möglichkeiten steht.