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Behinderung im Profil erwähnen?

*****ras Mann
307 Beiträge
Zitat von ***on:
WoW!!! Es ist immer wieder unfassbar, wie nichtbehinderte Menschen denken! Hast Du einmal darüber nachgedacht, wie wir Behinderten mit Euch Nichtbehinderten leben müssen? Die Tatsache, dass das komplette Agieren, um am Altag teilzunehmen, auf Sehende ausgerichtet ist, stellt schon eine riesige Herausforderung für Blinde da. Die normalsten Altagsgegenstände, Küche, Haushalt, Geldautomat usw, alles nur noch Touchscreen. Und, hast Du mal darüber nachgedacht, wie laut Du eigentlich für Blinde bist. Eine solche Engstirnigkeit habe ich noch nicht erlebt. Es wäre mal solchen Personen, wie Dir zu wünschen, eine Zeit so zu leben!

Deren Einstellung ist zu respektieren, egal was man davon hält und diese Einstellung wird sich erst ändern, wenn selbst betroffen und dann wird es für die Person hart. Wir wissen alle, von jetzt auf gleich, kann sich das Leben ändern und nichts ist mehr wie zuvor.
*******987 Frau
9.005 Beiträge
Ich war mit einem Blinden zusammen. Ich habe mich durchaus gelegentlich eingeschränkt gefühlt, zum Beispiel weil wir nur seine Hobbys ausüben konnten, nicht meine.
Das kann einem aber auch mit Menschen ohne Behinderung passieren.

Ich finde, jeder Mensch hat das Recht, sich selbst zu entscheiden, mit welchen Einschränkungen er in der Partnerschaft zurecht kommt und mit welchen nicht. Ich könnte mir zum Beispiel durchaus vorstellen, wieder mit einem Blinden zusammen zu sein. Diese Art der Einschränkungen kann ich gut aushalten. Dafür könnte ich nicht gut mit einem Gehörlosen oder Schwerhörigen zusammen sein. Dafür ist es mir persönlich zu wichtig, verbal kommunizieren zu können.
Es ist doch keine Abwertung der Personen, wenn man sich selbst und seine Schwächen kennt und deshalb einen Partner haben möchte, der nicht ausgerechnet diese Schwächen als Stärken braucht. Ich bin eben nicht gut in nonverbaler Kommunikation, Blickkontakt und solchen Dingen, die man für eine Partnerschaft mit einem Gehörlosen braucht. Das heißt doch nicht, dass ich die für schlechtere Menschen halte. Nur für ungeeignete Partner für mich und das sollte man auch sagen dürfen, finde ich.
******207 Frau
336 Beiträge
Liebe @*********rees ,
deine Kommentare machen mich sprachlos.
Nicht nur, dass sie vor Rechtschreibfehlern strotzen (Nicht nur ein STEHENDER Mensch sollte bereit sein, die Beeinträchtigung seines Gegenübers zu tragen, ein SITZENDER Mensch auch), sie strotzen auch vor Überheblichkeit, Intoleranz und sind sehr verletzend und diskriminierend.

Wenn du schon so viele Eigenschaften eines Menschen schon von Vornherein ausschließt und von Gradlinigkeit sprichst, solltest du auch so ehrlich sein, und deinem Gegenüber von Anfang an über deine Emphatielosigkeit und Intoleranz berichten.

Denn, liebe @*********rees, ich will dir nicht zu nahe treten, aber glaube mir, offensichtliche oder nicht sichtbare Behinderung hin oder her, jeder hat irgendein Päckchen zu tragen und du scheinst ganz vorn dabei zu sein.
*****sin Mann
8.818 Beiträge
Mit Gehörlosen kann ich recht gut. Auch Blickkontakt. Aber mit nonverbaler Kommunikation hab ichs nicht so. Ich zähle Gebärdensprache nur bedingt zu nonverbaler Kommunikation. Weil es eben eine Sprache ist und nicht nur Handzeichen. Also stehen Gebärden für mich für Wörter oder Sätze - je nach dem.

Klar darüber hinaus Mimik lesen oder die eigentliche Körpersprache krieg ich nicht hin. Und zur Not gibts heute Handy-Apps, die simultan aus gesprochenen Wörtern geschriebene genereiren. Und auch so zu kommunizieren.

Mein Wissen über Gebärdensprache und meine Möglichkeiten, sie anzuwenden oder zu verstehen sind beschränkt. Aber ich konnte mal etwa 100 Gebärden. Nun ist nur noch das Fingeralphabeit greifbar. ^^
*****sin Mann
8.818 Beiträge
WoW!!! Es ist immer wieder unfassbar, wie nichtbehinderte Menschen denken! Hast Du einmal darüber nachgedacht, wie wir Behinderten mit Euch Nichtbehinderten leben müssen? Die Tatsache, dass das komplette Agieren, um am Altag teilzunehmen, auf Sehende ausgerichtet ist, stellt schon eine riesige Herausforderung für Blinde da. Die normalsten Altagsgegenstände, Küche, Haushalt, Geldautomat usw, alles nur noch Touchscreen. Und, hast Du mal darüber nachgedacht, wie laut Du eigentlich für Blinde bist. Eine solche Engstirnigkeit habe ich noch nicht erlebt. Es wäre mal solchen Personen, wie Dir zu wünschen, eine Zeit so zu leben!

Dasselbe kann ich als Autist auch ähnlich unterschreiben. Nur, dass ich in deinem Wortlaut "blind" gegen "autistisch" und "sehende" gegen "neurotypische" ersetzen müsste...
*******987 Frau
9.005 Beiträge
Ich bin sehbehindert, was kein großes Problem in zwischenmenschlichen Beziehungen ist, habe aber auch ADHS, was sehr wohl zu Probieren mit meinen Mitmenschen führen kann und das auch tut.
Ich bilde mir nicht ein, dass meine Eigenart keine für andere Menschen anstrengende oder frustrierende Aspekte hätte. Ich selber wollte nicht mit jemandem zusammensein, der diese Eigenschaften oder Aspekte hat. Wie könnte ich mich dann davon angegriffen fühlen, wenn ein anderer Mensch sagt "ich für mich kann mir eine Partnerschaft mit so jemandem nicht vorstellen"? Geht mir ja genauso.
*****sin Mann
8.818 Beiträge
kann ich auch verstehen, wenn andere das nicht wollen.

Was ich nur schräg finde, wenn man nicht respektiert, wie ich persönlich eine Kommunikation brauche und dann noch blöde Bemerkungen macht.

Ansonsten ist es auch okay, wenn man mich wegen meines Autismus nicht mag. Muss man auch nicht.

Mich gibts halt nur mit Autismus und mit den begleiterscheinungen. Damit muss man halt klar kommen. und das können nicht viele.
*******addy Mann
17 Beiträge
Hallo, ich möchte mich auch einmal zu diesem Thema äußern. Ich habe eine Blasenschwäche (Dranginkontinez),trage daher Windeln und Gummihosen. Ich musste bis jetzt, ausser einmal, nur schlechte Erfahrungen machen weil ich es nicht von Anfang an erwähnte. Mittlerweile komme ich gut mit meiner Situation zurecht und kann sagen,es gefällt mir sogar. Deshalb steht es auch gleich hier in meinem Profil, für mich ist es einfach besser so.
Ich fühle mich insofern unsicher, weil ich auf Grund einer schweren Kniearthrose im Moment wie eine 80 jährige laufe und denke welchen Mann stört das nicht? Im August kriege ich ein künstliches Kniegelenk. Die lange Narbe, die ich zurück behalten werde stört mich persönlich nicht, aber keine Ahnung wie andere darauf reagieren und keine Ahnung ob Sex mit einem künstlichen Gelenk noch funktioniert. Also Kurz ich knobel gerade wie ich das im Profil am besten verpackt.
********Luna Frau
2.196 Beiträge
Die Frage des EP kommt sehr darauf an, welche Ziele man in meinen Augen hat.

Was will man ? Welche Ansprüche hat man ? Was sucht man?

Sucht man garnix , gebe es für mich kein Sinn mehr anzugeben als nötig.

Sucht man jemanden mit den selben Einschränkungen gibt es für mich schon Sinn , das anzugeben . Doch die Frage ist dann wieder, ob man Lust auf unbequeme Kommunikation, die daraus resultieren könnte, möchte.

Auch auf die Frage wie weit man privates preisgeben möchte ? Was man für ein Mensch selbst ist ??? Und auch was man für Möglichkeiten hat und die Konsequenzen , abzuwägen.

Je nachdem was man kann , kann man es abwägen.
*******rbon Mann
96 Beiträge
Interessantes Thema, nun ich würde das so einteilen:

1) Behinderungen die einschränken in einer Art und Weise, dass man sie auch bemerkt, wenn man so jemanden z.B. in der Fußgängerzone sieht oder das konkrete Vorhaben stark beeinflussen und
2) Behinderungen die nicht direkt sichtbar sind.

Ersteres würde ich tendentiell im Profil angeben, aber nicht gerade als TOP-Thema außer es ist gravierend (fehlen von Gliedmaßen, oder andere Hindernisse für das geplante Vorhaben) aber so nebenbei aber plausibel erwähnen, zweiteres nicht. Wenn man an bestimmten Köperstellen Narben, Hautstörungen/-probleme hat, die man bestenfalls im Bikini/Badehose sieht, fällt das ja bereits in den Bereich von Intimitäten ergo in den Bereich des Kennenlernens. Umgekehrt will man ja auch wenigstens wissen, ob sich diese Form von "outing" auch auszahlt oder ob es ohnehin egal ist, weil nichts Weiteres zustande kommt. Das wäre dann ja die Kehrseite der Medaillie.

Selbst bei gesunden Menschen gibt es hie und da "Fehlstellungen" auch wenn es keine konkrete Behinderung darstellt und mal ehrlich, ich sehe das so wie mit Bio-Obst, es ist natürlich und hat tendentiell eher den einen oder anderen braunen Fleck.
Abgesehen davon, teilt man unter Umständen ohnehin deutlich intimere Details von sich, wenn es zu körperlichen Treffen kommt und in meinem Falle als Dom, kommen auch psychische und anatomische Aspekte vermehrt dazu, da muss man ja noch mehr wissen und auch berücksichtigen, was ja auch Teil des Spiels ist.

Dinge wie z.B. Narben können sogar positive Effekte haben, da spreche ich aus persönlicher Erfahrung und ich spreche nicht von einer Narbe von einem kleinen Schnitt in den Finger mit einem Jausenmesser ^^.

Zu etwaigen ansteckenden Krankheiten (müssen ja nicht nur Geschlechtskrankheiten sein), ist denke ich das Credo klar, wenigstens beim Kennenlernen muss(!) das angegeben werden, sonst gibt es da ganz andere (u.U. auch rechtliche!) Probleme...

Besten Gruß,

Bruce
****hi Frau
55.071 Beiträge
Für mich ein klares nein.
Jeder hat das Recht für sich selbst zu entscheiden was er im Profil stehen haben mag.
Wünschenswert wären ehrliche Angaben zur Person.

Kommt es zu näherem Kontakt , dann reicht es da völlig aus sein Gegenüber zu Einschränkungen zu informieren.
******207 Frau
336 Beiträge
Lieber @*******rbon, das wirft die große Frage auf, was eine 'einschränkende Behinderung' ist. Für 'so jemanden', der/die z.B. sich mit Hilfsmitteln durch die Fußgängerzone bewegt, ist die Behinderung vielleicht wesentlich weniger einschränkend, als für die Menschen, die die Person eben wegen einer Einschränkung in eine Schublade stecken und annehmen, dass man wegen einer offensichtlichen Einschränkung in Sack und Asche gehen muss.
Dem ist nicht so! Und wenn hier schon zwischen offensichtlichen und versteckten Einschränkungen differenziert wird, frage ich mich, warum ich als Mensch mit einer offensichtlichen Behinderung in meinem Profil nackig machen soll, damit mein Gegenüber schon vorher überlegen kann, ob er es mit mir aufnehmen möchte, mir aber im Gegenzug beim Date diverse versteckte Einschränkungen um die Ohren gehauen werden und davon ausgegangen wird, dass ich da so locker mit umgehen kann, weil ich ja selber eine Behinderung habe.

Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich bin der Meinung, dass man nicht offensichtliche Einschränkungen nicht 'höher einstufen' sollte, als versteckte. Und mir ist hier bei Joy noch kein 'perfekter' (was auch immer das ist) Mann untergekommen, der nicht irgendein Päckchen zu tragen hat.

Daher bin ich immer noch der Ansicht -auch eben, um sich ein bisschen zu schützen- im Profil nicht gleich seine Krankengeschichte auszubreiten. Wenn man das möchte, dann ist das natürlich vollkommen in Ordnung, es bleibt ja jedem selber überlassen. Ich bin nur der Ansicht, dass das Dinge sind, die man im Laufe des Kennenlernens vor dem ersten Treffen schnell und einfach klären kann. Aber dann sollten aber auch bitte alle 'die Hosen runterlassen' und seine 'Baustellen' aufdecken
*******rbon Mann
96 Beiträge
@******207 Ich hatte begründet, wie ICH das sehe...
*****aer Mann
391 Beiträge
Ob jemand seine Behinderung in seinem Profiltext angeben möchte, oder eher nicht, steht jedem Menschen frei. Eine „muss“ sollte es nicht geben.

Entscheidend dafür ist doch vermutlich die Motivation dahinter. Wer es als Sortierkriterium angeben möchte, soll das tun. Wer es als Sortierkriterium lesen möchte, soll fragen. Und wem es zu peinlich ist, sollte sich Gedanken über sich selbst machen.

Wer eine Einschränkung hat, wird es aus Respekt vor seinem/ihrem Gegenüber sicherlich erwähnen, sobald die Einschränkung relevant wird, um sich und anderen eine Enttäuschung zu ersparen.

Ohnehin ist der Begriff „Behinderung“ komplett zu undifferenziert. Selbst „Körperliche Einschränkung“ würde voraussetzen, dass vorher ein „Normalzustand“ offiziell definiert ist, um die Einschränkung daran zu messen. Gut, dass wir hier im Joy keine Norm haben, sondern jeder nach seinen Interessen sucht. Die dürfen sehr unterschiedlich sein.

Andererseits würde ich mich sehr dafür aussprechen, dass Narzissten und Psychopathen das hier im Profil endlich mal angeben müssen. Aus meiner Erfahrung heraus sind diese Charakterzüge für eine nicht-toxische Beziehung (jeder Ausprägung) bedeutendere Hürden, als manch körperlichter Makel.
**********seman Mann
12 Beiträge
Als selbst auch betroffener. Direkt im Profil erwähne ich es nicht, ich habe die Erfahrung gemacht das die Leute dann meist direkt keinen Kontakt aufnehmen. Ich spreche das Thema aber in einer Konversation an wenn man schon ein paar Nachrichten geschrieben hat und sich oberflächlich schon mal beschnuppern konnte.
Ich mache das deswegen so da ich das Gefühl habe die Leute gehen offener damit um wenn sie mit einer Person schon etwas geschrieben haben und das Gespräch bisher positiv verlaufen ist.
Es kommt aber auch immer auf die behinderte Person an wie sie mit ihrer eigenen Behinderung klar kommt. Richtig, es ist eine Einschränkung, aber ich lebe mein Leben, gehe reiten, reise sehr viel und all das obwohl meine Augen den Dienst aufgegeben haben.
*******gon Paar
6 Beiträge
ein sehr schwieriges Thema. Als Behinderter sich vorneweg einschränken lassen? Wir haben ein Gleichstellungsgesetz seit über 20 Jahren. Wie oft stehen wir am Eingang einer Party und denke, wo zum Geier kommen hier die Rollstuhlfahrer an diese Party? Die schöne weite Welt schliesst unbewusst Behinderte aus. Warum wird nicht in Profil erwähnt, wer Sexualdelikte hatte? Vorstrafenregister? Sozialgelderbezug? Ich finde es sehr abtörnend, Privatschulden auf fehlverhalten des Schuldners, so mehrere 10 Tausender.
Ein Mensch mit einer Höreinschränkung nach links wischen, ein Mensch, der Sexualstraftaten an Kindern verübte nach rechts Wischen. Denkt mal darüber nach?
*********rees Frau
542 Beiträge
Insgesamt hast Du da recht @*******gon, aber die Einschränkung des/der Behinderten muss dann der/die Nichtbehinderte aufgrund der Gleichstellung einfach so akzeptieren und damit eine Einschränkung des eigenen Lebens?
Was, wenn ein Mensch das nicht will? Das ist die individuelle Entscheidung und hat nichts mit Chancengleichheit durch Gleichstellung z.B. auf dem Arbeitsmarkt zu tun.
Das eigene Leben gestaltet jeder Mensch wie er will und wenn in diesem Leben kein Raum für Behinderte ist im Sinne von Partnerschaft, dann ist das so!
Da gibt es eine klare Linie: Toleranz und Akzeptanz im öffentlichen Leben ist ein Muss, im privaten Leben ist es eine individuelle Entscheidung, die zu tolerieren und zu akzeptieren ist.
Was bringt es denn, eine körperliche/geistige Behinderung/Einschränkung zu verschweigen, sich ggf. Hoffnungen zu machen und dann die Ablehnung zu erfahren? Ist doch schlussendlich vergeudete Lebenszeit, die eigene und die des Gegenüber (dem aber die Entscheidung, ob oder ob nicht ok, genommen wird!), schmerzhafter, weil bereits emotional involviert und schlussendlich ein Verhalten dem anderen gegenüber, das einem nicht zusteht (Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des anderen).
Wenn nicht im Profil, dann zwingend in der ersten Nachricht.
**********ation Mann
7 Beiträge
Bei mir direkt im Profilbild ersichtlich, spart auch mir die Zeit für sinnloses Geschreibe 🤷‍♂️.
Wems stört, verpasst halt was 😅
*****aer Mann
391 Beiträge
Zitat von *********rees:
Insgesamt hast Du da recht @*******gon, aber die Einschränkung des/der Behinderten muss dann der/die Nichtbehinderte aufgrund der Gleichstellung einfach so akzeptieren und damit eine Einschränkung des eigenen Lebens?
Was, wenn ein Mensch das nicht will? Das ist die individuelle Entscheidung und hat nichts mit Chancengleichheit durch Gleichstellung z.B. auf dem Arbeitsmarkt zu tun.

Dann fragst du nach dem, was dich so brennend interessiert. Niemand muss dir deine persönlichen Entscheidungskriterien von vorne herein auf dem Tablett servieren. Es geht im Thread nicht darum, ob du den Menschen dann noch interessant findest, sondern darum, ob dieser Mensch es von vorne herein angeben sollte/muss.

Zitat von *********rees:

Das eigene Leben gestaltet jeder Mensch wie er will und wenn in diesem Leben kein Raum für Behinderte ist im Sinne von Partnerschaft, dann ist das so!
Da gibt es eine klare Linie: Toleranz und Akzeptanz im öffentlichen Leben ist ein Muss, im privaten Leben ist es eine individuelle Entscheidung, die zu tolerieren und zu akzeptieren ist.

Richtig und nicht Thema des Threads

Zitat von *********rees:

Was bringt es denn, eine körperliche/geistige Behinderung/Einschränkung zu verschweigen, sich ggf. Hoffnungen zu machen und dann die Ablehnung zu erfahren? Ist doch schlussendlich vergeudete Lebenszeit, die eigene und die des Gegenüber (dem aber die Entscheidung, ob oder ob nicht ok, genommen wird!), schmerzhafter, weil bereits emotional involviert und schlussendlich ein Verhalten dem anderen gegenüber, das einem nicht zusteht (Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des anderen).
Wenn nicht im Profil, dann zwingend in der ersten Nachricht.

Das ist doch nur relevant, sofern es für DICH ein hartes Ausschlusskriterium ist. Das gilt hier vielleicht nicht für jeden. Wenn du es wissen willst, dann frag nach. Finde heraus, ob deine Kriterien erfüllt sind.

Hier im Forum suchen einige nach Dates und andere nach Beziehungen. Die Motivation der JCler:innen ist doch schon so unterschiedlich, dass es gar keine allgemeinen Kriterien gibt, die angegeben sein müssen.

Was würde uns in der Gesellschaft weltweit fehlen, wenn man Stephen William Hawking von vorne herein aus der Wissenschaft ausgeschlossen hätte, weil man mit dieser schweren Behinderung doch sicher nicht vollwertig wissenschaftlich arbeiten könne.

Ludwig van Beethoven war ab ungefähr 30 gehörlos. Seinen Kompositionen hat das nicht geschadet, aber wer hätte ihn wohl als Musiker eingestellt, wenn es als erstes in seinen Bewerbung gestanden hätte. Gehörlosigkeit ist eine Behinderung. Wie relevant wäre sie wohl für guten Sex und eine (Achtung Wortspiel) "harmonische" Beziehung.

Ich kann es gar nicht glauben, dass es in unserer aufgeklärten und gebildeten Gesellschaft immer noch so viele Meschen gibt, die in ihrem Denken so stark behindert sind. Da könnten wir uns doch langsam mal weiter entwickeln, oder?
*******_82 Mann
1.169 Beiträge
Zitat von *****aer:

[...]
Gehörlosigkeit ist eine Behinderung. Wie relevant wäre sie wohl für guten Sex und eine (Achtung Wortspiel) "harmonische" Beziehung.

Ich kann es gar nicht glauben, dass es in unserer aufgeklärten und gebildeten Gesellschaft immer noch so viele Meschen gibt, die in ihrem Denken so stark behindert sind. Da könnten wir uns doch langsam mal weiter entwickeln, oder?

Danke für deinen Beitrag, den letzten Absatz kann ich unterschreiben.
Man ist nicht behindert, sondern man wird behindert.
Klingt platt, aber ich finde es passend.

Ein Hinweis, und versuche es kurz zu halten:
Für die meisten mag Gehörlosigkeit bzw das Taubsein eine Behinderung sein. Aber da muss ich aufklären:
Menschen, die taub sind (mögen den Begriff gehörlos nicht, da es ein medizinischer Aspekt ist, und das Gehör ist ja da und bla.), fühlen uns erst recht nicht behindert. Es fehlt an nichts. Würde die Gesellschaft DGS beherrschen, würde niemand auf die Idee kommen, dass die Menschen, die taub sind behindert. Eher eine sprachkulturelle Minderheit.
Aber das zu begreifen zu können, braucht es Zeit. Und Zeit in dieser Gesellschaft ist ein kostbares Gut, was selten in Anspruch genommen wird.(Ungeduld hierzulande ist echt krass)

Neugierig auf mehr?
https://nicht-stumm.de/
*****sin Mann
8.818 Beiträge
Kann ich so unterschreiben - aus autistischer Sicht, lieber @*******_82 Die Kommunikation ist eben anders als bei den meisten und das verstehen viele nicht...
*******le7 Frau
100 Beiträge
Interessantes Thema und noch interessantere Sichtweisen hier.

Auch ich habe eine körperliche Einschränkung, die man beim näheren Hinsehen auch sieht. Für zwischenmenschliche Beziehungen spielt diese aber keine Rolle, da sie sich nicht unmittelbar auswirkt.

Im Profil würde ich das aber nie angeben. Warum? Weil es für den Erstkontakt irrelevant ist, man schnell in eine Schublade gesteckt wird und da ich nicht darüber definiert werden möchte. Wenn jemand gesund ist, schreibt er ja auch nicht rein "bin gesund".

Sobald es zum persönlichen Kontakt kommt oder Nachfragen kommen, habe ich auch absolut kein Problem damit, das Thema anzusprechen. Selbst aktiv tun würde ich das aber nicht mehr, da ich in der Vergangenheit viele negative Erfahrungen machen musste und eine Sehbehinderung fälschlicherweise von vielen Personen - warum auch immer - mit mangelnder Intelligenz gleichgesetzt wird.

An dieser Stelle muss ich aber auch sagen: Über die Community hier habe ich das bisher glücklicherweise nicht erlebt. Im Gegenteil: Die Leute, die ich hier in irgendeiner Art und Weise kennengelernt habe, sind sehr tolerant damit umgegangen.

Schlussendlich kann ich alle Menschen verstehen, die "reinen Tisch" machen wollen und ihre Einschränkungen öffentlich machen. Ich selbst mache es aus oben genannten Gründen nicht. Denke, das sollte jeder halten, wie er mag, für mich fällt das wie Religion etc. zu den Angaben, die man privat halten kann, aber nicht muss.
********uy90 Mann
30 Beiträge
Eine sehr interessante Frage und vielleicht aus meiner Sicht eine sehr interessante Antwort.

Viele Menschen mit einem Handikap möchten gar nicht in einer Ecke gestellt werden, sondern genauso gleich behandelt werden wie jede/r andere auch. Und das ist erst mal der Grundsatz.

Die haben genug Alltagsprobleme im Alltag Beispiel auf der Arbeit oder privat was wir gesunde Menschen nicht so sehen.

Da ich den ein oder andere kenne, der mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen hat Beispiel mit einer Prothese, Rollstuhl oder andere Einschränkungen mache ich da keine Abstriche.

Einige User/Rinnen haben wohl offenbar auch ein Handikap aber ich denke, das sollte doch jedem seine Entscheidung sein, was er beziehungsweise sie für richtig hält.
*******Punk Frau
5.474 Beiträge
Menschen mit Behinderung sind dann krank?
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