„Treffe ich mich mit meiner Spielbeziehung, ist klar, warum ich das mache. Es geht ums spielen. Das ist Dreh und Angelpunkt unseres Zusammenseins. Die Session endet, wenn beide erschöpft und glücklich sind.
Ich versuche mal zu erklären, was bei uns der Unterschied ist, obwohl ich das nicht einfach finde:
Also, wenn wir uns treffen, mein Dom und ich, dann ist das, dadurch, dass wir weit auseinander wohnen, oft über Nacht und dann eben auch so viele Stunden wie möglich. In dieser ganzen Zeit bin ich seine Sub und basta. Ich kann nicht anders, ich kann nicht aus meiner eigenen Haut raus. Aber (unc jetzt kommt der schwierige Teil) ich habe in meinem Sub-sein trotzdem Abstufungen. Ich fange mal mit dem weitesten an: ich bin gerade genau jetzt auch devot. Obwohl ich alleine in meinem Zuhause im Wohnzimmer sitze und am Handy chille. Warum? Weil ich, würde Dom mir jetzt eine Nachricht schreiben, dass ich zum Kiosk gehen und ein Päckchen Kaugummi kaufen soll, dann würde ich mich anziehen und das machen. Trotzdem sitze ich natürlich nicht hier und lauere nur auf Nachrichten von ihm und denke an ihn und so weiter. Natürlich nicht. Ich sitze hier und denk an das Frühstück, was ich nachher essen will, an das, was ich nachher machen will und so weiter. Ganz normaler Alltag halt. Ich entscheide, ich plane etc.
Wenn ich dann bei ihm bin, dann sieht die Sache natürlich anders aus. Da bin ich bei ihm, körperlich und geistig und psychisch. Da plane ich nicht, da entscheide ich nicht.
Aber das ist für den Dom über Stunden logischerweise auch anstrengend, dauernd aktiv führen zu "müssen". Und wenn er dann keine Lust mehr darauf hat, dann beendet er eben den Teil der intensiven Führung (was hier Session genannt wird) und "befiehlt" mir quasi, mich mal für eine Weile wieder selbst zu befehligen. Dann suche ich mir aus, womit ich mich beschäftige, während er tut, wozu er Lust hat. Ich bin trotzdem devot und mit einem Wort, einer Geste kann es in die nächste Session gehen, sobald er will. Außerdem achte ich in meiner Auswahl darauf, etwas zu wählen, was ihn nicht stört und so.
So verstehe ich das mit dem anfangen und beenden. Es hat für mich nichts mit dem wechseln von Rollen zu tun oder damit, dass ich nur während der Session devot wäre, sondern nur um den Grad der Selbst- und Fremdbestimmung.