Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Offene Beziehung
1288 Mitglieder
zur Gruppe
EROTOPIA
1573 Mitglieder
zum Thema
Bedingungsloses Grundeinkommen - was würdet ihr tun?66
Angeregt durch eine Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

Soll das BGE in Deutschland eingeführt werden?

Dauerhafte Umfrage
Vorwärts
Hmm...na dann auch ein Blick in die Zunkunft:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564?_skip=3
**if Mann
2.514 Beiträge
Ich glaube, das ist alles Quatsch.
Allein schon das bedingungslose Grundeinkommen aus Verbrauchssteuern bezahlen zu wollen, ist so einer.
Logisch an der ganzen Geschichte erscheint mir nur, dass einige Unternehmer das BGE befürworten, ihre Gewinne wären dann steuerfrei. Das bedeutet auch, jeglicher Einfluss auf eine Steurung der Gesellschaft wäre dahin. Was hätten wir davon, wenn die Unternehmen nur noch für das Ausland produzieren würden, weil die Produktionskosten so niedrig sein würden. ? Das BGE würde letztendlich nur von den Arbeitnehmern selbst finanziert werden. Eine solidarische Gesellschaft sieht für mich anders aus.
Dann wer bestimmt die Höhe dieses BGE? Das wird auch nur der Staat können. Das hat für mich mit Freiheit sehr wenig zu tun. Optimistischerweise haben wir dann vielleicht noch eine Demokratie. Da könnte nun jemand daherkommen und behaupten, das Volk als Souverän bestimmt mittelbar oder unmittelbar dieses BGE. Nur, die, die nur das BGE beziehen, werden wahrscheinlich immer in der Mindeheit sein. Das bedeutet, das BGE wird tendenziell wieder sinken, da die arbeitende Mehrheit nicht an einer Erhöhung interessiert ist. Damit wäre die Entsolidarsierung der Gesellschaft endlich geschafft.
Eine Frage am Rande hätte ich.
Weshalb wird immer davon ausgegangen, ein Mensch würde nicht arbeiten gehen wollen, wenn er nicht müsste - sofern eine Absicherung vorhanden?

Dieses Denken zeugt nur von der Auffassung, Arbeit wäre etwas, was nicht den Geist, die Seele und den Körper in gewisser Weise befriedigt.

Was also macht ein Mensch mit verhältnismäßiger Intelligenz, ein Mensch, welcher in fürsorglicher Obhut liebevoller und verantwortungsvoller Eltern aufgewachsen ist, welcher eine gesunde Seele besitzt (relativ) und einen gesunden, einsatzfähigen Körper (Tauglichkeit?) - wenn er nicht arbeiten gehen muss?

Diese Frage stellt sich doch sofort, wenn jeder Diskutant an sich selbst denkt. Gebt Ihr mit dieser Aussage Eure eigene, faule Grundeinstellung preis? Oder schert Ihr x-Millionen Menschen über einen Kamm? Wenn dem so ist, dann sähe ich sehr gerne die Kristallkugel, die alle vor Euch zu haben scheint.

Es ist ein äußerst zynisches Gedankengut, denn so stellt Ihr nicht nur Eure eigene Intelligenz über die der anderen.
Ein intelligentes Lebewesen kann nicht glücklich sein, wenn er nicht produktiv ist. Weshalb wird hier immer davon ausgegangen, dass ein denkender Mensch nur vor der Glotze sitzen will? Diese Unterstellung gewährt Ihr der Mehrheit der nicht Arbeitenden. Sofern es Eurer Auffassung nach nicht der Mehrheit entspricht - dann lasst doch solch polemische Aussagen.

Ein nicht in die Welt hineinwirkendes Wesen ist dem Stillstand geweiht. Wer möchte dies freiwillig (lebensmüde?) bzw. wer nimmt dies freiwillig hin?

Anreiz schaffen - ich bitte Euch.

Der einzige Anreiz wäre es, für andere nicht „schuften“ gehen zu müssen, um sich wirklich sinnvolle Gedanken bezüglich Sinn des Lebens machen zu können.

Und wer meint, der Sinn des Lebens sei das Arbeiten an sich…nun, dem kann ich nur „frohes Schaffen“ wünschen.

Wer darüber hinaus die durch äußere Einflüsse entstandene Demotivation des Einzelnen herabwürdigen zu müssen, in dem er nicht einmal anerkennen kann, welche Natur der Mensch in seiner Art besitzt…dem gratuliere ich zum Eintritt in das Paradies „nur die Harten kommen in den Garten“. Was gibt es hierzu schon mehr zu sagen, ohne sich lächerlich zu machen.

Für den einen ist der Broterwerb subjektiv betrachtet eben ein hartes Brot, für den anderen ist es ein Glück.

Demjenigen, der das schwere Los gezogen hat könnte man ja einfach mal „Pech gehabt“ oder „Dann streng Dich das nächste Mal halt mehr an, Du Looser“ hinterher rufen.

Derjenige, welche seine Arbeit als Freude empfindet, hat nun einmal das Glück gehabt, der Stärkere zu sein - und viele hier wissen ja, der Stärkere gewinnt. Ist evolutionstechnisch bedingt.

Hach, die Evolution. Hat ja nur die Stärksten hervorgebracht - dessen Nachfahre wir sind. Leider hat sich das mit den Muskeln nicht mehr so durchsetzen können, das Gehirn ist auf dem Vormarsch. Ergo, allen Dummen den Tod. Machen doch sowieso nur unseren Sozialstaat kaputt (zu blöd zum Arbeiten, zu faul zum Arbeiten…ist ja ein Topf).

So sprechen nur Menschen, welche in vermeintlich gutem Gewissen ihre Schuld am Staat abgelten (Arbeit…) und bisher nie in eine solche Lage gekommen sind. Diejenigen, welche eine solche Intelligenz beanspruchen, als dass sie immer einen Job ihres Niveau entsprechend finden würden - wäre die Frage zu stellen, ob sie umgekehrt dann auch die Straßen für 7,50 Euro / Std. fegen würden.

Ein Glück ist dies…fürwahr.
Es ist ein Glück einen Job anzunehmen, welche die Gesellschaft als minderwertig betrachtet.

Wie war das? Der Mensch hat Gefühle? Gefühle haben bei der Arbeit nichts zu suchen, bitte. Ich bin doch schließlich ein intelligentes Lebewesen, am Ende der Nahrungskette stehend.

Die Fälle des Schmarotzertums belegen einen so geringen prozentualen Anteil, dass es geradezu lächerlich ist, dies argumentativ einzubringen (sicher, alle Gedanken zu einem bedingungslosem Einkommen rühren nur daher).
Nicht diese Menschen saugen den Staat aus. Wer gegenteiliges *behauptet*, gehört zwangsversetzt.
Und zwar in eine Stadt, in der sich keine Freunde und Verwandte befinden, sondern vielmehr in einem Job, welcher einem nicht zusagt in einem beruflichen Umfeld, welches unerträglich ist ("Zwangsversetzung" widerspricht im Übrigen der Verfassung).

Dazu eine hypothetische Frage: Hätten alle Erwerbsfähige ein ausgezeichnetes Studium vorzuweisen, wen würde der potenzielle Arbeitgeber wohl auswählen?

Dazu sei noch gesagt, wir leben hier nicht den amerikanischen Traum. Wer ihn will, der gehe dort hin. Möge die Macht mit dem Stärkeren sein. Denk dran: wenn Du verlierend am Boden liegst, treten wir Dich noch.
Und wer meint, der Sinn des Lebens sei das Arbeiten an sich…nun, dem kann ich nur „frohes Schaffen“ wünschen.
Ich schließe mich diesem Wunsch an. Danke für diesen sehr differenzierten Beitrag!


Wertschätzung scheint heute ein Anachronismus zu sein, der leider zusammen mit der Werterhaltung unter die Räder der Wertschöpfung geraten ist.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Wieso läßt
mich das Ganze bloß an die Grundsätze des Sozialismus denken?

Ich weiß, ich bin ein böses Mädchen zumal ich Staaten wie die UDSSR, Kuba und die ehemalige DDR im Kopf habe.....



Birgit
**if Mann
2.514 Beiträge
Mit Sozialismus hat das alles nix zu tun.
Hinter dem BGE steckt der Gedanke, Unternehmen aus der Verantwortung für die Gesellschaft zu nehmen.
Das BGE wird so niedrig sein, dass es vorn und hinten nicht reicht. Die Preise für Verbrauchsgüter sind so hoch, dass die Unternehmen keinen Anreiz mehr haben, für das Inland zu produzieren. Wir sind dann Exportweltmeister und die Gewinne werden explodieren, nur wir haben nichts davon, denn Gewinne sind ja steuerfrei.
Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung sind endgültig abgeschafft. Viele tun ja so, als wären diese Versicherungen ein Geschenk des Staates. In Wirklichkeit sind die Leistungen vorher von den Versicherten erbracht worden. Daraus müsste für jeden auch ein Verantwortungs- und Besiitzdenken resultieren. Dem ist aber leider inzwischen nicht mehr so, denn die Menschen lassen es zu, dass der Staat mit ihren Ansprüchen (Besitz) macht was er will (wie z. B. die Finanzierung der deutschen Einheit aus der Rentenkasse).

Aber es stimmt, die Auswirkungen des BGE wären ähnlich den Verhältnissen des real vergangenem Sozialismus'. Ein System der organisierten Verantwortungslosigkeit, in dem eine Minderheit über eine verarmte Mehrheit herrscht.

Nur noch mal zum heutigen Moralverständnis über die Arbeit.
Den Reichen wird das moralische Recht zugestanden, nicht zu arbeiten, den Armen nicht.
Weil ...
... man dies ...
Weshalb wird immer davon ausgegangen, ein Mensch würde nicht arbeiten gehen wollen, wenn er nicht müsste - sofern eine Absicherung vorhanden?

... in der Praxis oftmals im Rahmen eigener Erfahrungen erleben darf. Das BGE ist und bleibt aus meiner Sicht Unsinn und pervertiert allenfalls zum Wahlthema - vielleicht - um gerade diejenigen abzufassen, die nur auf ein BGE warten, damit sie sich zurücklehnen können.
Volksabstimmung
In der Schweiz wird (laut dem FAZ-Artikel von oben) ja gerade eine Volksabstimmung über ein BGE vorbereitet. Das wäre doch mal ein schönes Versuchskanninchen und dann vielleicht der erste Dominostein.

Hinter dem BGE steckt der Gedanke, Unternehmen aus der Verantwortung für die Gesellschaft zu nehmen.

Wie kommst Du denn darauf?? Unternehmen halten sich im Moment ziemlich zurück in der BGE-Diskussion. Die Unternehmen fürchten wohl eher finanziell unabhängige Arbeitnehmer. Das gilt natürlich vor allem für dubiose Unternehmen wie zB. im Telefonmarketing.
**if Mann
2.514 Beiträge
Ja, den Schweizern wird wohl bei der privatisierten Rentenversicherung, die inzwischen am Stock geht, nichts anderes übrig bleiben.

Wie ich darauf komme ? Weil es aus ihren Think Tanks stammt. Dieses BGE wird so mickrig ausfallen, dass niemand davon leben oder sterben kann.
Aufkommen müssten für dieses Grundeinkommen die Arbeitnehmer selbst, mit ihrer Lohnsteuer und den Verbrauchssteuern, und nicht die Arbeitgeber.
Außerdem wäre für die Gesellschaft kein Anreiz mehr vorhanden, sich um die unteren Bevolkerungsschichten zu kümmern, denn diese können ja von dem BGE leben oder sterben.
Leif, das ist ein haarsträubender Gedanke. Kannst du ein paar Quellen nennen?
**if Mann
2.514 Beiträge
ja.
christoph butterwegge grundeinkommen in google eingeben und auf der ersten gefundenen seite bleiben.
Danke! *top*

Habe mir den entsprechenden Text durchgelesen und finde seine Argumente nachdenkenswert. Allerdings schreibt er auf Seite 3:

Während sich eine soziale Grundsicherung harmonisch in den Bismarck’schen Wohlfahrtsstaat und die Bürgerversicherung einfügen lässt, wäre das Bürger- oder Existenzgeld in diesem Sicherungssystem ein Fremdkörper.

Die restlichen 5 Seiten bleibt er dem Leser allerdings eine Erklärung schuldig wie er das meint, stattdessen zitiert er Stimmen aus dem linken Parteienspektrum der vergangene 20 Jahre...

Im Ansatz sind die Argumente richtig, aber zum Schluß versandet der Essay in parteipolitischem Geklimper.
Erich Fromm
Hallo Leif,

also rein gefühlsmäßig müsstest Du eigentlich pro BGE sein, aber Du scheinst gar niemanden mehr zu trauen.

Ich kenne die Idee des BGE aus "Haben oder Sein" (Erscheinungsjahr: 1976) von Erich Fromm. Die Idee hat mich schon damals elektrisiert und ist durch Götz Werner wieder in mein Gedächnis gerufen worden.

Und das Erich Fromm ein Humanist erster Güte ist, kannst nicht einmal Du in Abrede stellen, oder??
Erich Fromm, Haben oder Sein - ich finde, dies passt gut zum Thema:

„Jeder neue Schritt birgt die Gefahr des Scheiterns, und das ist einer der Gründe, weshalb der Mensch die Freiheit fürchtet.“

Und

„Der Held ist ein Mensch, der den Mut hat, zu verlassen, was er hat - sein Land, seine Familie, sein Eigentum - und in die Fremde hinauszuziehen, nicht ohne Furcht, aber ohne ihr zu erliegen.“

Die Fremde ist das Neue…ohne Sicherheit des Heutigen.
Als Held gilt heute vielleicht der, der für den Menschen und nicht gegen ihn spricht. Trotz seiner Fehler…oder gerade wegen der eigenen Fehler.

Denn - alle Menschen sitzen im selben Glashaus.

Caballito
Weshalb wird immer davon ausgegangen, ein Mensch würde nicht arbeiten gehen wollen, wenn er nicht müsste - sofern eine Absicherung vorhanden?
Weil man dies... in der Praxis oftmals im Rahmen eigener Erfahrungen erleben darf.
Aus Erfahrung zu sprechen und sinnieren kann ein kluges Vorgehen sein. Doch dabei das Negative als Hauptargument emporzuheben, halte ich für falsch.
Denn zuallererst ist es subjektives Empfinden („oftmals“ ist nicht „immer“).
Subjektivität ist nicht unbedingt zu verurteilen. Aber die Objektivität sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren *zwinker* Sodenn man eine echte Lösungsfindung anstrebt.


Das BGE ist und bleibt aus meiner Sicht Unsinn und pervertiert allenfalls zum Wahlthema - vielleicht - um gerade diejenigen abzufassen, die nur auf ein BGE warten, damit sie sich zurücklehnen können.
Subjektives Empfinden, begründet auf negatives Voraussetzen, entstanden durch eigene Erfahrungen, ungenügende Relevanz in der Anzahl.

Es ist ungefähr so, als würde man sagen, alle Menschen sind schlecht. Kennst Du alle Menschen?

Es mag eine persönliche Meinung sein, aber mehr auch nicht.
Es wird immer Menschen geben, die die Schwächen jedes Systems zu ihrem Vorteil ausnutzen werden. Dies ist allein eine Folge rationellen Handelns, nicht von Charakterschwäche oder niederer Gesinnung.

Eine Gesellschaft die die Folgen rationellen Verhaltens als Argument anführt um Systemreformen abzulehnen, wird sich der Frage stellen müssen ob sie noch zukunftsfähig ist.
**if Mann
2.514 Beiträge
Da lagst Du mit Deinen Gefühlen ganz richtig. Ich war auch ganz begeistert, als die Idee vom BGE aufkam. Seit der Zeit gehe ich übrigens bevorzugt in einer bestimmten Drogeriekette einkaufen, die mit Sicherheit nicht Schlecker heißt, obwohl der Kerl mir langsam, wie der Herr Mehdorn inzwischen geworden, langsam sympathisch wird. (so wie Elke Heidenreich, die den Eduard Zimmermann auch ganz sympathisch fand). Aber das ist ein anderes Thema und das hat mit Wahrhaftigkeit zu tun, was ich ich von manchen Befürwortern des BGE nicht behaupten möchte.
Ich fühle mich im Moment nicht in der Lage, Dir genau auseinandersetzen, warum das volkswirtschaftlicher Unsinn ist, da ich zudem kein Volkswirtschaftler bin. Dazu empfehle ich Beiträge von Heiner Flassbeck, der kann das besser als ich.
Aber ich will Dir sagen, was ich möchte. Ich möchte, dass alles so wird, wie es mal war. Da wirst Du und einige andere sagen, wie altmodisch.
Es ist eine Gesellschaft, in der die Unternehmen in einen festgesteckten Rahmen tun und lassen können was sie wollen. Nur den Rahmen bestimmen wir, und nicht die Unternehmen, denn sie vertreten immer nur Einzelinterssen und nicht die der Mehrheit. Das heisst für mich beispielsweise, dass das Wort jedes Geschaftelhubers oder eines langweiligen BWL'rs nicht mehr gilt als das Wort eines Arbeitnehmers, der nun mal die Mehrheit darstellt.
Erstens. Wir können nur gemeinsam das verfressen, was wir produziert haben, und nicht das was in einer ungewissen Zukunft liegt. Das bedeutet, die Rentenversicherung muss wieder in den alten Stand versetzt werden, egal wie die Anteile zwischen Alten und Jungen verteilt sind. Am Arbeitgeberanteil gibt es keinen Abstrich.
Zweitens. Die Arbeitslosenversicherung muss ihrem Namen wieder gerecht werden. Es ist eine Versicherung gegen Arbeitskosigkeit für Menschen, die arbeiten wollen und können, und sie darf nicht in die Armut führen. Wofür werden da überhaupt noch Beiträge erhoben ?
Drittens. Die Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nicht arbeiten können, erhalten Geld vom Staat, ohne irgendwelche Vorbedingungen.
Viertens.
Krankheit. Das ist ein ganz heißes Eisen, denn es ist mit dem Tod und der Zufälligkeit für den Einzelnen verbunden. Da bin ich mir nicht sicher, ob das staatlicherseits geregelt werden soll. Aber im Zweifelsfall sollte man es so belassen, wie es ist.

Wozu brauchen wir ein BGE ?
Mit theoretischen ...
... Kenntnissen, praktischen Erfahrungen und einer sich anschließenden subjektiven Bewertung lässt sich schon ganz gut leben.

@***de
Aus Erfahrung zu sprechen und sinnieren kann ein kluges Vorgehen sein. Doch dabei das Negative als Hauptargument emporzuheben, halte ich für falsch.
Denn zuallererst ist es subjektives Empfinden („oftmals“ ist nicht „immer“).
Subjektivität ist nicht unbedingt zu verurteilen. Aber die Objektivität sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren Sodenn man eine echte Lösungsfindung anstrebt.

Tatsachen sind sicherlich nicht durch ein subjektives Empfinden geprägt, sondern objektivierbare Umstände. So ist dies nun einmal. Die sich anschließende Wertung mag durch eine gewisse Subjektivität geprägt sein. Damit aber kann ich leben. Insbesondere verschließe ich mich nicht der Tatsache, dass wir in einem sozialen Rechtsstaat leben. Unverschuldete Bedürftigkeit bedarf hierbei Hilfe und dies ist gut so. Darüber hinaus müssen die Taschen Dritter nicht gefüllt werden um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, auszusteigen und auf Kosten anderer zu leben. Hierfür sehe ich persönlich überhaupt keine Notwendigkeit. Philosophisch betrachtet, mag das BGE ja eine wunderbare Spielerei sei. In der Praxis angewandt, wo Versicherungsbetrug noch als Kavalliersdelikt betrachtet wird – glaubt man den Berichten – und viele Empfänger von Sozialleistungen zur Vertuschung ihrer Bedürftigkeit zu berücksichtigendes Einkommen verlagern – oder dies versuchen -, bei Veränderungen einfach ihren Mitteilungspflichten nicht nachkommen und aufgrund eventueller Schwarzarbeit ihre tatsächlichen Einkommensverhältnisse verschleiern und meinen, hierzu wegen der Ungerechtigkeit dieser Welt berechtigt zu sein, halte ich die Umsetzung der Theorie für unsinnig.

Es ist ungefähr so, als würde man sagen, alle Menschen sind schlecht. Kennst Du alle Menschen?

Hierfür besteht keinerlei Bedürfnis. Die praktischen Erfahrungen in diesem Bereich sind für mich persönlich ausreichend. Sagen wir doch lieber „Gelegenheit macht Diebe“ und auf Grundlage dieses Erfahrungssatzes genügt mir persönlich die soziale Unterstützung nach einer gewissenhaften Bedarfsprüfung. Darüber hinaus müssen keine Mittel verschleudert werden.
**if Mann
2.514 Beiträge
Ähm, ich meinte Friedrich Zimmermann und nicht den anderen.
Hauptgründe
Wozu brauchen wir ein BGE ?

Die beiden Hauptgründe für mich:

1) Weil es immer weniger Arbeits- besser: Einkommensplätze gibt. Der soziale Friede dadurch noch brüchiger wird.

2) Völlig andere (nicht geldorientierte) Lebensentwürfe möglich wären
...
3) Weil durch die veränderten Bedingungen (s. 2) das im Gesundheits- und Pflegewesen drohende Desaster wahrscheinlich abgewendet werden kann.
**if Mann
2.514 Beiträge
Nur mal kurz zu 1)
Wenn wir mit immer weniger Menschen immer mehr produzieren, ist es nicht einzusehen, dass die arbeitenden Menschen sich abrackern und der Rest faul auf der Haut liegt. Dass die Arbeitsbedingungen sich in den letzten Jahren verschlechtert haben, dürfte allegemein bekannt. Soll das nun so weitergehen ?
Mein Vorschlag wäre, die Arbeit auf mehr Menschen zu verteilen.
Da könnte man gleich bei der Rente mit 67 anfangen und das Renteneintrittsalter auf unter 65 absenken. Jetzt kommt nicht mit der ach so schlimmen demografischen Entwicklung, denn dann würdet ihr euch selbst widerlegen. Wenn das Geld dafür nicht reicht, reicht es auch nicht für ein BGE.
Auf weitere Möglichkeiten, die Arbeit besser zu verteilen, gehe ich jetzt nicht ein.

zu 2)
Ohne Moos nichts los. Mit und von irgendetwas muss man beim Bäcker seine Brötchen bezahlen.
Sicher kann man als Hungerkünstler überleben. Wir haben keine Arbeitspflicht. Wer also so leben will, kann das tun, er darf aber nicht erwarten, dass ich von meinem Geld, das ich mehr oder weniger hart erarbeitet habe, etwas abgebe, denn das müsste ich nämlich bei einem BGE.
Für mich ist Arbeit nicht zwingend damit verbunden, etwas herzustellen, was dann auch noch verkauft werden muss. Von Brot allein kann der Mensch nicht leben. Es gibt also genügend (notwendige) Tätigkeiten, für die ich und andere (z. B. der Staat, die Gesellschaft) bezahlen würden. Dazu zählt natürlich nicht AusdemFensterGucken.
Wenn wir mit immer weniger Menschen immer mehr produzieren, ist es nicht einzusehen, dass die arbeitenden Menschen sich abrackern und der Rest faul auf der Haut liegt.
Wenn wir mit immer weniger Menschen immer mehr produzieren, ist es nicht einzusehen das nur ein Teil der Bevölkerung dadurch ihren Unterhalt verdienen kann. Es ist leider schon längst so das zuwenig angemessen bezahlte Arbeit vorhanden ist, um allen Arbeitnehmern und ihre Familien einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen.


Dass die Arbeitsbedingungen sich in den letzten Jahren verschlechtert haben, dürfte allegemein bekannt. Soll das nun so weitergehen ?
Oh - es wird so weitergehen, aber nicht aufgrund der Einführung eines BGE!


Mein Vorschlag wäre, die Arbeit auf mehr Menschen zu verteilen. Da könnte man gleich bei der Rente mit 67 anfangen und das Renteneintrittsalter auf unter 65 absenken. Jetzt kommt nicht mit der ach so schlimmen demografischen Entwicklung, denn dann würdet ihr euch selbst widerlegen. Wenn das Geld dafür nicht reicht, reicht es auch nicht für ein BGE.
Warum nicht gleich den Ruhestand mit 50 oder 55? Die meisten Arbeitslosen in dem Alter sind ohnehin chancenlos auf dem Vollzeit-Arbeitsmarkt. Als Rentner müßten sie sich sowieso etwas dazuverdienen, und das geht mit 50 noch wesentlich einfacher als mit 65.


Auf weitere Möglichkeiten, die Arbeit besser zu verteilen, gehe ich jetzt nicht ein.
Warum nicht?


zu 2)
Ohne Moos nichts los. Mit und von irgendetwas muss man beim Bäcker seine Brötchen bezahlen.
Sicher kann man als Hungerkünstler überleben. Wir haben keine Arbeitspflicht. Wer also so leben will, kann das tun, er darf aber nicht erwarten, dass ich von meinem Geld, das ich mehr oder weniger hart erarbeitet habe, etwas abgebe, denn das müsste ich nämlich bei einem BGE.
Es wird immer so getan, als würden die berufstätigen Deutschen erst geplündert wenn ein BGE eingeführt wird. Falsch.
Die Plünderung findet schon seit Jahrzehnten statt und es scheint reichlich naiv zu glauben, die Politik würde das Geld des Steuerzahlers nicht ausgeben.

Das tut sie exzessiv und gegen Ende jedes Abrechnungszeitraumes gebärden sich die Beamten der Beschaffungsbehörden wie Kinder vor dem Schaufenster eines Spielwarenladens (aktuelles Beispiel: Beschaffung von "Puma"-Panzern für die BW trotz mängelbehafteter Technik (es gibt noch nicht mal einen funktionsfähigen Prototyp!), sowie ein Panzerabwehrraketensystem (gegen welche Panzer???!!). Und das noch schnell vor der Sommerpause, damit keiner mehr intervenieren kann.)

Verschwendung und Vorteilnahme sind schon lange gesellschaftsfähig geworden - erst recht in "hohen" Kreisen. Wieviele hundert Milliarden jedes Jahr verschwendet werden, läßt sich gut verfolgen wenn man die Presse mit kritischer Aufmerksamkeit verfolgt.
Wer es immer noch nicht glaubt, sollte sich mal die hp's von Steuerzahlerbund und Bundesrechnungshof besuchen und sich informieren. Aber vorsicht - es könnte Folgeschäden für das Weltbild so mancher Stammtischpolitiker nach sich ziehen. Diese Organisationen sind nämlich nicht von der Links-Partei unterwandert!


Für mich ist Arbeit nicht zwingend damit verbunden, etwas herzustellen, was dann auch noch verkauft werden muss. Von Brot allein kann der Mensch nicht leben. Es gibt also genügend (notwendige) Tätigkeiten, für die ich und andere (z. B. der Staat, die Gesellschaft) bezahlen würden.
Wie Du schon im ersten Satz ganz richtig bemerkt hast wird mit dem Einsatz von immer weniger Menschen immer mehr produziert. Dazu zählen auch die Dienstleistungen, von denen auch immer mehr ungenügend bezahlt werden.


Dazu zählt natürlich nicht AusdemFensterGucken.
Für Leute wie Utz Claasssen (ehem. EnBW-Vorstand) gelten solche Regeln natürlich nicht, da zahlen wir ja alle gerne für...
Ich fasse mich kurz, da ich für eine richtige Diskussion hier keinen Nährboden sehe.(habe mir die Beiträge durchgelesen)

Ein BGE ist vom Prinzip her eine gute und erstrebenswerte Sache.
Ich würde dafür stimmen.

Jedoch sehe ich nicht, dass wir als "Rasse" für ein solches Lebensmodell reif genug sind.
Vielleicht ein paar wenige.(wenn man es an der Gesamtbevölkerung betrachtet)

Das war es auch schon.
**if Mann
2.514 Beiträge
Das kann ich so nicht bestätigen. Die Argumente für und wider sind für mich nachvollziehbar dargestellt.
Dafür zu sein, weil der Mensch nicht danach ist, halte ich für kein Argument. Was hat es für einen Sinn für etwas zu sein, was man nicht als möglich erachtet. Schade um die Meinung, den Gedanken und die Zeit.
Ich bin dagegen, weil ich es nicht für möglich (und gut) halte.
Aber es stimmt, wir sind hier auf einer Erotik-Community und da gibt es andere Probleme. Und außerdem möchte ich mir hier die Illusion erhalten, das Leben besteht aus Ficken und Party machen.
Und außerdem möchte ich mir hier die Illusion erhalten, das Leben besteht aus Ficken und Party machen.
Soviel Ehrlichkeit verdient Respekt - ehrlich!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.