Hochmut kommt vor dem Fall.
Das es sich bei Bedürftigen um "Faulenzer" handeln würde, hat niemand gesagt.
Aber meinen tut es jeder!
Jeder von uns stellt sich täglich die Frage "lohnt sich das überhaupt?" wenn Ausgaben anstehen, oder Wege bzw. Leistungen in irgendeiner Form von ihm zu erbringen sind. Das ist normal und legitim.
Es ist daher nicht einzusehen, warum ein Erwerbsloser kein Recht auf das Prinzip "Gewinnmaximierung" haben soll. Die Kosten-/Nutzenanalyse macht sich inzwischen in allen Bereichen des Lebens breit, auch da wo sie in dominanter Form eigentlich nichts zu suchen hat (Gesundheitswesen, Bildungswesen, Altenpflege). Und gerade die Leute die am stärksten auf das Rechnen und Gegenrechnen angewiesen sind, sollen davon ausgenommen sein? Sorry, aber das ist reiner Zynismus.
Wer nicht "wirtschaften" (denn um etwas anderes geht es hier garnicht!) kann, hat in heutigen Zeiten schlechte Karten. Und wer eine Familie ernähren muß ist geradezu verpflichtet, darauf zu achten, das seine Gesundheit (Erwerbsfähigkeit!) und seine Zeit nicht verlustbringend eingesetzt wird!
Ein jeder nimmt für sich Vorteile und Gewinne mit wo es nur geht, und dabei bewegen sich sehr viele Erwerbstätige in legalen Grenzbereichen. Nun mit Argusaugen auf die "underdogs" zu schauen und im Zusammenhang von Bezug von Transferleistungen das Menetekel vom Mißbrauch und Betrug an die Wand zu malen, zeugt nicht viel von Übersicht. Viemehr handelt es sich oft um reine Heuchelei.
Diejenigen, die am lautesten krähen haben vielleicht nur Angst davor, selbst irgendwann "da unten" zu landen. Das passiert ja heute schneller als man denkt. Und viele von denen die heute "Hartz4"-Empfänger sind, haben vorher (z.B. als Vollzeitbeschäftigte) nicht anders gehandelt und gelebt. Nur wurden sie da noch als "cleverles" bewundert und für ihre Raffinesse im Umgang mit Geld mit Respekt behandelt...