Partnerwahl - habe ich unrealistische Wünsche?
(Bitte nicht zitieren)Hallo in die Runde,
ich bin mit meinem Latein ein wenig am Ende. Vor einigen Monaten habe ich eine langjährige, liebevolle Beziehung beendet. Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert, sondern das zweite Mal, und ich will wirklich nicht, dass es noch einmal passiert. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich ein Mensch bin, der ausschließlich nette Partner hatte, die mich sehr geliebt haben, mich respektiert haben und mir alles geben wollten, was sie konnten. Trotzdem war mir das nicht genug und ich habe mich beide Male nach mehreren Jahren getrennt, als ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Warum, fragt man sich. Nun, beide Male war ich mit Männern zusammen, bei denen ich heute sagen würde, dass sie körperlich stark gehemmt oder sogar verklemmt waren. Es waren beides schöne, attraktive Männer, die ich optisch und charakterlich ganz toll fand, und die auch mich angehimmelt haben. Natürlich war nicht das einzige Problem, dass wenig im Bett gelaufen ist, aber dieses Problem war jeweils symptomatisch für andere Probleme in der Beziehung. Beide hatten zudem eine sehr niedrige Libido (beim einen aufgrund von Depressionen, beim anderen weiß ich nicht wieso), sie konnten mich nicht so berühren, wie ich als Frau berührt werden möchte, sie konnten mir die körperliche Zuwendung, nach der ich mich immer sehne, nicht geben. Ich hab mich trotz großer Nähe in der Beziehung alleine gefühlt und mir hat Begehren, Leidenschaft und Sinnlichkeit in meinem Leben gefehlt. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, um Zuwendung betteln zu müssen, anstatt sie einfach gemeinsam zu genießen.
Und versteht mich nicht falsch, ich bin sicherlich kein Supermodel, aber ich bin eine hübsche, süße, sportliche, leidenschaftliche, junge Frau, die grundsätzlich immer genug Verehrer hat. Zwischen den Beziehungen hatte ich auch die ein oder andere Affäre, ich bin alles andere als verklemmt oder passiv, und ich weiß, dass es sicherlich nicht an mir lag, dass meine Partner keine Lust hatten. Ich habe da auch oft genug nachgefragt und kann das ausschließen.
In beiden Beziehungen habe ich früher oder später gesagt, dass wir die Beziehung öffnen müssen, weil ich sonst drauf gehe. In beiden Beziehungen wurde mir das gestattet. Allerdings war Partner 1 damit gar nicht glücklich (deswegen habe ich es am Ende nicht genutzt), und bei Partner 2 hab ich selbst gemerkt, dass ich trotz Freifahrtsschein doch auch gerne von meinem Beziehungspartner begehrt werden möchte. Vielleicht ist das okay, wenn man schon 25 Jahre zusammen ist, aber nicht schon nach paar Jahren, wenn man erst 30 ist.
Nun steh ich da und frage mich, was ich falsch gemacht habe. Habe ich zu hohe Ansprüche? Ist mein Beuteschema problematisch? Ich gebe zu, ich stehe auf ruhige, tendenziell introvertierte, nachdenkliche, kluge Männer, die mir zuhören, mich wertschätzen, die lieb und aufmerksam sind. Aber solche Männer müssen doch nicht immer verklemmt sein, oder? Ich weiß auch, dass ich nicht einfach bin, dass ich auch selbst sehr nachdenklich, introvertiert und neurotisch sein kann, aber trotzdem ist meine leidenschaftliche Seite sehr stark ausgeprägt.
Jetzt bin ich 31, eigentlich wollte ich langsam mit der Familienplanung angefangen haben. Nun stehe ich wieder alleine da und will wirklich nicht nochmal den falschen Fehler machen, am Ende vielleicht noch mit einem Kind am Bein, das ich durch eine Trennung ziehe. Wie soll ich denn jetzt weitermachen? Wo soll ich suchen? Wonach soll ich suchen? Wie soll ich suchen? Mein Beuteschema kann ich ja schwer ändern. Habe ich unrealistische Wünsche?
Ich würde mich sehr über erhellende Kommentare freuen.
Sphinks