Sex mit anderen, aber nicht darüber reden?

Da richtet man sich doch nach den Wünschen des Partners?

Will der keine Details wissen, hält man sich doch daran?
Was ist daran unehrlich?

Soll ich gegen seinen Willen dem Partner in allen bunten Farben mit allen Details berichten und ihn so quälen?
Wenn das so gewünscht ist, und funktioniert, ist es doch prima.
Oder geht es um Absolution für die eigene Beruhigung?

@******a76

Das sind aber ja 2 verschiedene Dinge. Natürlich ist meine Partnerin einzigartig und nicht austauschbar! Und ich habe die tiefsten Gefühle für sie.
Aber das bedeutet ja nicht Ausschließlichkeit. Nicht die Neugier auf Vielfalt ist Obsession, sondern die Fixierung auf ein Ziel.
Da wir über alles reden, hat sich herausgestellt (wohl wie bei allen Swingern und sexuell aufgeschlossenen Menschen), dass wir uns beide füreinander perfekt finden, aber es für einen einzelnen Menschen unmöglich ist, alles zu bieten, was den Anderen interessiert.
Ich würde es geradezu als gewalttätig empfinden, von meiner Partnerin zu verlangen, alle Fantasien und Wünsche, die ich nicht erfüllen kann oder will, zu unterdrücken und zu verleugnen. Dies würde aus unserer Sicht bei beiden zu latenter Unzufriedenheit und letztlich zu Frust führen.
Ausweg: ab und zu mal nach eigener Laune ausbrechen und frische Erfahrungen machen. So hält sich auch die Beziehung frisch und leidet nicht unter Sauerstoffmangel wegen hermetischer Abschirmung.

@*********sche :

Ich bin da voll bei dir! Selbstverständlich kann ein Mensch nicht alle Wünsche abdecken. Das meinte ich auch keineswegs.
Auch ich habe meine Erfahrungen gemacht im Laufe der Zeit. Und natürlich ist es vll eine Art Verzicht, wenn nicht alle Sehnsüchte erfüllt werden können. Der mir persönlich jedoch nicht schwer fällt wenn ich liebe! Dann genügt mir das.
Aber ich bin nunmal kein Swinger und lebe mich sexuell offen aus wenn ich Single bin.
Ansonsten kann ich in Partnerschaft keinen Mehrwert erkennen.
Toll wenn das andere offen leben können! Wirklich meinen höchsten Respekt. Ich habe das durchaus probiert, ging aber gewaltig in die Hose. Ich belüge mich selbst.

Der Ausgangspunkt in diesem Film ist doch nicht, über die Begegnung an sich minutiös in allen Einzelheiten zu berichten sondern die Kommunikation dass man sich überhaupt mit jemand anderem trifft an sich. Es gab da wohl anfangs mal eine Vereinbarung - und dann wurde nie wieder darüber gesprochen.

Ich würde mit einem Menschen der Sex und Intimität mit anderen Menschen von Gefühlen vollständig trennen kann weder warm werden können noch wollen. Das hätte für mich entweder soziopathische Züge, wäre ein Musterbeispiel in Selbstbetrug oder derjenige vögelt einfach alles, auch wenn er den anderen Menschen nicht mal mag.

So wäre mein Empfinden in diesem Zusammenhang. Ich komme mit einem Menschen der sich mögliche andere Sexpartner sorgfältig aussucht und bereit ist, auch emotionale Bindungen einzugehen einfach besser klar. Und dazu gehört für mich eben auch das Teilhaben lassen an Gedanken - und damit meine ich nicht verbalen Exhibtionismus.

@******a76

Die Partnerschaft sollte ja Selbstzweck sein und nicht am Mehrwert gemessen werden. Aber nichts desto trotz bietet sie für mich einen gewaltigen Mehrwert. Alles, was über das oberflächliche, aber mitunter sehr schöne Zusammensein mit anderen hinausgeht, bietet die Partnerschaft: Verständnis, Schutz, Hilfe u.v.m.

Dass sie im Gegenwert (um mal im Sprachduktus zu bleiben) dann Verzicht, Selbstverleugnung und Einschränkung verlangt, liegt wahrscheinlich an jahrhundertelanger christlicher Erziehung. Das ist nichts Natürliches und Notwendiges.

Aber wenn sich viele dabei ehrlich wohl fühlen, ist ja auch nichts dagegen zu sagen. Für uns ist es unverständlich, aber wir akzeptieren es genau so wie viele andere Lebenseinstellungen.

@*****de2


Nö, nö und ... nö!

Soso, du weißt also besser wie ich das empfinde? Danke für die Aufklärung ...

@*****de2

Nein, Deinen Gefühlen will ich nicht zu nahe treten. Aber objektiv ist es nicht so.

Genau so, wie die meisten Menschen Angst haben, nachts in den Wald zu gehen. Objektiv gibt es da aber bei uns nichts, was gefährlich werden könnte. Abgesehen vielleicht von Wurzeln, über die man stolpert.

Wenn man diese diffuse Angst überwindet, ist es ein einmaliges Erlebnis, das da auf einen wartet.

Mal ausprobieren!

Ja ich verstehe schon. "Mehrwert" ist vll ein falsches Wort.
Schutz, Aufgehobensein, Vertrauen... das ist genau der Mehrwert den man aus einer Beziehung zieht oder?
Wie kann ich vertrauen, wenn ich so leicht austauschbar bin - wie soll ich mich "genügend" fühlen, wenn ich gerade sexuell meinen Partner nicht erfülle und er ständig fremde Haut braucht, will...? Das hat auch nichts mit christlicher Erziehung oder Einschränkung zu tun, wenn ich mich in einer Beziehung auf genau einen Mann konzentrieren will und auch nur kann, weil es in meiner Natur liegt.

Meiner Erfahrung und Denkweise nach ist das ein Selbstläufer wenn sich eine Beziehung anbahnt oder auch bestehenbleiben soll - dann funktioniert das in der Regel auch sexuell bestens. Wie das nach 20 Jahren Beziehung jedoch aussieht, dass man diese öffnet - um sich nicht ganz als Paar zu verlieren sondern eben diesen Mehrwert des stetig Zusammengewachsenen erhalten will - das schließe ich gar nicht aus. Kann da auch nur von meiner eigenen Geschichte erzählen - als wir die Beziehung öffneten war das ein Schritt in die falsche Richtung. Als Paar haben wir uns völlig verloren.

Ich finde das toll, wenn Ihr das leben könnt. Keine Frage! Jedes Paar hat seine eigenen Regeln in Bezug auf Absprache, Aushalten können, überhaupt sehen wollen was man selbst anscheinend nicht erfüllen kann. Ich persönlich bleibe lieber alleine, wenn mein Partner das nicht erfüllen mag oder kann - im Gleichklang mit mir!

@*********sche

Es gibt kein objektiv im persönlichem Empfinden - und im Übrigen auch sonst nirgendwo. Wahrnehmung ist zwingend subjektiv.

Du kannst im Übrigen auch nicht beurteilen was ich schon alles ausprobiert habe.

Ich kann dir versichern das deine Erfahrung da keine Allgemeingültigkeit hat.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht dass jeder seine eigene objektive Welt hat. Ist nicht immer einfach damit umzugehen oder zu akzeptieren.

Ob dies sinnvoll oder zuträglich ist eine andere Frage für mich.

Von Allgemeingültigkeit sprach ich auch nicht!
Ich persönlich hatte das Glück, dass in guter Beziehung der Sex auch richtig gut war!

@******a76

Sehr gut und auch für mich nachvollziehbar geschrieben! Danke!

Vielleicht nur noch ganz kurz, da ich das Thema sehr interessant finde: Für mich ist es keine Frage von "Aushalten können" sondern eher die entgegengesetzte Sichtweise. Wenn ich jemanden wirklich liebe und ihm vertraue und ihn wertschätze, dann möchte ich dass er (resp. Sie) so glücklich wie möglich ist und sich in seinem einmaligen und kostbaren Leben wohlfühlt. Und dann ist es für mich eher ein No-Go (furchtbares wort, aber mir fällt gerade kein besseres ein) sie aufgrund meiner Ängste und Zweifel einzuschränken. Und was man gibt kommt unter aufrichtigen Leuten auch immer in größerem Maße zurück.

So, jetzt halte ich aber meine Klappe.

Richtig! Schön geschrieben!

Ich finde das schon interessant deine Sichtweise @*********sche !
Selbstverständlich sollte man wenn man wirklich liebt - dem Partner nicht im Wege stehen - weder sexuell noch sonstwas (in seinem einmaligen kurzen Leben! - schön geschrieben! ;-)).

Wenn ich selbst ihn jedoch in seinem kostbaren Leben auf diesem kostbaren Lebensweg mit MIR! nicht glücklich machen kann - dann ist unser gemeinsamer Weg nicht so kostbar wie er scheint!

Wobei wir wieder dabei wären, was ich neulich erst einer Freundin sagte: Man kann nunmal nicht alles im Leben haben... Aufgehoben und beschützt und exklusiv wollen sich alle fühlen! Was gibt's Schöneres? Aber wenn man das nicht leben kann, und tut mir damit weh - dann ist das nicht der richtige Partner für mich. Es führt zu vielen Verletzungen!

Ich hatte selbst eine offene Beziehung - wie erwähnt - im Nachhinein weiß ich, wir haben uns beide belogen - das waren nicht "WIR"! Ich sehe das heute auch anders als vor vielen Jahren noch. Natürlich möchte ich meinen Partner niemals einschränken - auch nicht sexuell. Aber dann muss das beidseitig offen gelebt werden - hat für mich jedoch auch nichts mit echter Partnerschaft zu tun.

Ich halte jetzt auch meine Klappe! - ich kenne eben beide Seiten und spreche nur von mir selbst. Hut ab vor euch!

Sabrina 76 bin völlig deiner Meinung. deine Erfahrung und meine auch

Na das "Problem" ist doch, dass es die klassische Beziehung so mit "Ich bin nur Dir treu" fast gar nicht mehr gibt.
Und deswegen gibt es Swinger, BDSMler etc. damit jeder seinen Gelüsten gerecht wird.
Meine Freundinnen und ich reden regelmäßig über Sex oder machen Andeutungen. Es wird auch mal gefragt wie was oder wo.

Und ja, ich habe Erfahrungen mit sowas. Es kann gut gehen, muss aber nicht. Wenn beide aber so eine Vereinbarung eingehen, muss man sich der Folgen bewusst sein - für beide. Eifersucht ist da vollkommen Fehl am Platz.

So unterschiedlich kann ein Freundes- und Bekanntenkreis sein. Denn bei mir ist es genau umgekehrt, da ist das die Regel. Schließt auch das weitere Umfeld wie Arbeitskollegen, Nachbarn usw. ein.
Und es ist nicht so das man über solche Themen nicht reden würde, oft aus einem aktuellen Anlass, einem Bericht in den Medien, einer Reportage im TV o.ä.

Aber gut, wir befinden uns hier auf einem Erotikportal und da muss es natürlich so sein, das alle Menschen Swinger sind, auf BDSM stehen und der Rest nur noch die Minderheit ist.
Nun, wäre das hier ein Portal für z.B. Hamsterhalter, dann wären alle Menschen die keinen Hamster haben natürlich auch die Minderheit.

Naja, was und wer ist Minderheit?
Gemessen an der Weltbevölkerung machen die Joyler nichtmal 0,04 % aus...
Also sind Joyler schonmal nicht das Maß aller Dinge...

Hier sind doch auch Vanillas unterwegs.
Das würde ich nicht auf BDSM und Swinger eingrenzen.

Ich meinte das ganz neutral.
Ich mag Foren und Portale, gleich welcher Art, weil man sich da mit Menschen austauschen kann, die ähnliche und/oder gleiche Interessen haben.
Finde ich super!
Aber es fällt mir halt oft auf, das es dann sehr pauschal wird.
Z.B., alle die hier aktiv sind, finden Monogamie scheiße, sind automatisch Swinger und stehen auf BDSM.
Und so sieht es auch der Rest in DE, die Mehrheit.
Wer einen Hund oder eine Katze hat, der barft natürlich, der "Rest" ist nur die Minderheit.
Und das immer Sommer so wenig auf den Straßen in DE los ist, liegt nicht an dem WM oder EM, sondern daran das alle deutschen auf Malle sind.

Naja das man hier mehr Leute trifft die Monogamie eher nicht so toll finden, liegt in der Natur der Sache. Der Swingerteil des Forums scheint mir recht klein zu sein.

Ich denke gar nicht, dass Monogamie so verpönt ist
Joy ermöglicht einfach einen anderen Blickwinkel auf jegliche Art aller Beziehungskonstrukte! Monogamie ist ein Auslaufmodell der heutigen Zeit. Warum nicht alles mitnehmen was möglich ist, wenn erstmal Routine, Langeweile herrscht? Die Schwierigkeit besteht eher im Gleichklang! Und da fangen die Probleme an...
Kennen doch sicherlich die meisten Menschen: ist man Hals über Kopf wirklich verliebt, hat man kaum jemand anderen im Sinn! Ist der Wurm in der Beziehung tickt man wieder leicht anders...