„„Was ich nicht verstehe ist doch aber, dass bei vielen Paaren eben nur einer monogam Leben möchte und das schön redet und auf das einzig ware hebt! Die eigene Beziehung durch seine Einstellung kaputt macht und es dann den anderen in die Schuhe schiebt das die Beziehung kaputt gegangen ist, weil der Partner Sex mit anderen hatte oder möchte!
Und machst du nicht genau das Gleiche nur umgekehrt?
Da ist dann die offene Beziehung das einzig Wahre und der Schuld, der monogam leben will.
Jeder kann machen, was er will.
Das Problem ist doch meist deshalb ein Problem, weil der, der mit anderen Sex haben will, zunächst in eine monogame Beziehung einwilligt und das oft über Jahre (!) so aufrecht hält und dann irgendwann damit rausplatzt, dass er jetzt endlich Sex mit anderen will. Und dann wundert man sich, dass der Partner nicht begeistert ist, obwohl ja von Anfang an was anderes ausgemacht wurde.
Genauso wäre es andersherum: Geht man eine offene Beziehung ein und Jahre später sagt dann einer plötzlich, er will jetzt doch monogam leben – wäre das dann nicht ebenso ein verständlicher Schock?
Es ist immer scheiße, wenn EINER plötzlich die Beziehungsform ändern will und dann sofort uneingeschränkten Applaus dafür erwartet. Wieso ist dann der Schuld, der das weiter leben will, was von Anfang an ausgemacht wurde?
Und zum Thema, dass viele Beziehungen zerbrechen: Ich halte es für einen absoluten Trugschluss, dass solche Beziehungen, die eh schon am Ende sind, durch Sex mit anderen gerettet werden können. Im Gegenteil glaube ich, dass es viel öfter passiert, dass man dann erstrecht nur noch nebeneinander her lebt. Gerade offene Beziehungen brauchen meiner Meinung und Erfahrung nach Vertrauen und eine gefestigte Basis.
Und dennoch können auch diese scheitern! Ich habe genug Freunde, die nur noch offene Beziehungen leben – was auch absolut legitim ist – aber auch deren Beziehungen kamen an Punkte, wo es eben nicht mehr gepasst hat.
Auch meine offenen Beziehungen sind gescheitert (daran war nicht der Sex mit anderen Schuld, aber genauso wenig konnte er irgendwas retten).
Eine (sexuelle) Öffnung der Beziehung ist KEIN Garant für eine langanhaltende, glückliche Beziehung! Und ebenso ist eine monogame Beziehung kein Garant dafür, dass es mal kriseln wird und langweilig wird.
Menschen sind unterschiedlich – und Beziehungen gelingen dann am besten, wenn die zusammenfinden, die zusammenpassen.
Liebe Grüße,
Jessica