Unsere Zeit, vielleicht auch das Leben an sich, ist so voller Widersprüche!
Einerseits sollte doch jedem modernen Menschen klar sein, dass so etwas wie Leibeigenschaft in unserem Wertesystem abgeschafft ist und daher niemand für irgendetwas, das er/sie rechtlich gesehen legal so macht, Rechenschaft ablegen muss. Andererseits - und da nehme ich mich selbst nicht aus - stellen wir Ansprüche wie in der Antike. Die Folge ist, dass gelogen wird, bis sich die Balken biegen. Auch sich selbst gegenüber.
Daher frage ich mich, wenn ich so etwas lese,
„Wenn ihr Wunsch es ist mit anderen zu schlafen während sie mit mir zusammen ist, dann trenne ich mich von ihr.
Aber solche Dinge kläre ich im Vorfeld, damit keiner in irgendeiner Weise benachteiligt oder verletzt wird.
... wie naiv ist das denn?
Lieber Verfasser dieser zitierten Zeilen, leider ist nicht mehr erkennbar, wie jung oder alt Du bist, da Du Dich offenbar danach abgemeldet hast. Aber vielleicht liest Du meine Antwort ja trotzdem. Was machst Du eigentlich, wenn Deine Partnerin mit jemand anderem schläft und Du es gar nicht mitbekommst? Verletzt Dich das dann auch?
Ich denke, dass gerade alle, die immer so moralinsauer schonungslose "Offenheit und Ehrlichkeit" propagieren, einmal in sich gehen und ganz ehrlich zu sich selbst darüber nachdenken sollten, ob unbarmherzige "Offenheit und Ehrlichkeit" wirklich immer der beste Weg ist.
Letztlich muss natürlich jeder mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren, wie weit er in welcher Situation geht. Aber ich denke, dass "Was ich/sie/er nicht weiß, macht mich/sie/ihn nicht heiß" gar kein so schlechtes Motto zur Vermeidung unnötiger Verletzungen ist. Seid ehrlich zu Euch selbst!
Und für die Empörungsfraktion:
Shitstorm can begin!