Ein Dreier – die Idee hatte ich schon lange im Kopf. Ob MMF oder FFM war mir eigentlich nicht so wichtig, da ich bisexuell bin. Aber mit mehreren Menschen Sex…... hui, der Gedanke machte mich schon lange an. Obwohl ich als polyamore Single-Frau mehrere Liebhaber habe, ergab sich nie was Konkretes. Entweder scheiterte es am Termin oder die Konstellation passte einfach nicht. Es dauerte über ein Jahr (!) bis sich endlich was ergab.
Ich lernte im Joyclub ein tantra-erfahrenes Pärchen kennen. Wir verabredeten uns zu einem Abendessen, um uns zu beschnuppern. Das Gespräch war völlig unverkrampft und zwanglos, wir waren uns sympathisch und so beschlossen wir, noch zu mir zu gehen. Die Massage-Matte, auf der ich schon etliche Tantra-Massagen gegeben und empfangen habe, lag schon bereit, der Ofen war schnell angezündet und wir konnten starten. Wir zogen unsere Klamotten aus und die Lunghis an (das ist ein Wickeltuch, das man traditionellerweise zur Tantramassage trägt.)
Der Mann schlug vor, jeweils einer von uns sollte der Mittelpunkt sein und die anderen sollten ihn verwöhnen. Und ich sollte den Anfang machen. Damit fühlte ich mich überfordert, das war doch mein erster Dreier, ich weiß doch gar nicht, wie das geht, und überhaupt…. Mein Einwände wurden vom Tisch gefegt, ich sollte anfangen und sagen, was ich mir wünsche. Also, gut, was wünsche ich mir denn? Ich sagte was von viel Hautkontakt, viel Streicheln und Küssen, keine Penetration. (Das war mir für den Anfang too much.)
Wir setzten uns in unseren Lunghis auf die Matte, hielten uns an den Händen und schauten uns alle drei intensiv an. Jeweils intensive Augenkontakte und so was wie ein energetisches Einschwingen. Dann legten wir unsere Lunghis ab, ich legte ich mich hin, die beiden rechts und links neben mir. Zuerst spürte ich nur die Hände, dann wurde es immer intensiver, mit klassischer Tantramassage hatte das jedenfalls nichts zu tun. Es war ein intensives, immer wilder werdendes Streicheln, Küssen, Fingern. Anfangs gab ich noch ein paar Feinkorrekturen: „Nicht so fest“ oder „Ja, mehr!“ Aber das war sehr bald gar nicht mehr nötig, die beiden spürten einfach, was dran war und wie ich es wollte. Bald war es nur noch ein Rausch aus Haut, Wärme, Erregung, Händen, Mündern, dem steifen Schwanz, zwei feuchten Muschis und viel Gelächter und Gestöhn.
Irgendwann war die erste Runde durch, wir lagen verschwitzt, lachend und mit leuchtenden Augen auf der Matte, tranken was, erzählten uns, was wir jeweils besonders erregend gefunden hatten und beschlossen dann, das die zweite Runde dem Mann gehören sollte. Also auch an ihn wieder die Frage, was wünschst du dir und was geht für dich gar nicht? Auch die zweite Runde war wieder sehr ergiebig und ausführlich, so dass es zu spät wurde für die dritte Runde für die Frau. Die kam dann beim nächsten Treffen dran, und zwar um so ausgiebiger.
Diese Dreier-Erfahrung hat mich ziemlich umgekrempelt. Sie hat mich so nachhaltig satt gemacht, wie keine Zweier-Begegnung je zuvor. Eine Intensität an Begegnung, an Hautkontakt, an Berührung, die ein neues Kapitel bei mir aufgeschlagen hat, eine neue Ebene an sexueller Erfahrung, ein Gefühl von Angekommensein, von „ja, so war es gemeint“.