Komisch...
bei mir ist das irgendwie völlig umgekehrt.
Mir gefallen immer m e h r Männer als früher.
Wo ich doch früher recht festgetackert war,auf ein bestimmtes Äußeres (sehr groß,braune Augen,tiefe Stimme) so nehme ich heutzutage Männer ganz anders wahr,in ihrer Gesamtheit.
Will heißen,ich "bewerte" einen Mann nach ganz anderen Kriterien als früher,was sicherlich auch mit meine Ansprüchen zu tun hat,die sich geändert haben und auch sehr viel expliziter geworden sind,heute achte ich weitaus mehr auf Witz und Esprit bei einem Mann,als das ich ihn nach seinem Äußeren beurteile.Will heißen,dadurch das ich auch Männern eine Chance gebe,die eben nicht meinen früheren "Wunschkriterien" des Traummannes entsprechen,sondern ich einem Mann über seine Art ,wie er sich mir gegenüber gibt,als charmant und interessant empfinde,habe ich
trotz meines dennoch recht stringenten,sebstauferlegten Beuteschemas (nichts unter 40,ungebunden,im Nahraum Berlin lebend) eine Menge Männer gefunden,die sich als mit meinen heutigen Bedarfen als deckungsgleich erweisen.
Sicherlich kommt es wiederum auch darauf an,was man denn überhaupt sucht.Da falle ich vermutlich eher aus der Masse der "suchenden" Frauen heraus.Ich brauche aufgrund meiner eigenen Entwicklung nicht mehr zwingend notwendig den
einen Menschen,der mich glücklich machen kann,denn das All-inclusiv-Paket zu erwarten,wie ich das früher getan habe,tue ich nicht mehr.
Die Männer ,die ich bislang kennengelernt habe,seit der Trennung von meinem Mann vor 2 Jahren, haben genau wie ich im Leben Schmerzen erlitten,sind offener geworden im Zeigen ihrer Gefühle (und nein,ich meine nicht den Martin-Weichpittie-Typen,denn mit Ökos hab ich es nicht so
),sind oft weitaus selbstständiger (können kochen,vielleicht sogar besser als ich,schmeißen ihren Haushalt alleine trotz Vollzeitbeschäftigung und manchmal sogar zusätzlich noch als alleinerziehende Väter,was mir besondere Hochachtung abbringt,denn ich weiß wie schwierig es ist eine dreifach-Belastung unter einen Hut zu bekommen) .
Mir ist noch keiner begegnet,der ne "Versorgerin/Putzfrau" suchte.
Wäre er auch bei mir an der falschen Baustelle,denn ich bin es gewohnt,niedere Dienstmädchentätigkeiten alleine für mich oder aber in partnerschaftlicher Gemeinsamkeit zu erledigen,Dinge die gemacht werden müssen,damit der Haushalt nicht versumpft und die man je nach Fähigkeiten gerecht untereinander aufteilt.Vor allem wenn beide berufstätig sind.
"Für" nen Mann als Putze zu fungieren,während er auf dem Sofa vor dem Fernsehen die Füße hoch legt,ist mir aber auch schon vor 25 Jahren nicht in den Sinn gekommen.Da fange ich doch heute mit 46 Jahren erst recht nicht damit an.
Was nun das Prägen der Söhne durch ihre Mütter angeht,so gebe ich
denjenigen Recht ,die behaupten,Paschas erzieht man sich und so war es immer mein Bestreben,das mein Sohn eben nicht auf dieser Schiene fährt,sondern bereits frühzeitig mit auf den Weg bekommen hat,das in einer Partnerschaft /Beziehung/Familie jeder seine Aufgaben hat.Diese Erziehung hat n m.E. erfolgreich gegriffen,weil er mit 20 Jahren bereits in der Lage war,nen eigenen Haushalt mit allem ZickundZack zu schmeißen und auf eigenen Füßen zu stehen,statt ein Hotel-Mama -oder Paschatyp zu werden.
Ich erwarte nicht,das ein Mann mich auf Händen trägt,auch wenn ich das typische Weibchen bin,das gerne umworben wird.
Trotz all meiner Selbstständigkeit mag ich es sehr gerne,und vielleicht auch gerade deshalb,wenn ein Mann die Führungsrolle in gewisser Weise beibehält,und das ohne mich zu bevormunden.
Wenn ich etwas zu kritisieren habe an Männern im Allgemeinen und Besonderen dann vielleicht,das einige meinen,mir durch Säuseleien vorzumachen,ich sei ihre große Liebe,damit sie mich ins Bett kriegen.Völlig unnötig,und falsche Hoffnungen weckend,denn da ist Ehrlichkeit weitaus mehr Trumpf,denn ich kann weitaus besser damit umgehen,wenn von Anfang an klargestellt wird,es geht nicht um das Anstreben einer monogamen festen Beziehung ,sondern nur um eine
Part-Time-Geschichte.
dass das Einer-Frau-Gefallen eben nicht der zentrale Antrieb und "Sie" nicht der Fixstern ist, um den sein Universum sich zu drehen hat?
Zwar aus dem Zusammenhang gerissen,aber genau das ist ja die Masche der o.g. Herren,die nur dann fruchten kann,wenn sie auf nährbarem Boden fällt.
Bei meiner langjährigen Erfahrung ist mir aufgefallen, dass viele Männer im mittleren Alter sich in einer Midlife-Crisis befinden, viele sich gerade getrennt haben, viele einfach unreif sind, unreif in dem Sinne, dass sie sich ihrem Alter entsprechend nur beruflich weiterentwickelt haben, partnerschaftlich überhaupt nicht
Nun warum auch nicht? Auch ich habe meine Midlife-Crisis gehabt und mir das Recht genommen,sie auszuleben um mich selber zu finden.Wie kann man sich z.b. partnerschaftlich entwickeln,wenn man 20 Jahre oder mehr sogar nach Schema F immer nur mit dem gleichen Partner gelebt hat? Wie kann man an anderen Menschen wachsen,wenn man immer nur mit dem/der Einen seine Zeit verbracht hat und man nie neuen Input erhält?
Wir Frauen neigen oft dazu, uns unsere "Selbstfindungsphase" zu "genehmigen" aber billigen sie nicht Männern zu? Gleiches Recht für alle, meine Devise.
Und warum muss ein Mann sich eigentlich wer weiß wie anstrengen,um eine Frau bemühen,sich ihren Bedarfen anpassen,unter Vernachlässigung seiner vielleicht gerade erst erworbenen eigenen Ansprüche an das Leben?
Vermessen das zu erwarten,wie ich finde.Vielleicht setzt bei Männer diese Selbstfindungsphase erst weitaus später ein,wenn sie aufgrund ihres neuen Lebens nach beispielsweise Trennung plötzlich lernen müssen,alleine zu recht zu kommen,wo sie viele Jahre sich gar nicht damit auseinander setzen mußten,weil
wir Frauen ihnen diese Eigenverantwortung nur zu gerne abgenommen haben?
Ihnen ihr Recht auf Selbstfindung sogar meistens absprechen?
Wenn meine Bedarfe als Frau dahingehend gestrickt sind,das ich Männer nur als Erfüllungsgehilfen für meine Bedarfe betrachte,dann wundert es mich wahrhaftig nicht,wenn viele Frauen von den "neuen Männern" enttäuscht werden,weil sie eben n i c h t mehr so funktionieren,wie wir das vielleicht gerne hätten,nicht mehr bereit sind sich einer Frau zuliebe zu verbiegen,sich manipulieren und fremdbestimmen lassen.
Mir ringen Männer Hochachtung ab,die n i c h t nach meiner Pfeife tanzen,die ich nicht "verbiegen" kann.Die wissen was sie wollen ,genau wie ich weiß was ich will.Und vor allem die wissen,was sie nicht wollen.Und in der Lage sind,dies auch dementsprechend zu kommunizieren.
Im ewigen Spielchen Mann/Frau wird es immer Wandel geben.Sei es die Version Patriarchat/Matriarchat/Patt-Situation.
Emanzipation der Frau/Emanzipation des Mannes.
Oft habe ich den Eindruck,nachdem nun seit sagen wir mal knapp 2-3 Jahrzehnten die Frauen ihren Weg zur Unabhängigkeit vom Manne gegangen sind,nun die Männer im Gegenzug ihren Weg der Unabhängigkeit von der Frau gehen und uns Frauen das so rein gar nicht in den Kram passt.
Und wir damit einfach genauso wenig klar kommen,wie seinerzeit die Machos /Paschas dieser Welt.
Wir haben uns zu Machistas entwickelt.
Vielleicht braucht es noch weitere 20 Jahre,bis da ein Gleichstand entstanden ist und die selbstständigen Frauen von heute,die selbstständigen Männer von morgen als das bewerten können,was sie sind,nämlich gleichberechtigt in den Ansprüchen an sich selber und an ein Gegenüber.